Foto Martin Schmidt, Traktoristin, um 1965Eine Berliner Ausstellung zeigt Auftragsfotografie, die das Leben in der DDR zeigt, und auch, wie sich damals der Staat und seine Organisationen gerne selbst dargestellt sahen. Dabei kam der Farbfotografie eine besondere Aufgabe bei der Vermittlung der sozialistischen Ideologie zu:

 
 
 
 
 

Foto Kurt Schwarzer, Paar mit Moped vor dem Kraftwerk Vockerode, 1963

Kurt Schwarzer, Paar mit Moped vor dem Kraftwerk Vockerode, 1963
Titelbild der Frauenzeitschrift „Für Dich“ (Heft 18/1963)
© Stiftung Deutsches Historisches Museum

 
Medienmitteilung:

Farbe für die Republik
Auftragsfotografie vom Leben in der DDR

21. März bis 31. August 2014

Die Ausstellung „Farbe für die Republik – Auftragsfotografie vom Leben in der DDR“, die das Deutsche Historische Museum zeigt, widmet sich erstmals ausschließlich der offiziellen journalistischen Bildproduktion der DDR am Beispiel der Farbfotografie. Die Grundlage für diese Präsentation bilden die umfangreichen Archive der beiden Bildreporter Martin Schmidt (geb. 1925) und Kurt Schwarzer (1927-2012) aus dem Sammlungsbestand des Deutschen Historischen Museums.
 

Foto Martin Schmidt, Traktoristin, um 1965

Martin Schmidt, Traktoristin, um 1965
Erschien 1970 als Titelfoto der Zeitschrift „Lernen und Handeln“, dem Funktionärsorgan des Demokratischen Frauenbund Deutschlands (DFD)
© Stiftung Deutsches Historisches Museum
 
 
Foto Martin Schmidt: VEB Baumwollspinnerei Leinfelde, 1966

Martin Schmidt: VEB Baumwollspinnerei Leinfelde, 1966
Das Motiv entstand im Rahmen der Reportage „Tradition und Fortschritt im Eichsfeld“, die in der FDGB-Rundschau Heft 2/1966 erschien; es wurde 1971 als Titelbild der Zeitschrift „Lernen und Handeln“ Heft 2/1971 verwendet.
 
 
Foto Kurt Schwarzer: Der neue Skoda 1000MB vor Schloss Pillnitz, 1964

Kurt Schwarzer: Der neue Skoda 1000MB vor Schloss Pillnitz, 1964
Ein Motiv aus dieser Fotoserie erschien als Titelbild der Zeitschrift „Der deutsche Straßenverkehr“, Heft 11/1964

 
In der Ausstellung wird die farbige Gebrauchs- und Auftragsfotografie mit großformatigen Abzügen präsentiert, aber auch in ihrer publizierten Form gezeigt. Farbdias und Negative werden durch weitere Arbeitsmaterialien der Bildreporter ergänzt. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte von Auftragsfotografie und reflektiert diese kritisch. Begleitet wird die Schau durch Hörstationen, die die Bildproduktion der DDR mit persönlichen Statements in den Blick nehmen. Es äußern sich Politiker, Journalisten und Wissenschaftler wie Wolfgang Thierse, Christoph Dieckmann und der Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, Martin Sabrow.

Als freiberufliche Fotografen arbeiteten Martin Schmidt und Kurt Schwarzer im Auftrag für verschiedene Zeitschriften. Auch Massenorganisationen wie der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund und Betriebe gehörten zu ihren Auftraggebern. Der Farbfotografie kam bei der Vermittlung der sozialistischen Ideologie eine besonders wichtige Aufgabe zu. Sie wurde zum Ausdruck für Modernität im Sozialismus und illustrierte zugleich die Verheißung auf eine sozialistische Zukunft.
 

Foto Martin Schmidt: Blick vom Balkon des Altenheimes im Allendeviertel Berlin-Köpenick, 1980

Martin Schmidt: Blick vom Balkon des Altenheimes im Allendeviertel Berlin-Köpenick, 1980
(Auftraggeber und Verwendung unbekannt)

 
Ausstellung:
Farbe für die Republik. Auftragsfotografie vom Leben in der DDR
21. März bis 31. August 2014
Täglich 10 – 18 Uhr

Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
 

(thoMas)