Sony: Schwaches viertes Geschäftsquartal ohne Michael Jackson

Der japanische Konzern Sony schließt das Geschäftsjahr 2010 per Ende März 2011 mit einem schwachen vierten Geschäftsquartal ab. Der Digitalkamera-Absatz erreicht mit 4,3 Mio. Stück im vierten Geschäftsquartal noch gerade das Vorjahresniveau:

Die japanische Sony Corporation erreicht mit nur einem leichten Umsatzrückgang von 0,5 % fast das Vorjahresumsatzniveau im abgelaufenen Geschäftsjahr (April 2010 bis März 2011) FY2010 Consolidated Results (PDF-Datei). Der operative Jahresgewinn verbessert sich auf 199,8 Mrd. Yen (ca. 1,72 Mrd. €). Ein Blick auf die einzelnen Geschäftsquartale zeigt aber, dass das vierte Geschäftsquartal mit Verlusten bei Umsatz und Gewinn einhergeht.

Der Geschäftsbereich „Consumer, Professional & Devices“, der auch die Digitalkameras enthält, erzielt 1,6 % mehr Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der operative Spartengewinn beträgt nach einem Vorjahresverlust 2,9 Mrd. Yen (ca. 25 Mio. €). Dabei setzt das vierte Geschäftsquartal auch hier den Negativtrend der Vorjahre fort und belastet das Jahresendergebnis mit einem hohen Quartalsverlust (siehe untenstehende Tabelle). Auch das Digitalkamera-Geschäft erweist sich für Sony zum Geschäftsjahresende hin als schwierig. Der Umsatz bei „Digital Imaging“ sinkt um 3,3 % im Geschäftsjahr – im vierten Geschäftsquartal beträgt der Rückgang sogar 10,7 %.
 

 
Sony kann in absoluten Zahlen rund 24 Mio. Stück Digitalkameras im abgelaufenen Geschäftsjahr verkaufen. Das vierte Geschäftsquartal erreicht dabei mit 4,3 Mio. Digitalkameras gerade das Niveau des Vorjahresquartals. Sony erläutert, dass insbesondere die Verkäufe der Kompaktkameras rückläufig waren. Ein Anstieg bei den DSLR-Kameras konnte diese Verkaufsverluste auffangen. Sony sieht keine Möglichkeit zu einer signifikanten Absatzsteigerung und visiert wieder 24 Mio. verkaufte Digitalkameras für das neue Geschäftsjahr an. Der Konzern rechnet nach eigenen Angaben weiterhin mit Auswirkungen der Naturkatastrophe in Japan.

Der Film- und Musikbereich von Sony belastet das Konzernergebnis mit Umsatz- und Gewinnverlusten. Sony fehlen hier Zahlenbringer, wie beispielsweise die Michael-Jackson-Produkte, die sich im Vorjahr sehr gut verkauften – bedingt durch das Ableben des Künstlers. Die Sony-Finanzsparte schreibt zwar weiterhin schwarze Zahlen, muss aber auch Umsatz- und Gewinnverluste, vor allem aus dem Lebensversicherungsbereich, gegenüber dem Vorjahr verbuchen.

Sony will im neuen Geschäftsjahr den Umsatz um 4,4 % steigern. Der operative Gewinn soll am Geschäftsjahresende, das am 31. März 2012 endet, rund 200 Mrd. Yen (ca. 1,73 Mrd. €) betragen.

Die Zahl der LCD-Fernsehgeräte soll auf 27 Mio. Stück nochmals gesteigert werden. Ebenso soll Blu-ray weiter am Markt forciert werden und die Zahl der verkauften Geräte sich in diesem Bereich fast verdoppeln. Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sollen im kommenden Geschäftsjahr erste Wirkung zeigen. Die Prognose sieht vor, dass die Restrukturierung das Konzernergebnis nicht mehr auf hohem Niveau belasten wird.
 
 

 
* Digital Imaging ist Bestandteil des Bereiches Consumer Products & Devices (CPD). Der Umsatz wird für Digital Imaging auch allein ausgewiesen, der operative Gewinn / Verlust nur für CPD.
** Sony hat den operativen Gewinn des letzten Geschäftsjahres nachträglich revidiert.

(agün)