Für sein Lebenswerk erhält der amerikanische Fotograf Joel Meyerowitz den Leica Hall of Fame Award. Meyerowitz wandelte auf den Spuren eines Henri Cartier-Bresson und gilt als einer der renommiertesten Vertreter der Streetfotografie. Vom 19. Januar bis 31. März 2017 präsentiert die Leica Galerie in Wetzlar zudem eine umfangreiche Ausstellung des jetzt geehrten Fotografen.

Presseinformation der Leica Camera AG:

Joel Meyerowitz erhält den Leica Hall of Fame Award

Die Leica Camera AG zeichnet den herausragenden Fotografen für sein Lebenswerk aus und ehrt ihn mit einer großen Ausstellung in der Leica Galerie Wetzlar.

Wetzlar, 17. Januar 2017. Der renommierte Fotograf Joel Meyerowitz wird am 18. Januar 2017 im Rahmen der Veranstaltung „A Celebration of Photography“ der Leica Camera AG mit dem Leica Hall of Fame Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet und mit einer umfangreichen Ausstellung geehrt. Diese wird im Zeitraum vom 19. Januar bis zum 31. März 2017 in der Leica Galerie Wetzlar präsentiert.

© Joel Meyerowitz Paris, France 1967

© Joel Meyerowitz Paris, France 1967

Ohne Zweifel gehört Joel Meyerowitz zu den herausragendsten Vertretern der Street- und Farbfotografie in den USA. Wie kaum einem anderen gelingt es ihm immer wieder, überraschende und oft sehr kuriose Momente des Alltags festzuhalten. Die in Bruchteilen von Sekunden erkannten Motive präsentieren sich dabei stets als perfekt gestaltete Kompositionen. Der entscheidende Auslöser für Meyerowitz‘ Entschluss Fotograf zu werden, war seine Begegnung mit Robert Frank Anfang der 1960er Jahre, den er während seiner Tätigkeit als Art Director in einer Werbeagentur kennenlernte. Nach der Beobachtung seines großen Vorbilds stand für den Leica Hall of Fame Preisträger der Entschluss fest, sich selbst der Street Photography zu widmen. In den folgenden Jahren fotografierte er auf den Straßen von New York, dort fand er das nötige Spannungsfeld für die genaue Beobachtung des Lebens und der Menschen in der Großstadt. Ab 1962 fotografierte Meyerowitz zunächst in Farbe, nach einem Jahr auch in Schwarzweiß. Die in New York trainierte Vorgehensweise verfeinerte er 1966/67 auf einer langen Reise quer durch Europa. „Wenn ich die Kamera in meiner Hand halte, denke ich oft, dass sie wie eine Wünschelrute ist. Sie führt mich. Wenn ich sie bei mir habe, ist sie für mich wie die Lizenz zum Sehen“, so Joel Meyerowitz.

Joel Meyerowitz wurde 1938 in New York geboren und ist in der Bronx aufgewachsen. Er studierte zunächst Malerei und war danach als Art Director tätig. Meyerowitz begann 1962 mit Kleinbildfotografie in Farbe, entdeckte im darauffolgenden Jahr auch Schwarzweiß für sich, bevor er später ganz dem erzählerischen Reichtum der Farbe vertraute. New York blieb sein Lebensthema, von den frühen Arbeiten aus den 1960er Jahren bis zu den bewegenden 9/11-Motiven, die bei den Aufräumarbeiten am Ground Zero entstanden. Meyerowitz lebt und arbeitet in New York und in der Toskana.

Die Ausstellung ihm zu Ehren ist vom 19. Januar bis 31. März 2017 in der Leica Galerie Wetzlar zu sehen. Die Öffnungszeiten der Galerie sind Montag bis Freitag von 10.00 bis 20.00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Leica Hall of Fame Award

Der Leica Hall of Fame Award steht in der Tradition früherer Auszeichnungen der Leica Camera AG und wurde 2011 ins Leben gerufen, um herausragende Fotografen zu ehren, die sich um das Genre Fotografie oder die Marke Leica besonders verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger sind der Magnum-Fotograf Steve McCurry, die langjährige Redaktionsfotografin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Barbara Klemm sowie Nick Út, der für seine zeitgeschichtlich bedeutsamen Aufnahmen während des Vietnam-Krieges ausgezeichnet wurde. Auch der im Jahr 2014 verstorbene René Burri, berühmt für seine bewegenden Bilder vor und nach dem Fall der Berliner Mauer sowie Thomas Hoepker, der mit seiner Leica M Zeitgeschichte dokumentiert und die Reportage-Fotografie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat, sind Preisträger des Leica Hall of Fame Awards. Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr Ara Güler, der wohl bedeutendste Fotograf der Türkei, der über 60 Jahre lang eindrucksvoll seine Heimatstadt Istanbul portraitierte und weltbekannt für die in den 1950er- und 1960er Jahren entstandenen Schwarzweiß-Aufnahmen der Metropole ist, mit dem Leica Hall of Fame Award geehrt.