Foto NASAAm Freitag, 20. März 2015, lässt sich in Deutschland das Schauspiel einer „hochprozentigen“ partiellen Sonnenfinsternis erleben. Hier ein paar Tipps zum Bestaunen und Fotografieren:

Eine totale Sonnenfinsternis erlebt allerdings nur, wer am 20. März 2015 gegen 10:45 Uhr (MEZ) auf den Faröer Inseln oder einem Schiff an geeigneter Position im Nordatlantik unterwegs ist. Hier bei uns werden wir ab ca. 9:30 Uhr (je nach Standort) eine „hochprozentige“ partielle Sonnenfinsternis erleben, d. h. ca. 80 % der Sonnenscheibe werden vom Erdtrabanten bedeckt. Das Schauspiel dauert etwa 2 Stunden und 20 Minuten.
 

Foto Anthony Quintano

Foto: Anthony Quintano

 
Wichtig: Schützen Sie beim Betrachten Auge und Kamera!

Eine partielle Sonnenfinsternis darf in keiner Phase ohne Augenschutz beobachtet werden! Schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung können die Folge sein. Für die Direktbetrachtung nutzen Sie eine Finsternisbrille (zertifizierte Spezial-Schutzbrille), für Ihre optischen Geräte spezielle Objektivfilter zur Sonnenbeobachtung – auch hier kann sonst bspw. ein Blick durch den Sucher das Auge schwer schädigen (und ohne Schutzfilter vor dem Objektiv sind auch Kameraverschluss und / oder -sensor in Gefahr). Beide Schutzfilter erhalten Sie im Astro-Fachhandel.

Fotografen sollten dann folgende Tipps beherzigen:

  • Schutzfilter vors Objektiv. Bild am besten nur per LiveView betrachten (nicht durch den Spiegelreflexsucher – und natürlich keinesfalls (!) durch den optischen Sucher einer Sucherkamera).
  • Die Brennweite auf Kleinbildformat umgerechnet sollte über 400 mm liegen, sofern eine einigermaßen große Sonnenscheibe abgebildet werden soll (Ansonsten: siehe letzter Tipp).
  • Die Kamera gehört auf ein Stativ. Wichtig ist es, sich schon vor der Sonnenfinsternis in Position zu bringen und zu bedenken, dass die Sonne am Himmel wandert. Eine anfangs noch nicht störende Baumgruppe kann in der heißen Phase das Geschehen verdecken.
  • Praktische Helfer sind Fernauslöser, die die Kamera auslösen, ohne dass man sie erschüttert, sowie Winkelsucher an Kameras ohne Schwenk-Display. Sie verhindern Nackenstarre, beziehungsweise dass man ständig hinter der Kamera knien muss. Der Blick durch den Sucher ist nur empfehlenswert, wenn die Filterfolie für visuelle Beobachtung geeignet ist.
  • Sofern die Kamera die Option bietet, sollte die manuelle Belichtungssteuerung bei niedriger ISO-Zahl gewählt werden. Dann variiert man die Belichtung, bis das Ergebnis passt.
  • Reizvoll ist es, den Phasenverlauf fotografisch zu dokumentieren und während der etwa 2 Stunden und 20 Minuten der Sonnenfinsternis in regelmäßigen Intervallen von fünf bis zehn Minuten ein Bild aufzunehmen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Man kann die Kamera zwischen den Aufnahmen immer wieder neu auf die Sonne ausrichten, um sie in der Mitte des Bildes zu platzieren. Das ist vor allem bei längeren Brennweiten sinnvoll, wenn man die Sonne formatfüllend in Szene setzen möchte. Bei kürzeren Brennweiten – Normal- oder Weitwinkelobjektive – kann man die Kamera fest auf dem Stativ montieren, und dabei so ausrichten, dass die Sonne in ihrem Lauf das Bildfeld nicht verlassen wird. Man kann dann die Zeitintervalle kürzer einstellen, zum Beispiel mit einem Multifunktions-Auslöser. Im Fünf-Sekunden-Takt kommen etwa 1.500 Bilder zusammen, aus denen eine Videoschnittsoftware einen Zeitrafferfilm erzeugen kann.

 

Foto NASA

Das Weltraumteleskop Hinode hat am 4. Januar 2011 diese spektakuläre Aufnahme einer Feuerkranz-Sonnenfinsternis gemacht.
Foto: NASA

 
Siehe auch:
Sonnenfinsternis.org
Astroinfo

Und dann hoffen wir mal, dass am Freitag der Himmel klar und wolkenfrei ist und wir die Sonnenfinsternis erleben und fotografieren können.
 

(thoMas)

Mit Material der Prophoto GmbH.