Im Frühjahr hat Lomography eine Kickstarter-Kampagne zur Wiederauflage des historischen Daguerreotype Achromat 2.9/64 Art gestartet. Die Kampagne konnte erfolgreich abgeschlossen werden, das 1839 erstmal konstruierte Objektiv ist ab sofort mit Anschlüssen für Nikon und Canon für knapp 500 Euro erhältlich.
Pressemitteilung der Lomographischen AG:
Die DAGUERREOTYPE ACHROMAT 2.9/64 ART LENS
Die Wiederkehr einer lang vergessenen Ästhetik von 1839 – für zeitgenössische Kameras
- Jetzt regular zum Kauf erhältlich:
Nach einer beeindruckend erfolgreichen Kickstarte Kampagne verkünded Lomography voller Stolz, dass die Daguerreotype Achromat 2.9/64 Art Lens nun regular zum Kauf erhältlich ist. - Ästhetik des allerersten fotografischen Objektivs:
Daguerres und Chevaliers optisches Design von 1839 erwacht zu neuem Leben. - Vielseitigkeit für moderne Kameras:
Ein sanfter Soft-Fokus trifft auf gestochene Schärfe und uneingeschränkte Kontrolle über Tiefenschärfe und Bokeh. - Handwerkskunst der Art Lens Familie:
In einer kleinen Manufaktur designt und von Hand hergestellt, in klassischem Schwarz oder im Messinggehäuse erhältlich – eine Neuauflage für zeitgenössische digitale und analoge Kameras.
Jetzt regulär zum Kauf erhältlich
Lomography ist noch immer ganz überwältigt von all der Unterstützung, die wir für unsere Daguerreotype Achromat auf Kickstarter erhalten haben. Mehr als 2,000 Kickstarter Backer haben eine beeindruckende Summe von 927,576USD beigetragen, und Lomography möchte sich bei jedem einzelnen von ganzem Herzen bedanken. Genau 229 Jahre nach der Geburt Louis Daguerres, präsentiert Lomography nun stolz eine ganz neue Generation der träumerischen Ästhetik der weltweit ersten optischen Linse. Zu Preisen ab nur 499EUR/499USD/3880HKD ist die Daguerreotype Achromat nun erhältlich im Lomography Online Shop und in weltweiten Gallery Stores.
Ästhetik des allerersten fotografischen Objektivs
Als im Jahr 1839 ein Chevalier Achromat Objektiv auf eine Daguerreotype Kamera montiert wurde, war die angewandte Fotografie erfunden. Die characteristische Ästhetik des Objektivs tauchte die Bilder in einen faszinierenden Lichtschleier. Grund dafür war eine Folge technischer Abweichungen in der bildgebenden Optik, die bei offener Blende ganz natürlich seidige Bilder erzeugte. Die Daguerreotype Achromat 2.9/64 Art Lens von Lomography ist eine Neuauflage dieser verloren gegangenen Ästhetik. In zwei Minuten werden heute mehr Fotos gemacht als im gesamten 19. Jahrhundert. Während die Welt ein Pixel an das andere reiht, will Lomography die Magie der Fotografie mit dieser träumerischen, sanften Ästhetik aufrecht erhalten.
Vielseitigkeit für moderne Kameras
Fotografen und Filmemacher werden mit einer extensiven Auswahl an Stimmungen beschenkt: ein seidiger Soft-Fokus bei f/2.9, gestochene Schärfe ab f/5.6 und eine Brennweite von 64mm. Die Daguerreotype Achromat Art Lens arbeitet mit einem Waterhouse-Steckblenden System, das eine ganzheitliche Kontrolle über Tiefenschärfe und Bokeh ermöglicht. Zusätzlich zu den klassisch runden Steckblenden werden zwei weitere Sets geliefert: die Lumière Steckblenden geben den Fotos einen strahlenden, weichen Glanz. Die Aquarelle Steckblenden lassen die Farben verschmelzen und eine malerisch texturierte Struktur entstehen, die sonst kaum in der Fotografie erreicht werden kann.
Handwerkskunst der Art Lens Familie
Basierend auf der historischen Optik von 1839 wurde die Daguerreotype Achromat 2.9/64 Art Lens von Lomographys technischen Experten designt – und für moderne Kameras in ein solides Messinggehäuse gebettet. Erhältlich mit Canon EF und Nikon F Bajonett, ist sie zusammen mit einem Adapter vielseitig kompatibel, wie zum Beispiel mit der Sony Alpha Serie sowie mit Fuji X-Pro 1 und Micro 4/3 Kameras. Das Objektiv wird am Rande des Yangtze Flusses in einer kleinen Manufaktur in Zentralchina von Hand hergestellt, hat ein solides Messinggehäuse und ist wahlweise mit schwarzer Lackierung erhältlich. Sie ist ein weiterer Meilenstein hochwertiger Premiumoptik in der Lomography Art Lens Familie – wie auch schon die Lomography New Petzval 85, New Russar+, Lomo LC-A Minitar-1, The Petzval 58 Bokeh Control und Lomography New Jupiter 3+ Art Lenses.
TECHNISCHE DETAILS
- Brennweite: 64mm
- Maximale Blendenöffnung: f/2.9
- Waterhouse Steckblenden, bis zu f/16
- Objektivbajonett: Canon EF oder Nikon F*
- Naheinstellgrenze: 0.5m
- Entfernungseinstellung: Fokussierring
- Bildkreis: 44mm
- Bildwinkel: 37 Grad
- Filtergewinde: 40.5mm
- Elektronische Kontakte: No
- Optische Konstruktion: 2 Elemente in 1 Gruppe
*Bei Verwendung von Adaptern mit einer Vielzahl weiterer Kameras kompatibel.
Na, darauf hat die Welt doch gewartet! Es ist schon erstaunlich, was alles an sauteurer Retro-Hardware in letzter Zeit auf den Markt geworfen wird, wobei – wie in diesem Falle – jede 10€-Software den gewünschten "Vintage"-Effekt aus jedem Smartphone Digitalbild erzeugen kann. Bestimmt meldet sich bald noch ein Start-up, das Judäa-Asphalt als Aufnahmematerial anbietet…
Es ist spannend, wie unterschiedlich sauteuer definiert wird. Das eine ist, was es gibt, das andere, was man daraus macht. Nicht jeder hat mit einem Klick ein bearbeitetes Bild, gerade Lomography ist analog. Um so schöner, dass solche kursprünglichen Varianten wieder zum Leben erweckt werden. Dabei ist anzumerken, dass sich auch heute noch, trotz Bearbeitung, ein analoges von einem digitalen Bild sehr wohl unterscheidet. Diese Objektive bereichern auf jeden Fall die Vielfalt und fordern schon beim Fotografieren auf, sich festzulegen anstatt sich alle Beliebigkeiten offen zu halten.
Wer die Vorteile dieser günstig hergestellten und angebotenen Linse nicht erkennt ist ein Fotobanause der noch nie ein Analogbild-Meisterbild gesehen oder nie geschätzt hat. Kurzum: Unverbesserlich weiterknipsen soll und uns vor seinen Banalitäten verschonen soll.
Na, das sind ja lustige Stellungnahmen von Ihnen, Kai und Michael Przewrocki. Wer beim Anblick dieser technisch redundanten Nachbauten nicht gleich vor Ehrfurcht erstarrt und das Portemonnaie zückt, der hat dann Ihrer hochgeschätzten Meinung nach die (Foto-)Welt nicht richtig verstanden? Möglicherweise bringt ja Metz noch zum Weihnachtsgeschäft ein Magnesiumpulver-Blitzgerät auf den Markt, dann hätten Sie beide als Gralshüter der guten analogen Photographie wieder allen Grund zur hellen Freude. Es werde Licht!
at Hungarumlaut, Definieren Sie doch bitte einmal, mit welchem Gerät fotografiert werden darf. Augenscheinlich ist das ja sehr eingeschränkt. Statt eine Sache wertzuschätzen,kann ich mich des Eindrucks nicht erwhren, dass Sie nur herabwürdigen und beleidigen. Beides aber hat so gar nichts mit Aufgeschlossenheit, respektive Fotografie zu tun.
Genau! Und natürlich nicht scannen und ausdrucken – nein! In der eigenen Dunkelkammer vergrößern. Und sich dabei ordentlich die Lungen füllen mit Fixierbad-Duft! Aber ich fürchte, das beherrschen unsere Neo-Nostalgiker nicht mehr. Dafür benehmen sie sich hier, als seien sie die "Analoge Armee Fraktion".
Ha-ha, sehr gute Antwort. Eigentlich dachte ich immer, ein peinliches M-Objektiv mit roter Farbe, Kameras aus Mahagoni mit Messingbeschlägen (Hallo, hier bin ich, der Super-Großformat-Profi) oder lichtschwachen und wieder aufgewärmten Fünfziger-Jahre-Scherben würde ausreichen, aber scheinbar sind noch Steigerungen möglich.
Lieber hungarumlaut,
im Gegensatz zu Ihnen finde ich es ausgesprochen erfreulich, daß sich ab und zu (selten genug!) auch einmal photoscala-Kommentatoren zu Wort melden, die nicht, ohne Ausnahme, JEDE Geräteneuvorstellung zum Anlaß nehmen, ihre geballt bornierte Inkompetenz zur Schau zu stellen, dafür umso apodiktischer und, Hauptsache natürlich, in Bausch und Bogen verdammen, was da neu auf den Markt kommen soll.
Nehmen Sie den Typen, der alle Welt wissen lassen muß, daß er ohne Autofokus nicht in der Lage ist, ein Bild zu machen; nehmen Sie den mit dem "Spielzeugsensoren"-Brechreiz; oder den Zeitungsknipser, der mitsamt seiner entfesselten Kollegenschaft selbst ehemalige Qualitätszeitungen (siehe FAZ) mit seinen bildnerischen Belanglosigkeiten überschwemmt, dabei aber allen Ernstes glaubt, dieses fragwürdige Gewerbe nur mit Gerät von Canon oder Nikon ausüben zu können.
Selbstverständlich ist es Ihnen ganz unbenommen, zu glauben, Ihre 10-Euro-Software könne im Handumdrehen aus dem Bildergebnis beispielsweise eines Triplets das eines Gauss-Typs machen, den nachprüfbaren Fakten entspricht dies jedoch nicht, wie jeder Lehrling im spätestens zweiten Lehrjahr wissen sollte.
Und falls doch: lassen Sie uns doch an Ihrem Wissen teilhaben! Wie heißt die Wundersoftware, wo können wir sie kaufen und wo sind die einsehbaren Bildbeweise für diesen Ihren Glauben?
Das alles tangiert aber nicht die entscheidende Frage: aus welchem Grund könnte eine größere Angebotsvielfalt schlechter sein als eine kleinere?
Es wäre schön, wenn der nächste Alles-Mist-nur-ich-habe-den Durchblick-Schimpfer diese Frage mal beantworten könnte.
Es geht gar nicht um größere Angebotsvielfalt oder so. Wer sich hier anläßlich dieser wiederauferstandenen Nostalgie-Unzulänglichkeit mokiert, hat ganz andere Gründe, und die lassen sich leicht erklären:
Wenn man sich seit Mitte der 60er Jahre beruflich mit der Fotografie befasst hat und zurückblickt auf die eigene Entwicklung, dann wird ganz klar, dass man immer kompromissloser wurde hinsichtlich der erreichbaren Bildqualität. Man hat keinesfalls unzulängliche Objektive genommen, um bewußt mit den Bildfehlern zu spielen. Nein, der Ehrgeiz war, ein Optimum an Bildqualität herauszukitzeln. So hat man im extremsten Fall z.B. für Sachaufnahmen im Studio nicht die "normalen" Symmare genommen, sondern (wenn nicht viel zu verstellen war) die APO-Ronare oder ähnliches. Wollte man bewußt mit Bildfehlern spielen, dann nahm man dafür z.B. das Imagon, über das man beste Kontrolle ausüben konnte.
Aber ein Triplet zu verwenden – z.B. ein Domiplan aus östlicher Produktion – sowas wäre gegen die Fotografenehre gegangen. Ich habe ja nicht mal ein Tessar ernsthaft in die Hand genommen.
Dieses Streben nach Perfektion geht eben heute weiter. Wenn die Sensoren immer höher auflösen, sind immer bessere Objektive erforderlich. Qualitätsentwicklung ist immer eine Einbahnstraße – niemals zurück! Das heißt natürlich nicht, dass ich mir nicht wegen der künstlerischen Bildwirkung vor meine Hochleistungsoptik ab und an einen mit Vaseline verschmierten Filter setzen dürfte, oder ähnliches. Aber generell muss mir jederzeit eine herausragende Bildqualität möglich sein.
Wenn Sie heute mit einer solchen Daguerre-Linse fotografieren wollen, dann sind Sie damit nicht in einem Trend, sondern in einer "Masche". Und die sind bekanntlich kurzlebig. Das künstlerisch auszunutzen, bleibt jedem unbenommen. Was aber abstößt und sich immer wieder hier in photoscala findet, ist die Attitüde der Jünger der "reinen Photographie" – wie ich es mal ironisch nennen will – sich als die überlegenen Könner im Gegensatz zu den vermeintlichen High-Tech-Knipsern zu gerieren, und diese bei jeder Gelegenheit mit unfairen Behauptungen herabzuwürdigen.
Im Übrigen ist abzusehen, wann die analoge Fotografie endgültig abkratzt. Von wiedererstarkenden Filmfabriken oder neuen Kameramodellen (wenn man mal von Holzkonstruktionen im Stil unserer Vorväter absieht) kann ja wohl keine Rede sein. Und wer glaubt, nur über uralte Technik die Fotografie verstehen zu können, der wird auch glauben, dass wahres Telefonieren nur mit einem Eison-Apparat möglich sei.
das ist ein langes Statement, aber eine recht verkürzte Sichtweite. Ich glaube nicht, dass ich mit irgendeinem Satz den heutigen Stand der Technik herabgewürdigt habe. Trotzdem aber die Frage, warum Menschen, die sich genau für dieses Produkt interessieren, die immer noch oder wieder analog fotografieren oder ihren Stil in Retroobjektiven finden, degradiert und beleidigt werden. Das wird der Vielfalt der Fotografie nicht gerecht. In diesen Kommentaren gar aus vielfältigen Gründen nicht.
Zum einen ist die analoge Fotografie erst tot, wenn sie tot ist. Und noch ist der Bereich recht lebendig, allen Unkenrufen zumTrotz. Und es gibt Menschen, die ziehen die analoge Fotografie vor, mit welchem Recht will man das denen absprechen? Ich gehöre auch zu diesem Personenkreis.
Zum anderen, ein bestimmter Teil geht weit über einen mit Vaseline verschmierten Glasfilter hinaus, und immer wurde die Entwicklung der Fotografie von Rückblicken und Neuinterpretationen begleitet. Gerade auch im Kunstbereich spielt gute Fotografie stratk im experimentellen Bereich, auch beeindruckender Weise in ausdruckstarker Werbung.
Ganz persönlich haben wir tausende von EUR in Objektive investiert, haben den neuesten Stand. Sind analog wie digital unterwegs und nutzen sogar das billige Instax-System, welches übrigens von etlichen Eventagenturen eingesetzt wird. Erfolgreich mit all seinen Unzulänglichkeiten.
Zum anderen ist das Streben nach neuestem Stand der Technik nicht pauschal im beruflichen Sektor zu finden. Dort wird investiert und das muss auf Jahre reichen und sich bezahlt machen. Investiert wird dann weder in Masche noch Trend, sondern in eine Idee. Ideen sind frei vom neuesten Stand der Technik, sie sind alleine dem freien Denken und der freien Entwicklung verpflichtet. Die neueste Stand der Technik und das weitere Aufplustern hat aber noch deutliche Nebenwirkungen: Nämlich: in der Masse ersäuft die Fotografie, vor allem auch die digitale. Bilder unterscheiden sich zu wenig, um in all ihrer Perfektion beachtet zu werden. Da nutzt es wenig, individuelle Programme einzusetzen, die Millionenfach dann wiederzufinden ihrem individuellen Reiz verlieren. So wird ein oben gezeigtes Objektiv auch nicht für die Masse sein, sondern für Menschen, die genau darin ihren Stil, ihre Idee entdecken umzusetzen.
Ein Berufsfotograf wird auch in Zukunft in kaum einen Fall die gigantischen Sensoren benötigen, ein Hobbyfotograf wird glauben, dass er sie benötigt. (Ein SEK wird auf seinen Einsatzfahrzeugen selten so breite Reifen aufziehen wie vergleichsweise auf privaten Nobelkarossen wiederzufinden sind.) Die Fotografie wird sich gewaltig ändern, zum einen in den künstlerischen und klassischen Bereich, in dem selbst Ex-Polaroid udn Instax eine wichtige Rolle spielen, aber auch Filme beispielsweise im Schwarz-weiss-Bereich, die je nach Typ im übrigen immer noch viele digitale Systeme überbieten und selbst teure Objektive an die Leistungsgrenze bringen. Ja, sie gibt es. Zum anderen werden Film und Foto weiter verschmelzen und das Equipment von heute morgen überflüssig machen.
Wer glaubt, ohne Basiswissen aus uralter Zeit Fotografie verstehen zu wollen, der irrt. Denn eine grundlegende Formel für ein gelungenes Bild war seither der richtige Umgang mit Zeit und Blende und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, will man ein Bild gestalten anstatt nur mal eben was aufzunehmen.
Zum Basiswissen fürs Photographieren gehört wohl einiges mehr, als der richtige Umgang
mit Verschlußzeit und Blende. Aber das nur nebenbei.
Ich muß mich nur immer wieder wundern über was hier mit den, mit Verlaub gesagt,
komischsten Argumenten gestritten wird.
Ich stelle ganz einfach fest, daß wohl fast alle Menschen die photographieren im
Vollbesitz ihres Verstandes sind, und je nach Bedürfnis, oder meinetwegen auch
nach Lust und Laune, ihr Geld für das ausgeben, was sie meinen zu brauchen.
Also, wenn ein Amateur mit sauteurem digitalem Mittelformat knipsen will oder
ein Profi meint mit `ner Four-Third Kamera klarzukommen, dann sei ihnen das
doch unbenommen. Genauso ist das doch auch mit dieser leidigen Diskussion
gegen Analog oder Digital. Wer Freude am Film, Entwickeln, Vergrößern oder
Scannen hat , nur zu! Wer lieber viel Zeit für die digitale Nachbearbeitung vorm
Bildschirm verbringt, warum nicht!
Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft einerseits, andererseits gibts genug
Menschen, die ihre Meinung für die einzig richtige halten und anderen auferlegen
wollen.
Ihrer Ansicht über den Schwarz-Weiß-Bereich möchte ich widersprechen:
Für eine gute SW-Aufnahme sollten Filter eingesetzt werden. Zumindest ein Gelbfilter, um die panchromatische Wiedergabe der Grauwerte zu unterstützen. Für den dunklen Himmel benötige ich einen Rot- oder Dunkelrotfilter, dummerweise habe ich dann auch ein fast schwarzes Grün. Die Nachteile dieser nicht zu umschiffenden physikalischen Gegebenheiten habe ich bei der Digitalfotografie nicht. Haben Sie in Lightroom, oder einem anderen RAW-Converter, einmal mit HSL und Farbe experimentiert um das in SW konvertiert Foto mit den SW-Reglern fein zu tunen?
Wenn Sie das Ergebnis in einem herkömmlichen SW-Labor hinbekommen, dann kann ich Sie nur beglückwünschen.
Heute entdeckte ich so ein Petzval-Objektiv auf einer Fotobörse, arrangiert in einer Edelholz-Kassette (ganz wichtig), aber das half auch nix. Der Preis – zuerst 400, dann 300, gegen Ende 250 Euro – animierte noch nicht einmal die Leica-Liebhaber, die so einen Tingel-Tangel mögen. Vielleicht bei nächsten Mal….so kurz vor dem Fest auf einer anderen Börse!
Nostalgie ist meist eine Gratwanderung zwischen Liebe zu alter Technik und Effekthascherei. Wie es im Autobereich Pseudo-Oldtimer gibt, deren Karosserie nach historischen Vorbildern gedengelt wird, aber mit moderner Motorentechnik ausgerüstet sind, so gibt es auch in der Fotografie ähnliche Auswüchse. Eine Einfachoptik in schicker historischer Aufmachung an einer modernen DSLR oder Systemkamera ist ebenfalls nur Show für den unbedarften Zeitgenossen.
Das nasschemische Verfahren der Daguerreotypie, das man konsequenterweise einsetzen müsste, scheidet heute aufgrund der Verwendung von Quecksilberdämpfen und Zyankali aus.