Panasonic hat zum 1. April seine Kamerasparte von der Tochtergesellschaft „AVC Networks Company“ auf die „Home Appliances Company“ verlagert. Das japanische Wirtschaftsmagazin Nikkei sah darin eine Degradierung, mutmaßte gar, Panasonic könne das Geschäft mit Digitalkameras ganz aufgeben. Das Dementi folgte sofort, jetzt hat Yosuke Yamane, Direktor des Imaging-Bereichs bei Panasonic, diesen Schritt erläutert.

Bislang war die Kamerasparte von Panasonic Teil der „AVC Networks Company“, zum 1. April 2017 wurde sie nun der „Home Appliances Company“ angegliedert. Auf den ersten Blick mag es tatsächlich wie eine Degradierung erscheinen, dass Digitalkameras und Camcorder nun derselben Konzerntochter von Panasonic angehören wie Kühlschränke, Reiskocher und Staubsauger.

Den Grund für diese Umstrukturierung hat nun Yosuke Yamane, Chef des Imaging-Bereichs bei Panasonic, gegenüber dem Online-Magazin Digital Photography Review erläutert. Demnach ist die Home Appliances Company deutlich stärker auf das Endkundengeschäft ausgerichtet als AVC Networks. Das hat Panasonic die Möglichkeit gegeben, Herstellung, Entwicklung und Marketing von Digitalkameras innerhalb einer Konzerntochter zu konzentrieren. Yosuke Yamane betont indes, dass Entwicklungen zukünftiger Technologien bei den Digitalkameras weiterhin eng mit AVC Networks koordiniert werden.

In dem ausführlichen Gespräch mit dpreview gibt Panasonic zudem einen tiefen Einblick in zukünftige Entwicklungen. So setzt das Unternehmen bei Digitalkameras ganz auf Video in 8K-Auflösung (ca. 32 Megapixel) – Standbilder ließen sich dann in hoher Auflösung aus dem Video-Stream extrahieren. Zur Olympiade 2020 in Tokio sollen erste Geräte mit 8K-Video fertig sein.