Foto Margaret Bourke-White, Porträt von Stalins Mutter, Ekaterina Dzhugashvili (1858 – 1937). Tiflis, Sowjetunion, 1931Ihre Fotos zeugen von dem „unstillbaren Wunsch, dabei zu sein, wenn Geschichte geschrieben wird“, wie es Margaret Bourke-White einmal selbst ausgedrückt hat. Eine Berliner Ausstellung präsentiert das Werk der Fotografin:

Pressemitteilung des Martin-Gropius-Baus:

Margaret Bourke-White
Fotografien 1930 – 1945

Margaret Bourke-White (1904-1971) war in der männlich dominierten Welt der Fotografen Amerikas ein Medienstar. Ihr Portrait in Fliegermontur während eines Bombereinsatzes, die Kamera lächelnd in der linken Hand, war ein beliebtes Motiv bei den Soldaten. Margaret Bourke-White musste für ihre Karriere stets kämpfen. Von verschlossenen Türen ließ sie sich nicht beeindrucken. Das Titelfoto der allerersten Life-Ausgabe vom November 1936 stammte von ihr, und der Einfachheit halber hatte sie auch gleich die Geschichte dazu geschrieben.

 

Foto Margaret Bourke-White, Porträt von Stalins Mutter, Ekaterina Dzhugashvili (1858 – 1937). Tiflis, Sowjetunion, 1931

Margaret Bourke-White, Porträt von Stalins Mutter, Ekaterina Dzhugashvili (1858 – 1937). Tiflis, Sowjetunion, 1931
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Syracuse University Library Collection, New York
© Time & Life / Getty Images

 
Die Ausstellung präsentiert das Werk der Fotografin mit 154 Aufnahmen, Briefen und Zeitschriften. Den Schwerpunkt bilden ihre Arbeiten, die in den 1930er und 40er-Jahren in der ehemaligen Sowjetunion, der ehemaligen Tschechoslowakei, Deutschland, England und Italien entstanden sind. Zudem werden die für Bourke-White charakteristischen Fotografien gezeigt, wie jene, die sie im Auftrag von Eastern Airlines und der Chrysler Corporation aufnahm. Im Dokumentationsteil werden einige ihrer Wort-Bild-Strecken der Fotomagazine Fortune und Life zu sehen sein sowie Auszüge ihrer Briefwechsel mit Persönlichkeiten aus Politik und Kultur, wie Winston Churchill und Georgia O’Keeffe.
 

Foto Margaret Bourke-White in Air-Force-Uniform

LIFE Magazine Foto, Margaret Bourke-White in Air-Force-Uniform mit Offizieren des 8. Air Force Bomber Kommandosvor einem B-17-Bomber, Südengland, September 1942 (Staffelkommandant Colonel Frank Armstrong (li) und Captain Gene Raymond)
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Howard Greenberg Gallery, New York
© Time & Life / Getty Images

 
Ihre Bilder zeugen von ihrem „unstillbaren Wunsch dabei zu sein, wenn Geschichte geschrieben wird“, wie sie es selbst formulierte. Bourke-White wollte das „Auge der Zeit“ sein. Für das Life-Magazin, damals eines der bekanntesten und ambitioniertesten Magazine für Fotojournalismus, bereiste sie die ganze Welt.

Ihre Karriere begann 1927 in Cleveland. Dort fotografierte sie die Stahlgießereien der Stadt. Sie reiste nach Russland als der erste Fünfjahresplan umgesetzt wurde, sie dokumentierte die Dürrekatastrophen 1934 in den USA, die deutsche Invasion in Russland im Jahr 1941 und das Bombardement der Alliierten auf Deutschland. Als Auftragsarbeit für die Zeitschrift Life hielt sie im Sommer 1945 die zerstörten deutschen Städte fest. Bourke-White war bei der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und des Zwangsarbeitslagers Leipzig-Mockau vor Ort. Ihr Foto „Die lebenden Toten von Buchenwald“ ging um die ganze Welt.

Ihre Bilder zierten oft die Titelseiten der Magazine Fortune und Life, für die sie jahrelang arbeitete. Manchmal stand sie selbst in den Schlagzeilen, als etwa das Magazin Life am 22. Januar 1943 ihren Bericht über den Luftangriff auf den Flugplatz El Aouina in Tunis – den wichtigsten Luftwaffenstützpunkt der Deutschen für den Nachschub von Truppen aus Sizilien – unter dem Titel „Life’s Bourke-White goes Bombing“ veröffentlichte. Ihre Bilder stehen für eine Epoche.
 

Foto Margaret Bourke-White, Russischer Arbeiter auf dem Generatorengehäuse des Dnjeprostroj-Wasserkraftwerks, Sowjetunion Saporischschja (heute Ukraine), ca. 1930

Margaret Bourke-White, Russischer Arbeiter auf dem Generatorengehäuse des Dnjeprostroj-Wasserkraftwerks, Sowjetunion Saporischschja (heute Ukraine), ca. 1930
(Die Talsperre Dnjeprostroj bei Saporischschja wurde 1927- 1932 erbaut.)
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Margaret Bourke White / Masters by Getty Images
© Time & Life / Getty Images

 
Ausstellung:
Margaret Bourke-White Fotografien 1930 – 1945
18. Januar – 14. April 2013

Eine Ausstellung von La Fábrica Madrid in Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau, dem Preus Museum Norwegen und dem Fotomuseum Den Haag und Syracuse University, Syracuse, USA.
Kuratorin: Oliva María Rubio

Martin-Gropius-Bau
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Di geschlossen

Katalog:
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag La Fabrica, Madrid 192 Seiten, Format 22 x 26 cm, 150 Abb., Sprache: Englisch Museumsausgabe 29 € ISBN 978-8-4153-0396-1
 

Foto Margaret Bourke-White, Frauen bei der Arbeit in der Gießerei der Carnegie-Illinois Steel Company. Gary, Indiana, Dezember 1943

Margaret Bourke-White, Frauen bei der Arbeit in der Gießerei der Carnegie-Illinois Steel Company. Gary, Indiana, Dezember 1943
Silbergelatineabzug
The Gary Davis Collection, New York
© Time & Life / Getty Images

 
(thoMas)