Jetzt laufen sie wieder auf zum Fotomarathon. Die „Fotografen“, die dem Prinzip „Fotos gegen Zeit“ huldigen. Die durch Hamburg oder Düsseldorf hetzen, um innerhalb weniger Stunden mehrere Themen abzuarbeiten. Wer meint, es ginge dabei vorrangig um gute Fotos, der irrt. Eine kleine Polemik von photoscala-Autor Horst Gottfried.
Ganze Rudel an Foto-Amateure fallen in diesem Sommer wieder ein in die eine oder andere deutsche Stadt, um gemeinsam beim Fotomarathon zu „fotografieren“. Dann hetzen sie zum Beispiel durch Berlin (am 10. Juni), Düsseldorf (24. Juni) oder Hamburg (15. Juli) zu den Orten, die ihnen vorgegeben wurden. Ihr Ziel: möglichst schnell und in der richtigen Reihenfolge an die von den Organisatoren festgelegten Locations zu gelangen, um dort innerhalb kürzester Zeit eine definierte Anzahl von Fotos zu schießen. Nachträgliche Bildbearbeitung ist verpönt.
Der Lohn der Hetze: Eine Ausstellung mit Prämierung der besten Bilder. Das Ganze soll eine „Verbindung von Herausforderung, Spaß und Social Event“ sein, so die Organisatoren auf ihrer Homepage.
Doch was soll bei einem solchen Marathon nach dem Prinzip „Fotos gegen die Zeit“ fotografisch herauskommen? Gute oder gar herausragende Fotos eher nicht, wie ein Blick auf die Ergebnisse vergangener Wettbewerbe zeigt. Gerne aber fotografisches Blendwerk, sinnentleerte austauschbare Szenarien, denen nach dem Motto „Reim Dich oder ich fress’ Dich“ einer der vorgegebenen Titel übergestülpt wird. Kein Wunder, dass ein Jury-Kommentar zu einer Serie des Düsseldorfer Fotomarathons 2016 denn lautet „Der Versuch einer Inszenierung der Themen wird konsequent auf alle Bilder angewendet.“ Alles klar?
Ein Siegerbild aus: „Grenzen überschreiten / go beyonds limits“ © Nadine Funke
Warum tun sich Foto-Amateure so einen fremdbestimmten Stress an und zahlen auch noch Geld dafür? Weil es Preise und vielleicht Urkunden gibt? Ist es eine andere Form des gleichen Herdentriebs, der uns in den Foto-Communitys die ewig gleichen Blümchen-, Eisvogel-, Sonnenuntergangs-, Venedig-, Kaputte-Gebäude- und Rostige-Maschinen-Fotos beschert?
Wem es um bessere Fotos geht, die etwas zu sagen haben; wer sich fotografisch weiterentwickeln will, kann besseres tun, als bei so einem Fotomarathon unter Zeitdruck mitzurennen. Er sollte sich vielmehr der Vorteile seines Amateur-Daseins freuen und sich frei von professionellem Zeit- und Auftragsstress an das fotografische Werk seiner Wahl machen.
Beauftragen Sie sich selbst!*
Warum suchen sich unsere ambitionierten Amateure nicht selbstbestimmt ein Thema, an dem sie echtes Interesse haben, einen Themenbereich, mit dem sie sich gedanklich auseinandergesetzt haben, in dem sie sich auskennen, bei dem sie wissen, was wie läuft – und an dem sie als persönliches Projekt über längere Zeit arbeiten können? Das wären schon ein paar gute Voraussetzungen, um den Betrachter mal mit neuen, originellen Sichtweisen zu erfreuen, anstatt ihm seine Zeit mit austauschbaren Schnappschüssen zu stehlen.
Und wer trotzdem nicht davon lassen kann, den Wettbewerbsgedanken zu pflegen, kann sich bei diversen Foto-Wettbewerben gezielt und in aller Ruhe mit den gestellten Themen auseinandersetzen. Etwa beim „Blende“-Fotowettbewerb der deutscher Tageszeitungen.
* Zitat aus dem von1 Martina Mettner kostenlos zum Download angebotenen E-Book (PDF) „Die Fotografie ist kein Hobby“.
Die Polemik spricht mir (ein bisschen) aus dem Herzen. Wobei ich ja bei solchen Sachen, die mich sonst nicht weiter berühren, eher nach der Devise verfahre: »Macht mal! – Leben und leben lassen.«
Allerdings frage ich mich schon, was für manche hinter dem Zwang steckt, eine Bildende Kunst in ein gruppendynamisches Event-Korsett zu pressen. Man stelle sich vor, hunderte Maler stellen die Zeil mit ihren Staffeleien zu, oder gleichviele Bildhauer erschaffen ein Geräuschinferno vor dem Reichstag, oder noch besser, in München findet ein Architekturflashmob statt. Das ist so albern, wie es sich liest.
Der Grund ist vermutlich, dass es den meisten Fotoapparatebesitzern ziemlich wumpe ist, was sie eigentlich »bilden« bzw. »gestalten« und im Vordergrund die techn. Faszination für den Prozess steht. Also die gleiche Motivation, warum sich Leute einen 4WD kaufen und dann in eine abgesperrten Karree »Off-Road« ihre Runden drehen. Männer mit ihren schwarzen Kisten mit Knöppen dran… Hier geht es – neben dem Gebalze – eigentlich um Sport.
Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass eine zu große Gemeinschaft der Bildenden Kunst wie der »künstlerischen Fotografie«, zu der man übrigens auch »Dokumentar-, Reportage-, Porträt-, Industrie-, Architektur-, Werbe-, Mode-, Akt-, Natur- und Landschafts-, Genre- und Experimentelle Fotografie zählt [1], eher abträglich ist. Zuviel Gruppendynamik steht einem kreativen und damit sehr individualistischen Schaffensprozess grundsätzlich diametral entgegen. Oder um es prägnant auszudrücken – viele Köche verderben den Brei.
Jedoch würden 99% der Fotomarathonteilnehmer es vehement zurueckweisen, wenn man ihr »Werk« nicht als solches werten würde, sondern in der Sport-Analogie eher als Muskelkater versteht. Kunst bzw. das fertige Bild dient den Fotoläufern dennoch gerne als Feigenblatt (gegenüber Mutti), wenn man einen Grund sucht, eine weitere finanzielle Ausgabe irgendwie zu rechtfertigen. Und darum geht es am Ende auch. Keiner der nennenswerten FM kommt heute ohne eine ordentliche Sponsorenliste mit den üblichen Verdächtigen aus.
Fazit: Besser alleine oder mit wenigen – dann wird das Bild wichtig und nicht das Gedöns.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstlerische_Fotografie
Dann geht es ja nicht nur mir so. Ich hatte mir letzte Woche auch mal, aus Interesse an einer Teilnahme, die Siegerfotos vom letztjährigen Düsseldorfer Fotomarathon angesehen und dachte mir "Okay, die Fotos hat sich eine fachkundige Jury angesehen und so entschieden. Also müssen die Bilder schon mindestens OK sein". Schlussfolgernd habe ich also entweder kein Auge für "gute" Fotos oder mein Geschmack ist ein anderer. Aber man kann ja auch nur das prämieren, was man angeboten bekommt. Wenn das schon die besten Fotos waren, möchte ich nicht die Fotos der nicht näher erwähnten "Hinterbänkler" sehen. Motivation ist scheinbar das "Erster unter Gleichen" Prinzip, was sich scheinbar perfekt in das Geschäftsmodell "Fotomarathon" pressen lässt. Hier kann man sich (gegen Geld) seine ersten fotografischen Lorbeeren abholen. Hier werden vielleicht Hoffnungen auf Talent geschürt, das nur rudimentär vorhanden ist. Hier kann man die Teilnahmeurkunde an die Küchenwand hängen, direkt neben den Johann Lafer Kochkurs. Außerdem ist es ein hervorragendes Thema für den nächsten Foto-Stammtisch. Man kann schon was. Sagt die Urkunde. Ich habe für mich entschieden, auf Fotomarathons zu verzichten und lieber selbstbestimmte Projekte umzusetzen. Selfmade Gedöns quasi 😉
Horst Gottfrieds Artikel trifft punktgenau, in jeder Hinsicht. Leider eine der Stimmen, die immer seltener zu hören sind. Vernunft gilt heute eher als Spielverderberei, in einer Gesellschaft, in ein ominöser Spaß zugleich Motor und rechtfertigung für jeden Unsinn ist. Schön dass es mal jemand sagen darf, öffentlich!
Eine Gesellschaft, die dem Motto huldigt, dass nur ein nicht gemachtes ein schlechtes Foto ist, die demnach nicht einmal die banalsten Regeln für gute Bilder verinnerlicht hat, bekommt die Foto-Events, die sie verdient.
Wie verzweifelt muss man sein, um solche primitiven Veranstaltungen zu organisieren, wie gelangweilt und verzweifelt muss man sein, solche Events zu besuchen?
In der Tat, die Städte schauen augenscheinlich in den Kalender und würden am liebsten dem Jahr doppelt so viele Wochenenden geben, um noch ein paar sinnbefreite Veranstaltungen mehr unterzubekommen.
Viel spannender währe vielleicht eine Veranstaltung, bei der jeder nur ein einziges Bild abliefern kann. Und zwar von einem Motiv, dass bisher noch nicht fotografiert wurde.
Übrigens haben diese ganzen, einschließlich Foto-, Events noch einen ganz bescheidenen Nebeneffekt: der CO2 Ausstoß steigt, und steigt. und steigt….
Meine Güte! Aus den vielen hämischen Kommentaren hier spricht mal wieder der typisch deutsche Purismus/Elitarismus heraus. Als ob die Fotografie eine hohe Kunst wäre, die nur solchen "Meistern" vorbehalten bleiben sollte, die das Thema Fotografie total erst nehmen bzw. als ob es der Sinn der Fotografie wäre, immer Kunst zu schaffen.
Der Fotomarathon (an dem ich 2012 teilgenommen hab und auch dieses Jahr wieder teilnehmen werde) ist zugegebenermaßen eine "Spaßveranstaltung". Ein Event zur Belustigung der ach so verpönten "Spaßgesellschaft". Eigentlich nichts anderes als eine Art fotografische Schnitzeljagd, bei der die Teilnehmer beweisen müssen, wie gut sie unter Zeitdruck ein gegebenes Thema in Bildersprache umsetzen. Genauso sinnentleert, wie mit GPS-Gerät in der Hand nach einem verbuddelten "Schatz" zu suchen (Stichwort: Geo-Caching), mit Stöcken durch Wald und Flur zu stapfen (Stichwort: Nordic Walking), mit einem laut knatternden motorisierten Zweirad durch die Gegend zu "cruisen" (ich denke hier an alle Harley-Fahrer), Ü-Ei-Figuren zu sammeln oder sich mit viel Alkohol abzufüllen und laut grölend (vielleicht noch mit einer Musikanlage auf dem Bollerwagen im Schlepptau) durch die Städte und Dörfer zu ziehen (wie erst kürzlich wieder am Vatertag geschehen). Nur halt mit dem qualitativen Unterschied, dass im Gegensatz zum Harley-Fahren und Vatertags-Feiern niemand wirklich gestört wird. Außer vielleicht eine Handvoll vergrämter Puristen, die das Ganze als Beleidigung der großen Kunst der Fotografie ansehen.
Es ist leider eine typisch deutsche Unart, alles zur großen Kunst erheben zu wollen bzw. etwas nur dann anzuerkennen, wenn eine messbare Leistung erbracht wurde. Etwas nur aus Spaß zu machen, wird von unseren Puristen mit Naserümpfen begegnet. Sport wird in Deutschland nur als solcher anerkannt, wenn man sich so richtig physisch verausgabt hat (siehe z.B. die hämischen Kommentare von Radfahrern, die Pedelecs/E-Bikes als Spielzeug bzw. als Gefährt für altersschwache Menschen ansehen), Malen nach Zahlen ist keine Malerei, etwas im Thermomix zuzubereiten ist kein Kochen, ein Auto mit Automatikschaltung zu fahren ist kein Autofahren, wer einen Computer ohne profunde Computerkenntnisse benutzt ist gleich ein "DAU", etc. – die Vorurteile der Puristen aller Art sind zahlreich. Ich erinnere mich noch an die Zeiten als im Bereich der Fotografie die ersten Kameras mit Programmautomatik, die ersten Autofokus-Kameras, die ersten Digitalkameras usw. auch nur verächtlich als Spielzeug abgetan wurde, weil ja ein "echter" Fotograf die Belichtung selbst ermittelt, die Schärfe per Hand einstellt, seine Bilder selbst in der Dunkelkammer entwickelt etc.. Das Phänomen ist also beileibe kein neues.
So wie ich damals den ersten Fotomarathon in Hamburg erlebt habe, sind hauptsächlich Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Start, die jetzt nicht wirklich die Ambition hegen, "bessere" Fotos zu schaffen die "etwas zu sagen" haben (O-Ton Horst Gottfried). Man will sich nur unter Gleichgesinnten treffen und Spaß haben bzw. sich auf spielerische Art und Weise gegenseitig herausfordern. Und da ist absolut nichts Verwerfliches oder gar Dekadentes daran! Es muss nicht immer darum gehen, etwas von nachhaltigem künstlerischen Wert zu schaffen; nein, der Spaß kann/darf einfach nur im Vordergrund stehen. Aber mal ein provokante Gegenfrage an all die Autoren und Kommentatoren hier, denen das zu profan ist: Wann habt Ihr denn zuletzt an einem echten Foto-Wettbewerb teilgenommen und dort euer ach so profundes fotografisches Können/Talent unter Beweis gestellt!?! Aber es ist ja bequemer, am Computer zu sitzen und pseudo-elitäre Kommentare über die Degeneration der fotografischen Kunst zu schreiben, als selbst hohe Kunst zu schaffen… Ich werde jedenfalls dieses Jahr wieder am Hamburger Foto-Marathon teilnehmen und mit allen anderen Teilnehmer(inne)n eine Menge sinnbefreiten Spaß haben – und ratet mal was: ich werde ganz bestimmt kein schlechtes Gewissen dabei haben!!!!
Ich möchte hier mal aus einer anderen Sicht berichten: ich war schon mehrfacher Teilnehmer solcher Events.
Dass einem Wettbewerb mit begrenzter Zeit keine Fotos wie bei Fotowettbewerben, bei denen man Bilder einreichen kann, herauskommen ist klar. Man hat schließlich viel weniger Zeit. Und die Nachbearbeitung fällt weg.
Darum geht aber in erster Linie nicht. Der FM ist ein Anlass, um sich einmal einer kreativen Herausforderung zu stellen. Schauen, wie kreativ man fotografisch ist und seine Stadt mit anderen/neuen Augen sehen.
Ich finde ein bisschen von oben herab, die Ergebnisse der Fotos zu belächeln, Der FM zieht viele Hobbyfotogrfen an, aber auch Semiprofis, die schöne Portraits machen, haben ihre Schwierigkeiten, Fotos nach Vorgabe zu machen. Darin besteht die Herausforderung, nämlich sich selbst herauszufordern und nicht nur das zu fotografieren, was man sowieso schon kann.
Klar, kann man, wie in Ihem Artikel beschreiben, sich selbst eine Aufgabe über längere Zeit stellen. Aber das machen die wenigen, weil Ihnen ein konkreter Anlass fehlt und sie ihr Bild nicht mit einem anderen (Teilnehmern) verglechen können.
Außerdem kann man sich vor Ort mit anderen Hobbyfotografen austauschen und andere kennenlernen, ohne selbst ein Event auf die Beine stellen zu oder in einem Fotoclub eintreten zu müssen.
Das abgebildete Gruppenfoto zeigt bereits das Können der Veranstalter: Munter in die pralle Sonne gestellt! So sind sie, die Foto-Anfänger!
"Aus den vielen hämischen Kommentaren hier spricht mal wieder der typisch deutsche Purismus/Elitarismus heraus. Als ob die Fotografie eine hohe Kunst wäre, die nur solchen “Meistern” vorbehalten bleiben sollte, die das Thema Fotografie total erst nehmen bzw. als ob es der Sinn der Fotografie wäre, immer Kunst zu schaffen."
"Typisch deutsch" sind heutzutage leider Kommentsre wie der ihre.
"Darum geht aber in erster Linie nicht. Der FM ist ein Anlass, um sich einmal einer kreativen Herausforderung zu stellen. Schauen, wie kreativ man fotografisch ist und seine Stadt mit anderen/neuen Augen sehen."
Und dafür brauchen sie einen Fotomarathon als Morivation?
Fotomarathons, Lange Nächte der Musik/Museen/Architektur/…., Bird-Race, Blade-Night, etc.
Alles Veranstaltungen, die einen Extrakick denjenigen bringen sollen, die das Thema an sich nicht wirklich interessiert. Und/Oder "Events", die irgendwo auf eine (vermeintlichen) Trend aufsetzen, um Geld zu machen.
Sie haben völlig Recht, Herr Gottfried.
Haaa! ein wahrhaft spannendes Thema. Diese Polemik ist eine schöne Eulenspiegelei. DingDongDilli sieht das schon ganz richtig, wir sehen in den Kommentaren ein typisch deutsches Phänomen.
Ich kann verstehen, wenn FM-Gegner der Zeitdruck nicht passt, der sich aus der Kombination aus geforderten Motiven plus vorgegebene Wegstrecke ergibt. Da hat der FM sogar was mit den Herausforderungen professioneller Eventbegleitung gemein, sagenwirmal Hochzeitsfotografie oder von mir aus auch Katalogfotografie. Warum soll man das nicht mal ausprobieren können? Ist doch eine ulkige Idee?
Was ist dagegen zu sagen, wenn das im Rahmen eines kommerziellen Events stattfindet? Klar, man könnt sich die Strecke komplett selbst ausdenken und sich tagelang vorbereiten. Aber nicht jeder Hobbyist findet dafür die Zeit, Stichwort Papi mit DSLR plus Familienleben. Es ist völlig legitim, sich auf diesem Wege die Aufgabe auf diesem Weg „zu kaufen“.
Wer keinen Bock hat auf das Gefachsimpel von möglicherweise schwerpunktmäßig fototechnikbegeisterten Hobbyisten hat, der kann ja weiterlaufen. Oder sich erinnern, wie er oder sie angefangen hat. Oder den Technikfreak mal in eine andere Richtung inspirieren. Es ist auch völlig OK, dem fernzubleiben.
Es wird defacto eher eine Veranstaltung für Amateure und Semiprofessionelle sein. Aber nicht, weil der FM blöd ist, sondern wohl eher, weil viele sich besonders professionell findende Fotografen wohl zu fein sind, mal außerhalb der eigenen ökologischen Nische zu bewegen und das Augenzwinkern verlernt haben. Oder verachten Berufskraftfahrer auch die Oldtimerliebhaber, die im Mai und Juni ihre blitzblankgewienerten Gefährte auf einem Oldtimer-Treffen zum Gucken auf die Wiese stellen oder in der Kolonne zu Dutzenden durch die Landschaft gondeln?
Zunächst einmal herzlichen Dank für die mehrfach Erwähnung des Fotomarathons Düsseldorf. Wir fühlen uns geehrt. Verzweifelt, wie einer der Kommentatoren anmerkt, ist bei uns im Organisationsteam niemand, tiefenentspannt und amüsiert trifft es nach der Lektüre hier schon eher.
Ich kann die Kritik nachvollziehen. So, wie man sich bei einem Seifenkistenrennen darüber beschweren kann, die Motoren seien nicht ausgereift, oder wie einst die Stiftung Warentest in einem Vergleich von Zahncremes Aronal abwertete, weil darin keine für den Kariesschutz hinreichende Menge Fluorid enthalten war, so kann man über Fotomarathons herfallen, weil sie keine große Kunst produzieren würden. Man kann für alles einen Blickwinkel finden, aus dem Dinge banal und lächerlich wirken. Die Frage ist, ob man damit zum Kern einer Idee vordringt – oder sich einfach einen Anlass sucht, um sich an etwas abzuarbeiten. Das geht mir mitunter vor Redaktionsschluss auch so.
Insofern kann man dieser Polemik auch wenig entgegensetzen. Wer ein Seifenkistenrennen mit einer Formel 1-Saison vergleicht, dem kann man lange erklären, dass es bei einem Fotomarathon nicht um die „große Kunst“ geht. Dass aber den Ergebnissen der Fotomarathons künstlerischer Anspruch per se in Abrede gestellt wird, zeugt von einem recht eindimensionalen Kunstbegriff. Es soll auch in der „akademischen Kunst“ Menschen geben, die ihre Bilder nicht nachbearbeiten, ja sogar die alten technischen Regeln der Fotografie in den Wind schlagen, um neue Impulse zu setzen. Wer sich Fotos aus einer Ingenieursperspektive nähert und „schön“ mit „künstlerisch wertvoll“ gleichsetzt, der wird kopfschüttelnd durch Museen wie das K21 laufen und sich fragen, was aus der Fotografie geworden ist.
Fotomarathons haben einen anderen Ansatz. Es gibt Menschen, die können sich nicht vorstellen, ohne Inkubationszeit die Aufgaben zu lösen. Anderen liegt genau diese Art zu arbeiten. Wir bringen Menschen zusammen, bereiten ihnen einen unterhaltsamen Tag und geben ihnen den Raum, über die Aufgaben zu diskutieren und wie man sie umsetzen könnte. Wir sind ein Seifenkistenrennen. Und es gibt Menschen, die Seifenkisten für aufregender halten als einen F1-Boliden. Wo liegt das Problem?
Und noch ein abschließendes Wort zu den Menschen, die mitmachen: Wer denkt, die Teilnehmer an einem Fotomarathon können nicht gleichzeitig auch bei den „großen und echten“ Fotowettbewerben reüssieren, dem kann ich nur sagen: Die „Blende“-Gesamtsiegerin des letzten Jahres, Marianne Schlüter, ist regelmäßige Teilnehmerin am Fotomarathon Düsseldorf und Mitglied des BTC-Fotoclubs, der den Fotomarathon Düsseldorf veranstaltet. Gleiches gilt für den Gesamtsieger des Monochrome Awards 2015, Hans Wichmann. Und für etliche andere Teilnehmer an Fotomarathons, die regelmäßig bei den internationalen Wettbewerben abräumen. Das sind eben in großer Zahl keine Dilettanten, deren fotografisches Können nicht für einen „echten“ Wettbewerb reicht, sondern Menschen, die sich die Offenheit für neue Konzepte bewahrt haben und nicht nur in dem verharren, was sie schon aus der Kindheit kennen.
Kunst entsteht aus vielem, auch an unerwarteter Stelle – manchmal dient ein Zufall als Inspiration. Polemik hat selten dazu beigetragen.
Randnotiz: Der BTC-Fotoclub ist eine Sparte des Benrather Tennisclubs von 1931 e.V. Damit ist Fotografie für uns ganz offiziell Sport.
"……..dem kann man lange erklären, dass es bei einem Fotomarathon nicht um die „große Kunst“ geht."
Das mit der "großen Kunst" ist irritierend. Was soll denn hier die große Kunst", oder was Sie dafür halten? Es genügte doch, wenn gute Fotos bei 12h Tumrennen herauskämen? Passiert aber nicht. Wenn ich mir das oben abgebildete Siegerfoto anschaue, sehe ich deutlich in welche verzweifelte Holzhammersymbolik sich die Autorin in der Zeitnot flüchten musste. Kunst hat hier gar nichts zu suchen. Und auf Fehlen der "großer Kunst" basiert auch nicht die Kritik, die hier formuliert wurde. Das wird Herrn Gottfried glatt unterstellt.
Ihre Logik, sehr geehrte Frau Terhaag, macht mich einfach sprachlos und zwingt mich, Ihnen zu antworten. Also, Ihr Fotoclub ist Teil eines Tennisclubs. So weit ist mir das ja noch klar. Bedeutet es doch, dass die Mitglieder Ihres Fotoclubs auch Mitglieder im Tennisclub sind. Aber wieso um alles in der Welt leiten Sie davon den gedanklichen Unsinn ab, dass Fotografie Sport sei?
Seien Sie mir bitte nicht böse, jedoch haben Sie sich mit dieser doch allzu vorschnellen Vereinfachung disqualifiziert. Auch wenn der Begriff "disqualifiziert" sehr oft im Sport zum tragen kommt, erwähne ich ihn hier im Zusammenhang mit der Fotografie. Nicht zuletzt deswegen werde ich Ihre anderen Anmerkungen nicht weiter kommentieren, auch wenn ich beim Lesen die Stirn runzelte.
@Beko:
Ich glaube, Sie sollten nicht alles so ernst nehmen, was Frau Terhaag geschrieben hat, bzw. googeln Sie mal das Wort `Ironie´. In Koblenz gibt es den Post-Sport-Verein. Der hat auch eine Fotoabteilung 😉
@Antje Terhaag:
DANKE! Auch ich finde gerade die ´Argumente´, mit denen hier einige Marathon-Gegner so um sich werfen amüsant und belustigend.
@Horst Gottfried:
Sie scheinen den Nerv einiger Leser getroffen haben. Ein wenig erstaunlich, denn wer solche Veranstaltungen nicht mag, braucht ja schließlich nicht hinzugehen. Ich freue mich schon auf Ihren nächsten Artikel – und das ganz ohne Ironie!
Die Antwort saß ; chapeau! 😉
"Seifenkistenrennen" ist irgenwie ein recht treffender Vergleich für das, was bei einem FM abläuft, dessen Anhänger die fotografische Welt nach DingDongs Worten in zwei Kategorien einteilen: In sinnentleerten Spaß (sic) oder spaßbefreiter Kunst.
Ich habe zwar noch nie so einen Fotomarathon besucht und es auch nicht vor, weil ich Stress/Zeitdruck hasse und nach Möglichkeit vermeide. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bei den meisten Auftragsproduktionen der Faktor Zeit eine entscheidende Restriktion darstellt.
Beispiele:
Der Fotograf der lokalen Tageszeitung, der zwei gleichzeitig stattfindende Ereignisse fotografieren muss. Geht nur, wenn man den ersten Termin zügig abarbeitet und dann zum nächsten fährt (selber so erlebt).
Der dpa-Fotograf, der im Fußballstadion neben sich den Laptop stehen hat, um die Bilder schnell zu verschlagworten und abzuschicken. Klar, dass er auch gute Momente verpasst, aber die Aktualität ist in Zeiten des Internets entscheidend. Fernsehen und Radio sind zusätzliche Konkurrenz in der Berichterstattung.
Der Hochzeitsfotograf, der seinen Workflow optimieren muss, um nicht tagelang mit der technisch optimalen Nachbearbeitung hunderter Bilder beschäftigt zu sein (weil sich der Auftrag sonst nicht lohnt).
…
Abgesehen von freien Arbeiten muss man also häufig einen Kompromiss aus Zeit und Qualität der Bildergebnisse finden.
Die Teilnehmer eines Fotomarathons lernen ebenso, mit dieser Beschränkung umzugehen – und das finde ich schon mal nicht verkehrt.
Das mit den mehreren gleichzeitig stattfindenden Ereignissen kenne ich als ehemaliger Pressefotograf nur zu Gute. Da sind zwei Termine zur selben Zeit noch ein ruhiger Tag. Oft kommt man nicht drum herum, sich – selbst unter Fotografen konkurrierender Tageszeitungen – die Arbeit ganz inoffiziell aufzuteilen; früher war das noch ein bisschen stressiger weil man erst in die Redaktions-Dunkelkammer zurück musste, bevor es zum konspirativen Foto-Tausch unter Berufskollegen kam, aber heute ist das dank leicht austauschbarer digitaler Bilddateien bzw. dank drahtloser Bildübertragung eine vergleichsweise stressfreie/-arme Angelegenheit. 😉
Im Artikel steht:
"Ganze Rudel an Foto-Amateure fallen in diesem Sommer wieder ein in die eine oder andere deutsche Stadt, um gemeinsam beim Fotomarathon zu „fotografieren“. Dann hetzen sie zum Beispiel durch Berlin (am 10. Juni), Düsseldorf (24. Juni) oder Hamburg (15. Juli) zu den Orten, die ihnen vorgegeben wurden. Ihr Ziel: möglichst schnell und in der richtigen Reihenfolge an die von den Organisatoren festgelegten Locations zu gelangen, um dort innerhalb kürzester Zeit eine definierte Anzahl von Fotos zu schießen. Nachträgliche Bildbearbeitung ist verpönt."
Antje Terhaag schrieb am 05.06.2017 11:08 um 11:08:
"Wir bringen Menschen zusammen, bereiten ihnen einen unterhaltsamen Tag und geben ihnen den Raum, über die Aufgaben zu diskutieren und wie man sie umsetzen könnte."
Der Lohn der Hetze: Eine Ausstellung mit Prämierung der besten Bilder. Das Ganze soll eine „Verbindung von Herausforderung, Spaß und Social Event“ sein, so die Organisatoren auf ihrer Homepage."
DingDongDilli schrieb am 04.06.2017 07:00 um 7:00
"Der Fotomarathon (an dem ich 2012 teilgenommen hab und auch dieses Jahr wieder teilnehmen werde) ist zugegebenermaßen eine “Spaßveranstaltung”. Ein Event zur Belustigung der ach so verpönten “Spaßgesellschaft”. Eigentlich nichts anderes als eine Art fotografische Schnitzeljagd, bei der die Teilnehmer beweisen müssen, wie gut sie unter Zeitdruck ein gegebenes Thema in Bildersprache umsetzen."
Siri schrieb am 04.06.2017 10:09 um 10:09
"Klar, kann man, wie in Ihrem Artikel beschreiben, sich selbst eine Aufgabe über längere Zeit stellen.
Wozu? Muss man das?
Ich will Freude an schönen Bildern haben. Da nehme ich das Fahrrad um mich zu bewegen und suche mir 'ne Route aus, auf der es schöne Motive gibt.
Ansonsten kann man auch mal einfach alle viere grade sein lassen, wenn man nicht gerade arbeiten muss.
Fakt ist, dass die Schrottbilder, die hier geknipselt werden, kein Mensch jemals weiter verwenden wird.
Das Ganze läuft also so nach dem Motto:
Der Untertan muss beschäftigt werden, damit er nicht anfängt, sich selbst Themen zu suchen, die irgendjemandem missfallen könnten. Der darf noch nicht mal merken, dass es genau darum und um gar nichts anderes geht.
Der Untertan darf das Hamsterrad nicht verlassen. Er muss laufen, rotieren, laufen – immer fort – und darf niemals ausbrechen.
Ein "Event" und ein "Fest" jagt das nächste.
"Das Ganze läuft also so nach dem Motto:…."
Haste mal 'ne Mark? Es geht ums Geschäft. Man macht ein zeitgeistiges Angebot (Menschen zusammenbringen) und da der Hobbyfotograf oft im Verständnis des Fotografierens als gesellige und oder wettbewerblichen Tuns lebt, kommen dann auch ein paar (200?) um sich zusammenbringen zu lassen.
Kritisch wird es erst, wenn irgendwann 500.000 kommen. und das Business zwar richtig gut losgeht. für die Veranstalter, die Städte aber verstopft sind mit ekstatisch auslösenden Hobbyisten, und das 12h lang. Ich seh's kommen. Viele werden dann überhaut einen Fotoapparat zum ersten mal kaufen, nur um dabei zu sein, beim Zusammengebracht werden. WinWin für Veranstalter und Partner.
Nach Lektüre des Beitrages und der Kommentare, beginnt man sich nach begeisterungsfähigen Menschen zu sehnen, die bereit sind, in dem was sie tun, möglicherweise Fehler zu machen.
Was treibt Fotobegeisterte dazu anderer Leute Themenvorgaben in eine Fotostecke umzusetzen und das auch noch in einem Zeitlimit?
Nun, man wächst mit seinen Herausforderungen. Immer nur in der eigenen Komfort-Zone zu verweilen bringt einen nicht unbedingt weiter. Außerdem macht es einen Heidenspaß, mal einen Tag konzentriert mit Fotografieren zu verbringen.
Vielleicht sollte der Autor es auch mal probieren, denn dann würde er merken, dass der Ablauf gar nicht so ist, wie im Artikel beschrieben. Es geht nicht darum von Location zu Location zu hetzen um da möglichst schnell den Auslöser zu drücken. Man bekommt halt nur die Themen(blöcke) an festgelegten Orten mitgeteilt, damit man nicht gleich schon zu Anfang alle Themen hat. Das steigert die Herausforderung eine stimmige Serie abzuliefern. Wie und wo man dann seine Bilder mach ist jedem selbst überlassen. Meiner Erfahrung nach verbringt man während eines Fotomarathons die meiste Zeit eindeutig mit der Bildideenfindung und Motivsuche. So gesehen fotografiert man viel bewusster und die Bildaussage rückt wieder in den Mittelpunkt, selbst wenn es nur ein Schnappschuss ist.
Mich würden aber schon mal die „besseren Fotos“ der hier diskutierenden Leute interessieren, damit ich die Personen fotografisch einschätzen kann.
Das Wesentliche haben auch Sie vermieden. Es geht doch einzig um die Frage, ob man sich seine "Herausforderungen" selbst stellt oder von anderen gegen Eintrittsgeld stellen lässt. Und vielleicht noch darum, ob die Idee des Wettbewerbs unter solchen Bedingungen überhaupt noch einen Sinn macht. Außer der Behauptung, das alles mache einen Heidenspaß, haben ich von den Befürwortern des Fotomarathons noch nichts gelesen.
Ihre Kritik dreht sich also einzig und allein um das Startgeld und dass man es sparen könnte, wenn man sich selbst Aufgaben stellt. Na dann nur zu.
Ich persönlich tue mich schwer mir selbst Aufgaben auszudenken. Ich koche viel zu gerne nur Sachen die mir schmecken. Außerdem fehlt dann noch ein weiterer Aspekt, der das Fotografieren in einer Gruppe ausmacht. Ich finde es unheimlich spannend zu sehen, was die anderen Gruppenmitglieder unter gleichen Bedingungen so an Ergebnissen liefern. Allein durch das Betrachten und dem Auseinandersetzen mit den anderen Bildern erweitere ich schon meinen fotografischen Horizont ein wenig.
Was den Wettbewerbsgedanken angeht, so sehe ich das eher entspannt. Das ist wie bei einem Volkslauf. Da sind die wenigsten Läufer am Start um Preisgelder zu gewinnen.
Na ja, so ganz neutral kann ich das eh nicht betrachten, schließlich habe ich auch schon mal so einen Fotomarathon mitorganisiert. Übrigens war dort eine Teilnahme komplett umsonst, man hat als Veranstalter nicht nur viel Zeit, sondern auch noch Geld mitgebracht.
"Ich persönlich tue mich schwer mir selbst Aufgaben auszudenken."
Dann ist so ein Fotomarathon natürlich die ideale Lösung für Sie.. Allerdings empfehle ich Ihnen dann aber auch zur Behebung Ihres Problems,, unbedingt dieses im obigen Artikel ausgewiesenen Fotobuch herunterzuladen und von A bis Z sorgfältigst zu lesen. Es beseitigt alle Missverständnisse. Alle! Sie werden sehen, herr Norbert!
So ein Fotomarathon könnte passend mit einem anschließenden Wettbewerb ergänzt werden, wie schnell die Teilnehmer ihre ausgedruckten Fotos herunterschlucken können.
Schon Interessant die Meinungen hier zu lesen! Aber mein Gott, wer zwingt denn die Gegner eines Fotomarathons da hinzugehen? Und wenn sie es nicht wollen, dann bleiben sie halt weg! Jedem seinen "Spaß" . Ich akzeptiere ja auch, wenn jemand beim Dartspiel zuschaut und fast in xtase verfällt, wenn der "Künstler" jedes mal dahin trifft wo er will….der Amateur hat seinen Spaß wenn er ab und zu trifft!
Zu schreiben CO² ist wohl der Hammer! Dann mal ganz schnell alle Fussballspiele verbieten und vor allem die Fahrradsonntage z.b. am Neckar…denn tausende der Radler bringen Ihre Räder auf Heckträgern zu so einer Veranstaltung! Man könnte ewig so fortfahren!
Ich habe bisher einmal an einem Fotomarathon(in Köln) teilgenommen und es hat Spaß gemacht, auch ohne Erfolg! Leider etwas zu weit weg sonst wäre ich sicher wieder dabei!
Ach ja, und nicht vergessen.Ich denke nicht, daß für einen Veranstalter viel zu verdienen ist bei so einer Sache!
Ich bin KEIN Fotokünstler und würde mir das auch nicht zutrauen, auch wenn ich schon einige Fotowettbewerbe unter den ersten drei beendet habe! Ich habe Spaß am Hobby und Spaß dies auch im und für den Verein zu tun…..ich weiß, auch das ist typisch deutsch und verpönt….aber auch damit kann ich leben!
Und mal zu guter letzt……im beschaulichen Sinsheim gibt es zwar keinen Fotomarathon, sondern eine Pixeljagd…..3 Bilder in 3 Stunden….und es kostet Startgebühr, aber es gibt auch was zu Gewinnen (gesponsort) und ja….sollte tatsächlich was übrig bleiben, dann geht das in eine Vereinskasse und wird zugunsten von Menschen ausgegeben die sich für andere Engagieren! Ja, sowas ist(war) auch typisch deutsch! Gut so!