Die Briten haben sich für den Brexit entschieden, den Ausstieg des Vereinigten Königsreichs aus der Europäischen Union. Nach dem Kumamoto-Erdbeben ist das der zweite herbe Schlag für die japanische Kameraindustrie. Welche Folgen hat der Brexit für Fotografen in Europa?

Die Briten haben sich in einem Referendum letzten Donnerstag mit knapper Mehrheit für einen Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der EU entschieden. Damit hatte kaum einer gerechnet. Noch am Tag der Abstimmung gingen 80 Prozent der Buchmacher auf der Insel von einem Verbleib der Briten in der Europäischen Union aus. Auch die Finanzmärkte setzten auf Kontinuität, der Kurs von Britischem Pfund (GBP) und Euro zog gegenüber dem japanischen Yen kräftig an.

Euro verliert gegenüber Yen an Wert

Seit der Brexit-Entscheidung hat der Euro gegenüber dem japanischen Yen kräftig an Wert verloren.
(Quelle: finanzen.net)

 

Als am Freitag das Ergebnis der Abstimmung feststand, folgte die Ernüchterung: Anleger wollen nur noch raus aus dem Pfund und dem Euro, beide Währungen verlieren seither gegenüber dem Dollar und dem Yen kräftig an Wert.

Für die japanische Kameraindustrie ist das nach dem Kumamoto-Erdbeben, das weiterhin Produktionsausfälle nach sich zieht, der zweite herbe Schlag innerhalb von wenigen Monaten. Denn ein gegenüber dem Euro starker Yen spült bei Verkäufen in Europa weniger Geld in die japanischen Kassen. Mittelfristig bleibt den Unternehmen Nippons nichts anderes übrig, als die Euro- und Pfund- Preise entsprechend anzupassen, sprich: die japanischen Waren hierzulande zu verteuern.

Das ist weder für die Käufer in Europa noch für die japanischen Verkäufer eine angenehme Situation. Canon CEO Fujio Mitarai zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters „bestürzt“ über die „schockierende Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen“.

(Martin Vieten)