Der gemeinnützige Verein „Netzwerk Fotoarchive“ will Sucher und Sammler vernetzen. So soll Fotografen bzw. deren Erben bei der Suche nach einem Fotoarchiv geholfen werden. Die Fotoarchive wiederum sollen bei der Sicherung und Aufarbeitung der Bestände unterstützt werden. In der Summe will das Netzwerk für Fotoarchive eine Anlauf- und Schaltstelle für den Erhalt fotografischer Archivbestände sein:

Pressemitteilung zur Gründung von Netzwerk Fotoarchive e.V.:

Die Zukunft vieler fotografischer Archivbestände ist offen. In den kommenden Jahren werden immer mehr Fotografen oder deren Erben nach einem Ort für die Sicherung ihrer Bilder suchen. Bisher ist es nicht gelungen, eine nationale Einrichtung für Archive und Nachlässe zu schaffen, was unter anderem in der föderalen Struktur Deutschlands begründet ist. Gleichwohl gibt es zahlreiche öffentliche und private Institutionen und Initiativen, die bereits heute wesentliche Archive und Nachlässe bewahren und vermitteln.

Um die verschiedenen Initiativen zu vernetzen und engagierte Kräfte zu bündeln, wurde im Sommer 2011 auf Initiative der Zeitschrift Photonews der gemeinnützige Verein Netzwerk Fotoarchive e.V. gegründet.
 

Netzwerk Fotoarchive e.V.; Foto: Joachim Rissman

Gründung des Vereins im Salon des Hotel Bogota, Berlin.

Von links nach rechts, stehend: Denis Brudna, Frank Frischmuth, Alexander Koch (BVPA), Norbert Waning (BFF), Jens Bove, Lutz Fischmann (FreeLens).
Vordere Reihe: Enno Kaufhold, Anna Gripp, Christiane Stahl (DGPh), Stefan Rohde-Enslin.
Foto: Joachim Rissmann

 
Vertreter fotografischer Vereine und Verbände in Deutschland sowie Experten im Bereich Fotokultur trafen sich zur Gründungsversammlung im Salon des legendären Hotel Bogota in Berlin (hier lernte einst Helmut Newton bei der Fotografin YVA).

Die Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V. (DGPh), der Bund Freischaffender Foto-Designer e.V. (BFF), der Bundesverband der Bildagenturen und Bildarchive e.V. (BVPA) und FreeLens e.V., Verband der Fotojournalistinnen und Fotojournalisten, gehören zu den Gründungsmitgliedern. Damit sind die wichtigsten und mitgliederstärksten fotografischen Vereine in Deutschland vertreten. Weitere Gründungsmitglieder sind: Dr. Jens Bove (Deutsche Fotothek, Dresden), Denis Brudna (Photonews, Hamburg), Frank Frischmuth (ullstein bild, Berlin), Anna Gripp (Photonews, Hamburg), Dr. Enno Kaufhold (Fotohistoriker, Berlin) und Dr. Stefan Rohde-Enslin (Institut für Museumsforschung SMB-PK, Berlin).

Geplant ist nun, Schritt für Schritt Informationen über bestehende Archive und Institutionen zu sammeln und diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Fotografen oder deren Erben soll bei der Suche nach einem Ort für ihre Bilder geholfen sowie Institutionen bei der Sicherung und Aufarbeitung einzelner Archive unterstützt werden.

Zu Beginn wird die Website www.netzwerk-fotoarchive.de sukzessive erweitert, um möglichst viele Informationen zum Thema Archive und Nachlässe zu bieten. Als weitere Schritte sind Expertenrunden, Symposien und der Ausbau einer Datenbank geplant, die über bestehende institutionelle und private Bestände informiert. Basis hierfür bietet die Kooperation mit dem Portal www.fotoerbe.de, das von Dr. Stefan Rohde-Enslin (Gründungsmitglied) initiiert wurde.

Durch ein Stipendium der VG Bild-Kunst können erste Aktivitäten finanziert werden. Beiträge der ordentlichen und fördernden Mitglieder sowie Spenden sollen die weitere Finanzierung sichern.

Auch das Netzwerk Fotoarchive wird nicht für alle Archive eine Lösung finden können. Aber es kann dazu beitragen, dass die vielfältigen Initiativen hierzulande besser kooperieren, die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert und Außenstehenden bei Recherchen geholfen wird.

Berlin/Hamburg, 24. November 2011

Anna Gripp (Vorsitzende), Lutz Fischmann/FreeLens (Stellvertretender Vorsitzender), Dr. Christiane Stahl/DGPh (Stellvertretende Vorsitzende)

Kontakt/vorläufige Geschäftsstelle: c/o Photonews Chemnitzstr. 67 , 22767 Hamburg, Tel.: 040 389 5891, E-Mail: info@netzwerk-fotoarchive.de
 

(thoMas)