Mit Perry Oosting hat Hasselblad einen neuen Geschäftsführer gefunden, der Erfahrung mit Luxusmarken hat. Oosting hat bei Bulgari, Prada, Gucci und Ventu gearbeitet und man darf gespannt sein, wie er seine Expertise bei einem Anbieter professioneller Kameras einbringt:
Die Hasselblad Gruppe, die ihren Hauptsitz ja jetzt wieder im schwedischen Göteborg hat, hat mit sofortiger Wirkung einen neuen „Chief Executive Officer“ (CEO, Geschäftsführer) ernannt. Perry Oosting, bislang Mitglied des Aufsichtsrates, übernimmt von Interims-Geschäftsführer Ian Rawcliffe, der das Amt seit Ende 2013 innehatte.
Laut Hasselblad hat Oosting mehr als 25 Jahre Erfahrung im Marken-, Produkt-, Vertriebs- und Verkaufs-Management und hat für Edelmarken wie Bulgari, Prada und Gucci gearbeitet. Zuletzt war er Geschäftsführer beim Luxus-Mobiltelefonhersteller Vertu; „Vertu verwendet in seinen Geräten Materialien wie zum Beispiel Gold, Platin, Liquidmetal, Diamanten, Keramik und Carbon.“ (Quelle: Wikipedia)
Oosting wird mit den Worten zitiert, es sei ihm eine Ehre, Teil einer so ikonischen Marke zu werden. Das CMOS-Digitalrückteil CFV-50c etwa, unter dem Motto „back to the future“ (im Juli 2014) eingeführt, sei ein großartiges Beispiel für das fortdauernde Bekenntnis zum „totalen Hasselblad-Markenerlebnis“ – was insofern ein wenig wunderlich ist, als Hasselblad die Produktion der V-Kameras gut ein Jahr vorher, nämlich im April 2013 eingestellt hat. Das Digitalrückteil CFV-50c lässt sich mithin nur an vorhandenen respektive gebraucht erworbenen Kameragehäusen der V-Serie benutzen. Ein paar V-Objektive hat Hasselblad offensichtlich noch im Programm, aber auch da bei weitem nicht mehr alle.
Der Aufsichtsrat jedenfalls erhofft sich von Oosting „die weitere Entwicklung und Stärkung der Marken- und Produkt-Positionierung.“ Man darf gespannt sein, welche neuen Impulse der neue Geschäftsführer bei Hasselblad einbringen wird.
(thoMas)
Mehr neue CEOs als neue Kameras
Das ist ja doch ein seltsames Geschäftsmodell. Hoffentlich finden die “Macher” von Hasselblad bald einen Weg aus ihrer Seifenblase.
Ob das noch was hilft, da
Ob das noch was hilft, da habe ich so meine Bedenken!
Hasselblad als Luxusmarke
In der Tat; hatte man gehofft, Hasselblad könnte mit der Schließung des italienischen Designstudios, in dem die Sony-Kameras gepimpt wurden, wieder zu seinem Kerngeschäft, teures, aber dennoch substanzielles Gerät mit hohem Gebrauchswert herzustellen, zurückkehren, scheint diese Personalie ja eher auszusagen, dass auch künftig mehr die Kamera als Luxusartikel und die Marke als Luxusmarke im Vordergrund stehen, weniger die Kamera als funktionales Instrument oder gar Arbeitsgerät.
Das muss natürlich nicht so sein; man wird sehen.
Gangbarer Weg
Wenn der neue CEO vom »Markenerlebnis« spricht, heißt das ja wohl, dass er weniger an Hi-Tech als an Image interessiert ist. So wie ein Prada-T-Shirt auch nicht aus besseren Materialien hergestellt ist als eins aus dem Kaufhaus, aber mehr Image verkörpert.
Andererseits, was sollte Hasselblad denn sonst machen?
Früher war es mal DIE Marke für beste Fotos, die erste Wahl für alle Profis – wenn der Geldbeutel es zu ließ. Damals war der Formatvorsprung auch noch riesig. 6 × 6 oder 56 × 56 mm² ist mehr als das Dreieinhalbfache von 24 × 36 mm². Das aktuelle »Mittelformat« mit 44 × 33 mm² ist nur noch 68% größer. Die Hersteller von Vollformat-Sensoren kommen dieses Jahr auch mit 50 MP-Kameras (Gerüchte sagen Canon 52 MP, Sony 46 MP). Klar, 50 MP Mittelformat ist besser als 50 MP Kleinbildformat (so wie auch 20 MP Kleinbild besser ist als 20 MP Crop), und die H5D60 hat auch einen richtig großen Sensor (56 × 42 mm²), aber das reicht wohl nicht, um genügend Kunden zu finden.
Leica lebt scheinbar sehr gut von seinen Imageprodukten. Technologisch sind die auch nicht mehr führend, Testberichte haben sie schon lange nicht mehr gewonnen. Warum sollte Hasselblad sein Image nicht gewinnbringend nutzen?
QED
[quote=TinCan]Das ist ja doch ein seltsames Geschäftsmodell. Hoffentlich finden die “Macher” von Hasselblad bald einen Weg aus ihrer Seifenblase.[/quote]
Der Fisch fängt stets am Kopf zu stinken an … weswegen es auch so hilfreich ist, die Köpfe auszuwechseln. 😎
Würfel schon
aber der Rest dann doch ein bissl anders … aber wo’s faktisch an der Phantasie mangelt, sinkt die Sonne der Hoffnung, werfen auch Zwerge lange Schatten, und hüllen die Erde in Finsternis. 😎
Entweder ist Ihr Freund
ein Hochstapler oder ein Traumtänzer, oder Sie sind einfach ein Märchenerzähler.
for hire: Fotografieren und Formulieren
[quote=Gast]Wenn sie so gut Fotografieren wie sie formulieren, sollten sie sich um ihre Zukunft keine Sorgen machen.[/quote]
Mir keine Sorgen um meine Zukunft machen? Ach ja, das wäre schön.
Wer zahlt denn noch für gute Fotos oder für eine klare Sprache?
Schmalspurblick…
Klar ist mit zunehmender Größe die Fehlerhäufigkeit höher, deswegen werden die fehlerfreien Exemplare so teuer. Lass Deinen Freund ehrfürchtig stammeln und prüfen, er hat nichts mit dem zu tun was machbar ist.
Irgendwann in grauer Vorzeit war es dann soweit:
[quote=Gast]Was bin ich froh, damals kaufte ich mir eine unverwüstliche Mamiya RB67. Und die Sekor-Objektive sind auch besser, als die Hasselblad-Augen! [quote=Gast]Die Profis freuen sich ganz enorm, wenn sie ihre HABLA’s jetzt zur Reparatur nach Göteborg schicken müssen! Ahrensburg ist geschlossen! Die älteren HABLA/Zeiss-Objektive können weder in Göteborg, noch in Oberkochen repariert werden![/quote][/quote]
Mamiya eroberte die Studios – völlig zu Recht – und verwies Hasselblad und Rollei auf die nachfolgenden Plätze. Die Rolleier hat es dann im Laufe der Zeit völlig zerrissen, zumal die Kameras auch ständig zur Reparatur mussten und eine zweiäugige 6×6 mit Wechselobjektiven hat Rollei zeitlebens nicht zustande gebracht. Hasselblad liegt in den letzten Zügen und wer in diese marode Marke noch investieren will, überweist das Sterbegeld nach Schweden.
Mamiya (Phase One) sollte jetzt mal in die Hufe kommen und bezahlbare Digibacks für die noch auf dem Markt befindlichen RB-/RZ-Kameras offerieren. Ansonsten bleibt nur Pentax.
Fest steht, dass Mamiya im analogen Mittelformat das Mass aller Dinge darstellte.
Ist er schon
Aber am Gänglband “seiner” ACM umd der Heuschrecke …
Wer zu Phantasiepreisen
Käufer findet, lebt von der Phantasielosigkeit seiner Käufer.
Carl Zeiss produziert schon seit vielen Jahren
keine Objektive für das Hasselblad-V-System mehr. Zuletzt wurde noch eine silberne Serie von drei Objektiven aufgelegt, die von Carl Zeiss vertrieben wurden und nicht über Hasselblad. Inzwischen ist auch die Produktion der Zentralverschlüsse nicht mehr möglich, da der Zulieferer verkauft wurde und jetzt ein anderes Geschäftsfeld besetzt hat. Irgend wan sind auch die Mitarbeiter weg, die Verschlüsse montieren konnten.
Huch
Bin ich froh, dass Sie nicht rattenscharf geschrieben haben … und mit dem Kamerawürfel ist es heute leider so, wie mit den Euros nach Athen tragen. 😎
Stichwort “quadratfähig”
Genau darum geht’s: Eine zeitgemäße Mittelformat sollte wenigstens die Option auf’s Quadrat wahren – und wenn schon mit rechteckigen Formaten bestückt, dann wenigstens drehbar.
Auf jeden Fall sollte dann auch der Monitor dort positioniert sein, wo er logischer Weise bei einem Würfel positioniert werden kann: Oben auf der Kamera.
Braucht`s das denn?
Es scheint das Hasselblad bis jetzt seinen jahrelangen Winterschlaf nicht unterbrochen hat. Sieht man von den bei Fuji gebauten und umfirmierten Geräten mal ab, ist der Zug zur Edelmarke auch schon von hinten zu erkennen. Ob die noch aufspringen können?
Zusätzlich kommt der Druck von Sonys 36 Mio KB Sensor von unten. Wenn Samsung auf die Idee käme seinen neuen 28 Mio APSC Sensor auf KB zu kaskadieren sind das schon mal 56Mio Pixel in einem Spiegellosen System, aber Hallo!
Wer braucht dann noch Hasselblad in der analogen Urform mit digital hinten drauf genagelt ??
Leica gewinnt jeden Test
Für schwarz-weiss-digitalkameras!
Aber im Colorfoto wird es dann nicht publiziert. 😉
Gast schrieb:
Zusätzlich
[quote=Gast]Zusätzlich kommt der Druck von Sonys 36 Mio KB Sensor von unten. Wenn Samsung auf die Idee käme seinen neuen 28 Mio APSC Sensor auf KB zu kaskadieren sind das schon mal 56Mio Pixel in einem Spiegellosen System, aber Hallo![/quote]
Nach der Logik hätte auch zu Kleinbildzeiten jeder Hersteller Hasselblad das Fürchten lehren können: größere Filme benutzen und fertig ist das Mittelformatsystem. Aber vielleicht braucht’s doch noch etwas mehr als diese Grundidee …
Stimmt so nicht
[quote=Christoph Jehle]Dass die alten Zeiss-Objektive nicht mehr repariert werden können, wundert nicht wirklich. Da fehlen einfach Ersatzteile und eine Nachproduktion ist nicht mehr möglich, weil die Fertigungseinrichtungen bei den Zulieferern nicht mehr vorhanden sind.[/quote]
Hasselblad hat seinerzeit den Maschinenpark für die Produktion der V-/CFx-Objektive von Zeiss aufgekauft. Demmnach könnte Hasselblad die Ersatzteile durchaus produzieren, liefern und einbauen.
[quote=Christoph Jehle]Wenn Sie mit Ihrem Ford-Modell-T zu Ford nach Köln fahren, ernten Sie auch höchstens noch großes Staunen. Da kann Ihnen auch keiner mehr die Zylinderkopfdichtung austauschen.[/quote]
Doch, das können “die” in Köln. Die können noch ganz andere Sachen mit ihren historischen Fahrzeugen.
Allerdings hat Ford auch begriffen, wie überlebenswichtig ihre Geschichte für den Fortbestand der Firma ist.
Diese Einsicht darf man bei der gesamten Fotoindustrie, vielleicht mit Ausnahme von Linhof und Leica, in Frage stellen.
Genau.
[quote]Zuletzt war er Geschäftsführer beim Luxus-Mobiltelefonhersteller Vertu;[/quote]
Mobiltelefone haben eine extrem kurze Lebensdauer, weil jedes Jahr 2 neue Modelle auf den Markt geworfen werden. Will Herr von Oosting das jetzt auch mit den MF-Hasselblad-Kameras machen?
[quote]Vertu verwendet in seinen Geräten Materialien wie zum Beispiel Gold, Platin, Liquidmetal, Diamanten, Keramik und Carbon.[/quote]
Ja, passt doch zu den gepimpten, aber ansonsten veralteten Hasselblad-Modellen für reiche Russen. Die Russen sind zwar leider nicht mehr so reich, andere Reiche werden auch weniger, aber wie heisst es so schön: Wo Unsinn ist, ist auch ein Markt.
Ähm, wann wird Hasselblad abgewickelt? Nach weiteren 2 CEOs oder schon früher?
Inquiring minds want to know!
CEO
…traurig daß sich Hasselblad nicht mehr als Hersteller professioneller Aufnahmegeräte versteht.
Die gesetzten Zeichen sind deutlich.
Gruß
PKD
Wieso?
Wieso? Die aktuelle H-Serie mit den Fuji-Objektiven ist doch Top. Den ollen Compur-Kisten mit den Zeiss-Objektiven wollen wir doch wirklich nicht hinterher weinen! [quote=PKD]…traurig daß sich Hasselblad nicht mehr als Hersteller professioneller Aufnahmegeräte versteht.
Die gesetzten Zeichen sind deutlich.
Gruß
PKD[/quote]
Wäre es nicht besser
anstatt Luxusmarken zu machen, sich zu erinnern, WAS Hasselblad einmal war und an diese Tradition anzuknüpfen? Anstatt Luxusmarken zu entwickeln könnte man ja auch wieder perfekte Kameras machen?
Nicht mehr
[quote=Gast]anstatt Luxusmarken zu machen, sich zu erinnern, WAS Hasselblad einmal war und an diese Tradition anzuknüpfen? Anstatt Luxusmarken zu entwickeln könnte man ja auch wieder perfekte Kameras machen?[/quote]
unter den heutigen Gesetzen der Wirtschaft: Da geht’s nur noch um die Befriedigung der Gier Weniger, auf Kosten der mit Tand abgespeisten Mehrheit, und auf jeden Fall zu Lasten der reinen Vernunft.
Hasselblad: Zielgruppe Fashion-Victims
Hasselblad ist schon seit längerer Zeit kein Kamerahersteller mehr: die letzte Kameraserie, die noch original aus der Schwedenmanufaktur kam, war die längst eingestellte V-Serie. Spätere Kameras wie die X-Pan oder H-Serie wurden in Zusammenarbeit mit Fuji entwickelt und von Fuji gefertigt. Beide Kameras wurden in Japan unter der ehrlichen Markennamen Fujifilm und eben in Europa und USA als Hasselblad verkauft. Mit dem Ende des V-Systems war “Hasselblad” also nur noch eine Kamera-Label ohne eigene Entwicklungsabteilung. Inzwischen ist die Zusammenarbeit Hasselblad-Fujifilm eingestellt (Fujifilm verkauft keine H-serie mehr) weshalb Hasselblad in Sony einen neuen Partner gefunden hat … im Gegensatz zur Kooperation mit Fujifilm fällt es uns jetzt mit Sony auf, dass Hasselblöd nur Holfzgriffe dranklebt weil eben Kameras beider Marken bei uns parallel erhältlich sind. Hasselblad ist schon lange nur noch eine Marke, die seinen Absatzmarkt verzweifelt sucht – da bleibt nur noch die Flucht in das Edelmarken-Segment, indem man Kameras nicht mehr als Werkzeuge and Fotografen sondern als Gadgets an Fashion-Victims vertickt … wir Fotografen sind nicht mehr die Zielgruppe, oder bestenfalls nur noch als Alibi.
H-System?
Wenn Hasselblad keine Kameras mehr baut, die Kooperation mit Fuji beendet hat und Sony nur Consumerkameras zum Pimpen liefert, wer entwickelt und baut denn dann die Kameras und Objektive für das Kerngeschäft, das ja immer noch das H-System ist?
Fujifilm verkauft derzeit keine H-Modelle unter dem
eigenen Namen. Fujifilm hatte sich zu Beginn auf die analogen Versionen kjonzentriert und die digitalen Hasselblad überlassen. Mit dem aktuellen H5-Modell lassen sich inzwischen auch wieder analoge Rückteile nutzen. Der Gesamtmarkt für digitale MF-Kameras ist jedoch inzwischen so klein geworden, dass sich eine 2-Marken-Strategie hier nicht wirklich lohnt.
Dass man auch in einer Nische gut leben kann, zeigt Leica Camera mit einem Weltmarktanteil von 0,15 %.
Adjeu Cropformat
schön wäre das Aufleben des legendären MF-Formats: 55×55 anstelle des aktuellen Crop, lediglich die 45×55 Sensoren können gerade noch an MF heranreichen.
Nicht nur Pixelanzahl, sondern auch das Format(!) ist bedeutsam, leider wird das oft nicht verstanden vor lauter Megapichselmania….
Bitte lasst Victor auferstehen …
… damit es wieder vernünftige Kameras zum Arbeiten gibt.
Oh weh!
Das verheisst nichts gutes… 🙁
Ich habe übrigens vor kurzem bei einer Fernreise das erste mal eine Hasselblad Stellar (also eine Sony RX100 mit Holzgriff, der mit zwei Schrauben befestigt ist) im Einsatz im echten Leben gesehen. Ein vermutlich aus Italien kommender Tourist hat damit seine Freundin am Swimming Pool geknipst. Ich wollte ihn fast schon fragen, ob ihm der Holzgriff wirklich den 5fachen Preis der Sony wert war, aber ich war gerade so tiefentspannt, dass ich nur milde gelächelt habe.
Ihr ruft
dem Kadaver eines von seiner eigenen Verwesung ballonrund aufgeblähten toten Rennpferdes zu, wie schnell und erfolreich es wieder rennen könnte, wenn es nur einen neuen Jockey bekäme.
Mit der Einführung des H-Systems hat Hasselblad beschlossen, das Erfolgsmerkmal des quadratischen Rollfilmformates für alle Zukunft aufzugeben.
Damit hat sich das Rennpferd selbst und aus freien Stücken die Beine gebrochen. Was tut man mit einem solchen Luxustier?
Das sagt übrigens jemand, der vor einigen Jahren noch einmal gut in die Erweiterung seines V-Systems mit Neugeräten investiert hat und das bis heute für so ziemlich den bestmöglichen Gerätekauf hält.
Wenn irgendwo etwas nicht rund läuft, wird stets nach einem
[quote=Gast]dem Kadaver eines von seiner eigenen Verwesung ballonrund aufgeblähten toten Rennpferdes zu, wie schnell und erfolreich es wieder rennen könnte, wenn es nur einen neuen Jockey bekäme.
Mit der Einführung des H-Systems hat Hasselblad beschlossen, das Erfolgsmerkmal des quadratischen Rollfilmformates für alle Zukunft aufzugeben.
Damit hat sich das Rennpferd selbst und aus freien Stücken die Beine gebrochen. Was tut man mit einem solchen Luxustier?
Das sagt übrigens jemand, der vor einigen Jahren noch einmal gut in die Erweiterung seines V-Systems mit Neugeräten investiert hat und das bis heute für so ziemlich den bestmöglichen Gerätekauf hält.[/quote]
neuen Jockey und nach Entlassungen gerufen. Dann geht’s meist schlimmer weiter als vorher, bis die nächste und die endgültige Pleite ansteht.
Dass die Investion in V auf den letzten Drücker keine Fehlinvestion wurde, liegt nur daran, dass ein Digitalback dem bereits eingestellten System nachgereicht wurde.
Heute ist die Mogelpackung Mittelformat nur noch von geringem Interesse und nur, wenn Pentax auf der Kamera steht.
Wer allerdings die jetzigen Hasselblads und die Objektive baut, wenn denn nicht Fuji, interessiert mich. Wer Weiss es?
Ihr ruft
Wenn sie so gut Fotografieren wie sie formulieren, sollten sie sich um ihre Zukunft keine Sorgen machen. Die von Hasselblad leider schon.
Angebotsabrundung
Kann Leica da nicht auch noch mitspielen? Die könnten beispielsweise ihre weitreichende Erfahrung mit aufgehübschten und fotografisch wertlosen “Sondermodellen” zur Verfügung stellen!
Wie Leica bei Hermes
Wird auch nicht funktionieren, wie könnte es denn auch. Deprimierend. Einst das Standardwerkzeug der Elite der Fotografen, jetzt ein Spielzeug für irgendwelche Parvenüs, bei denen Geld keine Rolle spielt. Da ist traurig.
-subversiv-
Für Hasselblad und einige andere Marken
gab und gibt es zwei Kundengruppen: Berufsfotografen und Liebhaber. Letztere werden vom Nimbus des Profigerätes beeinflusst. Wenn eine Marke als Arbeitsgerät zum Geldverdienen an Bedeutung verliert, schlägt dies auch bei den wohlhabenden Amateuren durch, oder das Marketing schafft die Entkopplung vom Profigeschäft wie bei Leica durch perfekte Nimbuspflege. Ob das im Fall Hasselblad so gelingen kann, sei dahingestellt. Holzgriffe und anderen Firlefanz an Sony- Geräte zu pappen, dürfte wohl zu wenig sein.
Die Profis freuen sich ganz
Die Profis freuen sich ganz enorm, wenn sie ihre HABLA’s jetzt zur Reparatur nach Göteborg schicken müssen! Ahrensburg ist geschlossen! Die älteren HABLA/Zeiss-Objektive können weder in Göteborg, noch in Oberkochen repariert werden!
Zielgruppenwechsel
Das V-System einzustellen war meiner Meinung nach ein großer Fehler. Die Reaktionen auf das CFV 50c haben ja gezeigt, dass ein Bedarf nach wie vor da ist. Der Nachfragerückgang lag vermutlich eher in einer Übersättigung des Gebrauchtmarkes bei fehlender Innovationsbereitschaft begründet. Da kaufte niemand mehr eine 501CM oder 503CW, wenn sie so gut wie neu für ein Drittel des Preises erhältlich war. Vielleicht wäre ja nach 20 Jahren eine Weiterentwicklung und Anpassung die bessere Option gewesen? Eine 501CM ausgestattet mit den Elektrokontakten der 555ELD zur verlässlichen Ansteuerung von Digitalrückteilen hätte vielleicht schon neue Kaufimpulse gesetzt. Ein Digitalrückteil mit 55×55 Sensor würde bei vernünftigem Preis definitiv reissenden Absatz finden. Das mag im Moment noch in weiter Ferne liegen, aber die Produktion großer Sensoren wird immer günstiger. Wir erinnern uns, wieviel man vor 10 Jahren noch für eine Full Frame DSRL bezahlen musste und wieviel sie heute kostet. Kompaktkameras haben mittlerweile schon APSC-Sensoren. Die Chipherstellung bleibt nicht stehen. Man denke auch an die rapide Entwicklung der SSDs. Ich glaube dass es in 5-7 Jahren möglich sein könnte, einen Vollformatsensor für das Format 6×6 zu halbwegs bezahlbaren Preisen (sagen wir 5000 Euro) herzustellen. Ich hoffe nur Hasselblad hat den Maschinenpark noch nicht komplett verschrottet…
Das große Format ist vor allem
ein Problem beim CMOS/CCD-Herstellungsverfahren.
Eigentlich sind große Formate für die Siliziumsensoren nicht die beste Wahl. Die Produktion ist auf kleinste Strukturen angelegt und für so große Plättchen mit zuviel Ausschuss behaftet. Die Konfektionierung ist auch nicht ganz trivial. Dazu kommt natürlich auch noch der nachgelagerte Datendurchsatz mit einem brauchbaren Chipsatz, der in der Lage ist, die Datenmenge durchzudreschen. Die Hersteller sind viel zu klein, um sich eine dafür nötige Entwicklungsmann(frau-)schaft zu leisten.
Auf der anderen Seite wäre gerade der organische Sensor (ohne CMOS/CCD) für dieses Format die beste Möglichkeit unter Wegfall der derzeit üblichen Fabs mit den dort üblichen horrenden Kosten. Allein die Eigenschaften des Foliensensors sind deutlich besser geeignet, weniger zentrisch gerechnete Objektive zu bedienen, wie sie nun mal im MF eher vorkommen und nützlich sind.
Da muss man allerdings erst mal vorfinanzieren. Z. B. in ein Musterstück eines Sensors dieser Art, wie sie die TU München bereits als kleines Musterstück vorgelegt hat. Da sind die traditionellen Hersteller wie Leica / Hasselbad und andere dermaßen auf das immer Gleiche fixiert, obwohl gerade die Chancen in dem Fall in der Konversion für diese Hersteller in der krassen Reduzierung der Kosten bei diesem einzelnen Bauteil liegen.
Dass es auf Dauer Studios gibt, die sich den Kosten für ein entsprechendes Back stellen, ist nicht gerade erfolgversprechend und insofern wäre eine konsequente Unterstützung im Forschungsbereich, am Besten in Form der Bildung eines Konsortiums mit allen in diesem Formatbereich aktiven Herstellern, eine brauchbare und zukunftsweisende Sache.
Befürworter höherer
Befürworter höherer Managergehälter behaupten ja, ein guter Manager könne alles managen, heute eine Hühnerfarm und morgen eine Mondlandung.
Daß der Manager einer Kamerafabrik eine Luxusmarke für Kugelschreiber erfolgreich leiten kann, ist ja bereits bewiesen.
Aber umgekehrt zeigt der Fall Leica, daß die Kamerabranche für Luxus-Handtaschen-Verkäufer zu schwierig war . Da mußte erst ein Österreicher ran, der selber Leicafreak ist und die Freaks versteht.
Der Rolleiflexer
Leicafreak ist er keiner
der Herr Dr. Kaufmann aus Salzburg.
Er ist nur duch Fabriksverkauf (Frantschacher Papierfabrik) zu Vermögenszuwachs gekommen. Und das Leica damals in finanziell am Boden lag traf sich gut. Er hat ja in Interviews zugegeben dass er mit Fotografie rein gar nichts am Hut hatte.
Ebenso hätte er mit seinem Geld eine marode Möbelmanufaktur kaufen können.
Immerhin sind sie noch da
Im Gegensatz zu Contax, Kiev, den meisten Mamiya-Modellen, Bronica, und was ist mit Rollei?! Es ist ja nicht mal so, als wenn das Doofheit gewesen wäre. Es gibt tatsächlich eine Diplomarbeit zu dem Thema, wo der Verfasser Mitarbeiter bei Hasselblad interviewt hat, und denen war völlig klar, was da abging. Aber sie hatten einfach keine Chance, schon weil sie nicht die technische Expertise hatten. Es ist ja wohl bezeichnend, dass große Namen im Kamerageschäft heute Elektronikgiganten sind, wie Sony, Panasonic, Samsung, Canon. Die hatten das Know How.
Die Preise für so große Sensoren verkleinerten den potentiellen Käuferkreis massivst, und dann kamen sie noch von den immer höher auflösenden Kleinbildkameras unter Druck.
In einer solchen Situation gibt es eigentlich keine Lösung. Ich finde es fast beachtlich, dass Hasselblad bis heute überlebt hat.
Thyl
Hasselblad gegen Nikon D800 oder Canon EOS-1
Was soll das Nachtrauern um das V-System? Hasselblad bietet für die H-Kameras eine Auswahl von zwölf (!) Objektiven, vom Superweitwinkel 24 mm über Tele 300 mm bis zu zwei Zoom-Alternativen und Konverter. Für die Amateure, die sich diese Kamera leisten können, ist sogar ein Normalobjektiv dabei. Alle Objektive speziell digital berechnet und mit Sicherheit schärfer zeichnend, als die alten Zeiss-Linsen. Die Fuji-Brennweiten sind Top, die Seiko-Verschlüse zuverlässiger, als die anfälligen Compur-Verschlüsse. Also: Hasselblad ist doch bestens aufgestellt, Probleme bereiten den Japan-Schweden vermutlich die Studiofotografen, die ihre Werbefotos mit hochwertigen Vollformat-Kameras von Nikon oder Canon plus Tilt und Shift belichten. Die räumen in dem Bereich weltweit ab! Der Unterschied zwischen der Leistung einer D800 und einer Hasselblad-H ist kaum zu sehen – und der Kunde ist zufrieden!
Das Nachtrauern
gilt einem stimmigen Gesamtkonzept, zu dessen Kern das quadratische Aufnahmformat und ein darauf abgestimmtes Kameragehäuse gehört(e). Um die Unterschiede in der Abbildungsqualität geht’s heute ohnehin längst nicht mehr. Aber ein tieferes Verständnis des Grundanliegens ist Kamerafirmen, die dem totalen Konsumwahn und diffusen Marktzwängen verfallen sind, wohl nicht mehr zumutbar.
Wenn schon Mittelformat, dann richtig!
[quote=Gast]Alle Objektive speziell digital berechnet und mit Sicherheit schärfer zeichnend, als die alten Zeiss-Linsen.[/quote]
Was sind denn die “alten Zeiss-Linsen”? Die aus den 1950er(!) Jahren? Im Ernst?
Vielleicht sollte man da fairerweise die gleichen Generationen miteinander vergleichen.
Also vielleicht die Objektivreihe neuester Bauweise, wie dem Distagon CFE 40 IF, dem Distagon CF 50 FLE, dem Planar CF 100, dem Sonnar 180 und dem Tele-Superachromat 300! So etwas baut Fujinon einfach nicht besser.
[quote=Gast]Die Fuji-Brennweiten sind Top, die Seiko-Verschlüse zuverlässiger, als die anfälligen Compur-Verschlüsse.[/quote]
Was genau ist denn an den Compurverschlüssen so unzuverlässig?
Als mechanische Verschlüsse sind sie nicht unzerstörbar, aber sie sind auch schon viele Jahrzehnte länger in Gebrauch, als alles digitale Equipment es je sein wird. Insofern wird da doch schon wieder mit zweierlei Maß gemessen.
Und die Compurverschlüsse lassen sich justieren. Die Seiko-Verschlüsse lassen sich höchstens auswechseln.
Noch dazu kommt, dass die Fuji-/Hasselblad-H-Kameras troztz des viel kleineren Bildformates größer, schwerer und unhandlicher sind, als die Kameras der V-Reihe.
Und dann noch das lästige Kippen der H-Kameras für Hochformataufnahmen, die das ohnehin nur mäßige Bedienkonzept der H-Serie völlig aus der Bahn wirft, wo der V-Fotograf mit seinem quadratischen Bildformat einfach ruhig, gelassen und sauscharf weiterfotografiert!
Das quadratfähige Hy6-System liegt brach
und seine Entwickler sitzen alle in Europa. Wenn das Hasselblad-Management nur ein wenig Sachverstand und Einfühlungsvermögen hätte, dann ließe sich daraus etwas Zukunftsweisendes machen. (Mit wievielen Objektivanschlüssen gibt es doch gleich die besten Cine-EOS-Kameras? In einem Markt- und Preissegment, wo ausschließlich der Wunsch des Kunden regiert.)
Schließlich erwähnt Hasselbald sogar “öffentlich” auf der eigenen Webseite wieder die Filmfotografie. Dafür braucht es etwas, was sowohl digital als auch Film “kann”. Im Sinne von “Können”, nicht von “so tun als ob”.
Oh ja
die Hy6 hätte auf jeden Fall Potenzial. Aber eher geht Europa den Bach runter, als dass die verstreuten Schafe der Kamerafirmen auf einer Weide zusammenfinden dürfen … 😎