Nikon hat heute offiziell das Aus für die Premium-Kompaktkameras der DL-Serie verkündet. Die DL18-50 f/1.8-2.8, DL24-85 f/1.8-2.8 und DL24-500 f/2.8-5.6 werden nicht auf den Markt kommen. Gestiegene Entwicklungskosten und ein schrumpfender Markt lassen die Nikon Corporation an der Wirtschaftlichkeit der anspruchsvollen Kompaktkameras zweifeln.
Die DL-Serie war vor rund einem Jahr angekündigt worden und sollte ursprünglich im Sommer 2016 auf den Markt kommen. Im Juni letzten Jahres teilte Nikon dann mit, dass es bei der Entwicklung des hochgezüchteten Bildprozessors zu Problemen gekommen sei und sich die Markteinführung auf unbestimmte Zeit verzögern würde.
Heute hat Nikon nun das Aus für die DL-Serie bekanntgegeben. Die Probleme mit dem Bildprozessor haben laut Nikon zu deutlich gestiegenen Entwicklungskosten geführt, sodass das Unternehmen in einem insgesamt schrumpfenden Markt keine Möglichkeit mehr sieht, die DL-Serie noch profitabel anbieten zu können.
Hammer!
Dennoch eine kluge Entscheidung, meiner Meinung nach.
Dieses Segment ist definitiv tot. Die normalen Anwendungen werden vom Smartphone abgedeckt. Extreme Telebrennweiten sind bei DSLM/DSLR besser aufgehoben.
Canon wird bald folgen.
es geht hierbei um "premium" Kompakt Kameras. Die Premium Kompakt-Kameras mit 1" Typ Sensor oder Kompakt-Kameras mit 30x Zoom im kompakten Gehäuse bzw. mit durchgehender Lichtstärke von 2.8. Die laufen immer noch sehr gut
Auf keine Kamera habe ich sehnsüchtiger gewartet als auf die DL.
Sehr sehr schade, weil Nikon in dem Segment nichts anzubieten hat.
Meine Brot und Butter Kamera ist die P300, unverwüstlich mit guten Ergebnissen.
Wollte zur DL aufsteigen, und nun?
Ich denke eine 24-85 um die 700 Euro wäre verkaufbar gewesen.
Nikon ist mit DSLR auf dem Markt gut aufgestellt. Testergebnisse von Kompakten von Nikon sind in der Scala immer im unteren Bereich zu finden. Die 1er-Serie läuft auch nicht so wie erwartet ( obwohl es gute Kameras sind, meiner Meinung nach). Sie hatten die P7..-er Serie bis zur 7800 im Angebot.Diese wurde gut verkauft und war eine tolle Kamera. Die Lücke ( zwischen den unbedeutenden Kompakten von Nikon (meine Meinung) hätte mit der DL-Serie geschlossen werden können. Trotz Smartphones und "Actioncameras" ( ich brauche keine 360 Grad-Bilder), wären die DL-Kameras gut am Markt angenommen worden. ( siehe RX100 von Sony). Hybridfocus gibt es ja auch schön bei Nikon. Ich bin der Meinung, hier hätte Nikon sich auch gut auf dem Kompaktmarkt ( mit einer hochwertigen Serie gut behaupten können. Ich denke Sie schicken 1000 Mitarbeiter in Rente (müssen erfahrene Köpfe gewesen sein ( Rente / Alter). Es erinnert mich ein wenig an ( weit hergeholt?) Mandant. Gute Produkte/ schlechte Firmenführung / Marketing?
Das ist nur meine Meinung.
Um es kurz zu machen; SCHADE 🙁
Zum Thema Marketing hat Thom Hogan, einer der wohl erfahrensten Kenner der Nikon-Szene, einiges zu sagen. Seit Jahren schon.
Und das fällt nicht schmeichelhaft aus für Nikon :
http://www.dslrbodies.com/newsviews/nikon-tried-marketing.html
In einem weiteren Artikel lässt sich Thom zum Problem DL ein. Mit einer sehr pointierten Aussage :
"I wrote when the DL 18-50 was announced that it would be a top seller. Nikon disagreed even then. I ran a survey of my site visitors which produced results that backed that up. Nikon still disagreed. But I don’t see anything that says that they did the due diligence to ask the customers what they thought.
Now Nikon is saying that they don’t see the demand for product that would make back costs. I’m calling bull****. If they don’t see the demand, then they don’t understand the photography market or their customers."
http://www.dslrbodies.com/newsviews/dl-turns-out-to-mean-dead.html
Da ich Thom's Umfrage seinerzeit in diesem Sinne beantwortet habe, kann ich den regen Zuspruch bezeugen, den zahlreiche Nikon-Aficionados den angekündigten DL-Kameras entgegenzubringen bereit waren. Dass das Nikon-Management seine Kunden nicht (mehr) kennt und, schlimmer, nie (mehr) richtig zur Kenntnis nehmen wollte, weiss ich aus zahlreichen Gesprächen mit engagierten und zunehmend frustrierten Nikon-Vertretern, seit mindestens einem Jahrzehnt. Irgendwann, logischerweise, die Quittung.
Thom Hogan beschreibt vieles an dem etwas wahres dran ist. Ich habe noch nie Nikon darüber erzählen gehört, welche Alleinstellungsmerkmale beispielsweise die D810 hat und ob die (potentiellen Neu)Kunden das überhaupt auch wissen. Das Marketing von Nikon könnte schon etwas mehr ins Detail gehen wenn man sich jetzt nicht direkt ihre Prospekte anschaut (z.B. Werbung auf den Social Media Kanälen). Nikon nimmt das wohl für selbstverständlich hin, das alle potentiellen (Neu)Kunden schon alles wissen – dem ist nicht so. Vor allem Neueinsteiger die vielleicht erst mit dem Smartphone angefangen haben und die Unterschiede noch nicht kennen. Eine Firma muss seine Kunden irgendwo abholen können – das sehe ich bei Nikon noch nicht.
Ich meinte die Firma MAGNAT ( nicht Mandat)
Die Kameras wären an sich nicht schlecht gewesen. Ob das mit den Sensorproblemen stimmt, …..wer weiß! Vielleicht gab es eher Probleme mit Sony wegen des 1-Zöllers. Wie dem auch sei, das eigentliche Problem ist, das es diese DL-Kameras so oder ähnlich bereits von Sony, Panasonic und z.T. von Canon gibt. DEHALB ist dieser Markt gesättigt. Die Nikons wäre nur Clones gewesen. Phantasieloser kann man Modellpolitik nicht mehr machen.
Nikon hat keine Probleme mit dem Sensor kommuniziert, sondern mit der Entwicklung des Bildprozessors.
Oops, Danke! Hatte ich flasch gelesen Ändert aber auch nicht viel an der Geamtsituation. Wenn in den DLs der 1''-Sensor von Sony zum Einsatz kommen sollte bzw. gekommen wäre, dann hätte Nikon wohl – wie bei den anderen Sony-Deals auch – ein eigenes "Design" dazugegeben; u.U. hat's dabei "prozessormäßig" gehakt. Ist aber freilich Spekulation. Einen technischen Grund vorzuschieben, ist aber allemal einfacher, als eine (modell-)strategische Fehlentscheidung einzugestehen.
Nach den letzten Zahlen wissen wir ja nun, dass der Kameramarkt in 2016 weiter eingebrochen ist, insbesondere bei den Kameras mit eingebautem Objektiv. Die DLs – nurmehr 1''-Sony/Pana/Canon-Clones und ohne weitere Innovation – wären jetzt ganz sicher zur Unzeit gekommen.
Das Nikon zu doof ist, hier was zu entwickeln, kann ich nicht glauben. Ich fürchte, da kommt noch was hinterher.
Nach dem Ende von Nikon 1 nun das Ende von Nikon DL noch vor dem Anfang,
was eine echte Innovation der negativen Art ist. Nikon ist in einer existentiellen Krise, sonst hätte man diese einmalige Blamage vermieden. Man ist zwar führend im DSLR-Bereich und wird es auch bleiben, aber dieses Marktsegment wird schrumpfen und schrumpfen und schrumpfen. Die speigellosen System-Kameras haben entscheidende systembedingte technische Vorteile, die sich im Laufe der Zeit durchsetzen werden und Nikon ist aus diesem Segment jetzt komplett raus. Canon hat in diesem Marktsegment auch eine Menge Mist gemacht, mit der EOS M5 hat man jetzt zum ersten mal ein einigermaßen konkurrenzfahiges, wenn auch viel zu teures Modell auf den Markt gebracht. Zudem hat man ein interessantes Portfolio von Kameras mit 1" Sensor.
Ich fotografiere seit 35 Jahren fast ausschließlich mit Nikon, meine erste SLR war eine F2. Wenn es auf dieser Welt irgendjemand gibt der dieser Firma immer die Treue gehalten hat dann bin ich das.
Als Nikon im Feb 2016 die DL Serie für Juni ankündigte, entschloss ich mich so eine Kamera zu kaufen. Es wurde Sommer, es wurde Herbst, es wurde Winter – keine DL in Sicht. Ich gab schön langsam die Hoffnung auf und war kurz davor eine Sony RX100V zu kaufen, da passierte folgendes:
Im Januar hatten wir Freunde zu Gast und einer von ihnen hatte ein Samsung S7 Smartphone. Das Ding macht erschreckend gute Fotos. Superschneller Autofokus, 17 Bilder/sec, HDR, RAW etc. Viele der Samsung-Bilder sahen besser aus als die, die ich mit meiner Canon G16 gemacht hatte. Für Erinnerungs- / Urlaubsbilder braucht man eigentlich keine Kompaktkamera mehr. Ich weiß, eine D5 macht bessere Bilder, aber ich will ja keine Plakate drucken.
Dieser S7 Eigner hatte auch noch eine DJI Kameradrohne mit. Die Bilder die dieses Ding macht sind ebenfalls erschreckend gut. Noch besser sind die Videos. Kein Wackeln, kein Vibrieren, wie mit einer Steadycam gedreht. Diese DJI für 1000 Euro macht Luftaufnahmen wie man sie in Dokumentationen im TV sehen kann.
Für mich sieht die Sache so aus: Meine Immerdabei-Kamera wird in Zukunft ein Smartphone sein, die 2 kompakten werden ausrangiert und den DSLR-Fuhrpark behalte ich für Spezialfälle. Die nächste Kamera die ich kaufe wird nicht von Nikon oder Canon sein, sondern von DJI.
Wegen der ewigen Verzögerungen hat Nikon an mich einen Verkauf verloren. Daß die DLs jetzt komplett gestrichen werden ist zwar peinlich, aber es kann ja mal vorkommen daß jemand eine Kameraserie oder einen Flughafen nicht fertig bekommt. Der Vorwurf den ich Nikon zu machen habe ist ein ganz anderer: Seit Sommer 2012 hat Sony mit der RX Serie und anschließend Canon und Panasonic den Markt für 1 Zoll Kompaktkameras geschlagene 5 Jahre lang abgeräumt und Nikon hat 5 Jahre lang geschlafen. Ob Nikon mit dem Prozessor oder dem Sensor Probleme hat spielt überhaupt keine Rolle mehr. Es ist jetzt einfach zu spät um in diesem Marktsegment Geld zu verdienen.
Wir haben hier den typischen Fall, daß eine Firma vom Management durch falsche Entscheidungen zugrunde gerichtet wird.
Korrekt. Falsche Management Entscheidungen in der obersten Etage von Nikon in den letzten Jahren begleiten den Konzern oder führen ihn besser gesagt auch in diese Krise.
Noch im Januar hat man mich seitens NIKON auf das kommende Frühjahr vertröstet – seit nunmehr einem Jahr habe ich auf die DL gewartet – eine skandalöse Firmenpolitik. In mir hat NIKON heute einen bislang über Jahrzehnte treuen Kunden verloren!