Der traditionelle Studioblitzhersteller Bowens International wird offenbar liquidiert. Zwar haben weder Bowens noch der Eigentümer Aurelius die Meldung bislang bestätigt, aber entsprechende Nachrichten auch nicht dementiert. Bowens wurde in den 60er Jahren als erster Hersteller sogenannter Kompaktblitze in Monobloc-Bauweise bekannt.

Bowens International blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die offenbar jetzt zu Ende geht. Gegründet wurde das Londoner Unternehmen 1923 als Bowens Camera Service Company, den ersten Studioblitz stellte Bowens 1947 vor. 1963 überraschte das inzwischen in Bowens International umbenannte Unternehmen die Fachwelt mit dem ersten Kompaktblitz, bei dem Generator und Blitzröhre in einem Gehäuse untergebracht waren.

Seit Jahren hat Bowens wie viele europäische Hersteller mit starker Konkurrenz aus Fernost zu kämpfen, obwohl längst in Suzhou, China produziert wird. In jüngster Zeit kamen dann eher negative Schlagzeilen hinzu. So sagten die Engländer im Frühjahr letzten Jahres kurzfristig ihren Auftritt auf der The Photography Show in Birmingham ab, weil das jüngste Blitzsystem „Generation X“ nicht rechtzeitig fertig wurde. Vor knapp einem Jahr wurde Bowens von der Münchner Beteiligungsgesellschaft Aurelius übernommen und mit Calumet zusammengeführt.

Jetzt schein es so, als habe Aurelius das Interesse an Bowens verloren. Am 14. Juli machte eine Twitter-Nachricht die Runde, dass Bowens bereits abgewickelt wird. Eine offizielle Bestätigung seitens Bowens oder Aurelius steht weiterhin aus, aber wie Petapixel meldet, soll inzwischen die gesamte Belegschaft in Großbritannien und China von der Firmenschließung informiert worden sein. Angeblich sollen noch Löhne und Gehälter für die letzten Monat ausstehen.

Offensichtlich will sich Aurelius auf das Handelsgeschäft konzentrieren. Anfang März hat das Beteiligungsunternehmen Wex Photographic, ein Online-Händler in Großbritannien, übernommen und angekündigt, ihn mit Calumet zu verschmelzen.