Foto Weegee, Charles Sodokoff und Arthur Webber, 1942Arthur Fellig (1899-1968) wurde als „Weegee“ berühmt mit seinen nächtlichen New-York-Fotos. Brandkatastrophen, Unfälle, Morde, Verbrecher, Obdachlose, Parvenüs – in hartem Blitzlicht leuchtete er die Gesellschaft aus:

Presseinformation der Ludwiggalerie:

Weegee – The Famous
Fotografie
26. Mai bis 8. September 2013

Arthur Fellig (1899-1968), der sich selbstbewusst Weegee – The Famous nannte, gehört zu den ungewöhnlichen Positionen der amerikanischen Fotografie der 1930er, 40er und 50er Jahre. Er wurde berühmt durch seine nächtlichen Fotos zu Brandkatastrophen, Unfällen und Morden sowie seinen Beobachtungen von Obdachlosen und Outlaws. Eine harte Lichtführung mit erschreckender Unmittelbarkeit und drastischem Realismus zeichnet die Bilder aus. „The Critic“ (1943) zählt zu den meist publizierten Fotografien und stellt in überzeichneter Weise eines seiner zentralen Themen – die Klassenunterschiede zwischen der New Yorker High Society und der Arbeiterbevölkerung dar. Ironischerweise wird das Bild im Zweiten Weltkrieg auch von den Nazis zu Propagandazwecken genutzt.
 

Foto weegee, Kritik, 1943

Kritik, 1943
© Weegee / Institut für Kulturaustausch, Tübingen 2013
 
 
Foto Weegee, Charles Sodokoff und Arthur Webber, 1942

Charles Sodokoff und Arthur Webber, 1942
© Weegee / Institut für Kulturaustausch, Tübingen 2013
 
 
Foto Weegee, Der Erkennungsdienst bei der Arbeit, 1941

Der Erkennungsdienst bei der Arbeit, 1941
© Weegee / Institut für Kulturaustausch, Tübingen 2013

 
Zehn Jahre arbeitet Weegee in den Manhattan Headquarters und macht nach eigenen Angaben über 5.000 Fotografien von den Randgruppen der Gesellschaft. Diese Arbeit lässt ihn zu einem der berühmtesten Bildchronisten dieser – noch schwarz-weißen – brutalen Epoche werden. 1945 erscheint sein erstes Buch Naked City, das ihm auch internationalen Ruhm einbringt und das zwei Jahre später in Hollywood verfilmt wird.

Den Namen Weegee verdankt er laut eigener Aussage dem Gerücht, er habe telepathische Fähigkeiten. Denn ausgestattet mit dem Polizeifunk ist er meist der erste am Unfallort und so sind seine Fotos schon in der Zeitung, da ist die Nachricht ansonsten noch niemandem bekannt. So gab man ihm den Spitznamen nach einer damals sehr populären spiritistischen Alphabettafel, dem „Ouija“-Board. Er selbst überlegte hierzu die „englische“ Schreibweise Weegee und bemerkte selbstbewusst: „Ein besserer Name oder ein besserer Photograph ist mir nie begegnet.“

In über 100 Fotografien stellt die Ausstellung diesen für viele nachfolgende Fotografen sowie Regisseure und Filmer vorbildhaften und prägenden Realisten vor. Die Oberhausener Schau vereint neben den Bildern zu Tatorten und Tätern auch solche zu Celebrities und Stars wie Jackie Kennedy oder Salvador Dali.
 
 
Ausstellung:
Weegee – The Famous
Fotografie
26. Mai bis 8. September 2013

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen

Katalog:
Zur Ausstellung erscheint ein Booklet mit einem Beitrag von Christine Vogt zum Preis von 4,00€
 

(thoMas)