Das Jahr 2016 hielt für die Kameraindustrie einige Tiefschläge bereit. Sony wurde schwer vom Kumamoto-Erdbeben getroffen, Nikon musste die Markteinführung der DL-Serie verschieben. Jetzt richten alle die Blicke nach vorne, 2017 soll alles besser werden. Was, weiß niemand genau; doch in den Gerüchteküchen brodeln nur so die Vermutungen und Spekulationen.
Besonders viele Gerüchte sind derzeit zu Canon im Umlauf. So soll die Vorstellung der Edelkompakten PowerShot G 9 X Mark II kurz bevorstehen. Das jedenfalls dringt aus dem fernen Japan von der Gerüchteseite Nokishita. Technische Details nennen die meist gut informierten Gerüchteköche nicht, wohl aber einen Termin, zu dem Canon den Vorhang heben könnte: Nächste Woche auf der CES in Las Vegas.
Vielleicht kommt 2017 auch noch eine PowerShot G1 X Mark III. Ein passendes Objektiv dafür hat Canon jedenfalls bereits entwickelt, wie der japanische Blog Engami ausgegraben hat: ein 12-60 mm F2-4 für 1,5-Zoll-Sensoren.
Bringt Canon 2017 eine Spiegellose mit Kleinbildsensor? Ein passendes Objektiv dafür haben die Japaner jedenfalls schon entworfen, wie diese Skizze eines 30 mm F2.8 aus einer Patentschrift zeigt.
Die vielleicht interessanteste Spekulation ist indes, dass Canon 2017 eine spiegellose Systemkamera mit Kleinbildsensor bringen könnte. Wohl keine EOS M, denn deren Bajonett scheint zu eng für einen Vollformatsensor. Stattdessen könnte Canons nächste Spiegellose mit einem klassischen EF-Bajonett versehen sein, wie Canonwatch spekuliert. Die Gerüchteköche von Canonwatch wollen sogar schon wissen, dass diese noch namenlose Kamera die EOS 6D ablösen wird. Vielleicht kommt alles aber auch anders: Canon hat nämlich bereits zwei Objektive für eine spiegellose Kleinbildkamera patentiert: ein 30 mm F2.8 sowie ein 50 mm F3.5 Makro.
Fujifilm dürfte auch 2017 eine Reihe neuer Kameras bringen. Fest steht, dass bereits Anfang des Jahres das Mittelformatsystem GFX kommen wird. Nähere Informationen, vor allem auch zu den Preisen werden noch im Januar erwartet. Wie Fujirumors erfahren haben will, wird Fujifilm im Januar noch mehr präsentieren: Eine X-T20 (als Nachfolgerin der X-T10 und kleine Schwester der X-T2) sowie die Edelkompakte X100F, die die X100T ablösen wird. Laut Fujirumors erhält die X100F denselben 24-Megapixel-Sensor mit X-Trans-Pattern, der auch in der X-Pro2 und X-T2 seinen Dienst verrichtet.
Die X100T von Fujifilm (Bild) könnte bereits im Januar 2017 abgelöst werden.
Bringt Nikon 2017 ein High-ISO-Monster? Hinweise darauf will Nikonrumors bei Facebook gefunden haben. Der Schwedische Fotograf Tomas Jönsson hatte am 16. Dezember auf Facebook zwei Fotos veröffentlicht, die angeblich bereits im Dezember 2015 in stockfinsterer Nacht mit einem neuen Nikon-Prototypen aufgenommen wurden. Normalerweise keine Sache, der man allzu viel Beachtung schenken sollte – zu groß ist die Gefahr, einem „Hoax“ aufzusitzen. Inzwischen hat Tomas Jönsson seinen Facebook-Post allerdings gelöscht – ein Hinweis darauf, dass er ein paar Körnchen Wahrheit enthält, die so (noch) nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Im Original-Post von Jönsson hieß es unter anderem: „Muss ein kleines Bild teilten“. (…). Aufgenommen um Mitternacht im Dezember 2015. Mondlicht, doch trotzdem sehr dunkel. Neues Model/Sensor getestet. Diese Kamera kommt 2017 (…). Rauschen ist sehr super-gering. AF-Modul wird dem der D5/D500 entsprechen (…).“
Der schwedische Fotograf Tomas Jönsson berichtete auf Facebook von einem neuen High-ISO-Monster. Screenshot vom 19. Dezember 2016.
Kein Gerücht ist es mehr, dass schon sehr bald die Nikon DL-Kameras kommen werden, Nikon USA listet sie bereits auf. Ursprünglich war die Markteinführung der DL-Serie für den Juni 2016 vorgesehen, doch bei der Entwicklung der Kamera traten offenbar Schwierigkeiten auf, sodass Nikon der Starttermin verschob. Danach wurde es derart still um die beiden Kompakt- sowie eine Bridgekamera, dass manch einer sie schon völlig in der Versenkung verschwinden sah.
Nikon USA präsentiert die DL-Serie bereits mit konkreten Preisangaben.
Leica könnte im kommenden Jahr erstmals ein Vario-M präsentieren, also ein Zoomobjektiv mit M-Bajonett. Im Leica-Forum von dpreview wurde schon vor rund drei Monaten ein Foto veröffentlicht, dass eine Leica M mit dem Prototypen eines Leica Vario-Elmar-M 28-75mm f/3.4-5.6 ASPH. zeigen soll. Garniert ist der Beitrag im Forum von dpreview mit vier Beispielfotos, die mit dem Objektiv entstanden sein sollen.
Dieses Bild aus dem Leica-Forum von dpreview soll das kommende Leica Vario-Elmar-M 28-75mm f/3.4-5.6 ASPH. zeigen.
Verstehe nicht warum Canon und Nikon ihre Volllformatkameras nicht wahlweise mit und ohne Spiegel anbieten.
Konstruktiv kann der Aufwand doch nicht so gross sein.
Paul
Canikons glaubten lange, sie könnten als die Marktführer mit der Meidung dieser Produktrichtung (Spiegellose) den Anschein aufrecht erhalten, dass Alles, was sie nicht für marktreif definieren, auch nicht für die ernsthafte Fotografie zu gebrauchen sei. Darum unterstützten sie wohl ihre eigenen APS-Formate nicht mit einem qualifiziertem parallelem Objektivsystemausbau.
Zwar konnten sie ihren Führungspositionen behaupten, aber mit bereits signifikanten quantitativen Einbußen. Und diejenigen, die bereits zu anderen Marken wechselten, z.B. Fuji im APS-Segment, werden dort mit Festbrennweiten auf einem sehr hohen Niveau bedient, und auch die Zooms genügen den Reisefotografen allemal – ohne ermüdende Schlepperei. Diesen Kundenkreis werden sie nur mit größten Kraftanstrengungen zurück holen können. Doch, wie sollen sie diese Kraft noch aufbringen? Die Kunden, die wegen ihrer Objektiv- und Zubehörbestände bislang den totalen Wechsel scheuten, investieren zunehmend in ein tragbareres Parallelsystem – ich auch.
Nun werden sie ernsthaft in ihrer verbliebenen Domäne angegriffen, dem Vollformat. Dazu schicken Ricoh/Pentax mit der K 1 und Sony mit der 99II zwei Kameras mit dem deutlich besseren Preis-/Leistungsverhältnis ins Rennen. Und im qualitatven Bereich werden sie von Hasselblad und Fuji auch noch in ihrem profitabelsten Sektor angegriffen.
Die Sport-, Event- und Tierfotografen werden sicherlich nicht bei den immer geringer werdenden Erlösen die unverhältnismäßigen Preissteigerungen stemmen können und irgendwann auch nicht mehr wollen.
Zwar hat Canon mit der M 5 die erste ernstere Spiegellose für ihre Stammkunden in den Ring geworfen.
Doch diese kann mich als Fujinutzer noch nicht zur Rückkehr animieren. Dazu braucht es schon noch mindestens zweier großer Generationssprünge + den adäquaten Objektiven!
Nikon hat mit der D 500 sicherlich für seine Anhänger ein wichtiges Treuebekenntnis abgeliefert, doch die FF-Objektive sind eben für dieses Format nur im Telebereich wirklich von Nutzen.
Das mFT- System war für mich zu keinem Zeitpunkt genügend zukunftsfähig, weil mit dem Moment, in dem ich lichtstarke Festbrennweiten im Telebereich benötigte, die Angelegenheit zu unausbakanciert würde. Als (Städte-)Reisekameras und für die Gelegenheitsfotografie liefern sie mehr als genügende Möglichkeiten. Bis DIN-A 3 lassen sich bei sorgfältigem Arbeiten auch mit 1-Zoll Sensorformaten gute Ausdrucke erzeugen.
Was ich mir für die Zukunft als ernsthaft Fotografierender wünsche, sind ausgereifte(re) Kameras, in Produktzyklen, die vom Entwickler, Hersteller, Händler und bis zum Nutzer resourcenschonende Gebrauchsmöglichkeiten bieten. Seitens der Objektive sollten, ob alle Hersteller?, zwei Linien anbieten:
die robusten, wettergeschützten und lichstarken, optisch auskorrigierten wirklich professionellen Ansprüchen Genügenden;
die genügend soliden, zumindest softwareseitig auskorrigierten, was das kamerinterne Betriebsystem leisten muss, angemessen bewerteten Objektive.
Dazu benötigt der Verbraucher – wieder?? – zur Aufklärung und Differenzierung ein Fachjournalistentum, dass nicht am Marionettenseilchen der Industrie sein Dasein definiert.
Für Kamerahersteller sollte es eine Selbstverständlichkeit sein /werden, dass sie für ihre RAW-Formate eine ausgereifte Software mitliefern und diese regelmäßig upgraden, sobald die Betriebsysteme der Hauptanbieter wechseln. Auto- und andere Hersteller haben auch eine Nachversorgungspflicht.
Diese Form von Nachhaltigkeit sollte die EU mit genügend Marktgewicht für seine Bürger auch erbringen.
Aber welche Lobby soll das initiieren?
Ich hatte die Anmerkung von Peter wörtlicher verstanden. Nämlich so, dass Hersteller spiegellose Modelle mit _demselben_ Bajonett anbieten könnten, so dass nicht zwei verschiedene Objektivreihen gebraucht würden.
Wieviel Gewicht/Volumen man einsparen könnte, wenn man das Auflagemaß auf demjenigen einer Spiegelreflex hält, nur den Spiegel und die Mechanik/Optik dazu weglässt, weiß ich nicht, aber bestimmt wäre da einiges möglich.
na super, falsch zugeordnet: Das war auf StefanKomareks Kommentar gerichtet
Hallo,
Objektive , die für Spiegelreflexkameras berechnet wurden haben ein größeres Auflagemass als jene für spiegellose Kameras. Man kann sie deshalb bestenfalls mit Korrekturlinsen verwenden, was der Qualität wohl nicht so dienlich ist. Ohne diese Korrektur könnten solche Objektive nicht auf unendlich eingestellt werden ! Umgekehrt aber kann man ein kürzeres Auflagemass ohne wesentliche Qualitätseinbuße durch Adapter verlängern
Wolfgang M.
Kein Hersteller kann es sich leisten, 50, 60 verschiedene Objektive zweimal anzubieten. Das sieht man am besten bei Sony. Viele Objektive gibt es auch heute noch nur für den A-Mount.
Es ist auch ein Hoax, dass DSML-Objekitve weniger wiegen würden als DSLR-Objektive. Klar kann ich am Kamerabody einiges sparen, besonders im Vergleich zu hochwertigen DSLRs. Diese haben noch eine Sucherprisma und da steckt das Hauptgewicht (niocht im Schwingspiegel). Den Objektiven ist aber aber völlig egal, ob da hinten noch ein Spiegel kommt odet nicht. Sicher, es gibt immer wieder Wundergeschichten, was einige Fotografen an Gewicht gespart haben wollen. Wenn man nachfragt, läuft es aber immer wieder auf zwei Faktoren heraus: Lichtstärke und Formfaktor. Weniger Lichtstärke heißt weniger Glas und Glas ist schwer. Wer von Vollformat auf µFT wechselt, spart auch viel, das war aber schon beim Wechsel auf FT (damals noch mit Spiegel) so. Es ist der Formfaktor, sprich die Sensorgröße, die das Gewicht reduziert.
Ein konkreter Vergleich. Das klassische Vollformat-Duo, 2.8/24-70 und 2.8/70-200 gibt es von Canon und Nikon (DSLR) und von Sony (DSLM, E-Mount). Bei Canon wiegt dieses Set 2295 g, bei Sony 2366 g und bei Nikon 2500 g. Gewichtsersparnis durch Verzicht auf den Schwingspiegel? Unsinn! Dabei haben die 70-200er von Canon und Nikon noch einen Objektiv-Stabi, auf den Sony ja verzichten kann.
Kamerahersteller sollen Bildbearbeitungssoftware liefern müssen? Originelle Idee! Dann muss jeder Autohersteller jetzt ein eigenes Tankstellennetz bereitstellen? Die Software soll auch noch regelmäßig upgedatet werden für Betriebssysteme, die es noch nicht gab, als die Kamera ausgeliefet wurde? Dann müssen jetzt Fernsehhersteller auch Updates liefern, wenn demnächst HD-TV ausläuft und durch HD-TV2 ersetzt wird?
Ich habe vor einigen Monaten das Gerücht gelesen, dass Canon Finanziell nicht ganz so gut aufgestellt ist, als in der Vergangenheit.
Wenn ich mich an den Stand von Canon auf der letzten Photokina zurückerinnere, könnte da etwas dran sein.
Außerdem gab es in der letzten Zeit außer die neuen 5er und meiner Meinung die Preislich überzogene 5 MK IV nichts Nennenswertes. Selbst bei den Objektiven gab es nur meist nur „Einsteiger-Klasse“
Ich glaube das Canon Probleme hat etwas Gutes auf die Beine zu stellen und glaube nicht, dass es in den nächsten Monaten eine neue 6er oder etwas vergleichbares geben wird.
Was ich sehr bedauere, da ich darauf schon seit einem Jahr warte, um von meiner 70D zum Vollformat wechseln zu können.
Eine neue mittelklassige Spiegellose von Canon als "Ersatz" wäre denkbar aber für mich nicht interessant .
@Ra Rö
Manche warten auf immer andere Kameras, andere kaufen und fotografieren.
Jochen
Und was ist eigentlich mit der Hundert–Jahre-Jubiläumskamera von Kino, über die rumort wurde?
Nikon, nicht Kino. Tod der Rechtschreibkorrektur!