Foto Andrej KrementschoukDer russische Fotograf Andrej Krementschouk hat die Menschen besucht, die in der evakuierten „Zone“ rund um Tschernobyl leben. Seine Fotografien erzählen vom Alltag dieser Menschen in einer verstörenden Umgebung. Zu sehen sind sie in der Mannheimer Ausstellung „Zone – Heimat. Tschernobyl“:

Information der Reiss-Engelhorn-Museen:

Zone – Heimat. Tschernobyl

Andrej Krementschouk 20.03.2011 – 31.07.2011

ZEPHYR – Raum für Fotografie im Museum Bassermannhaus C 4, 9 der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Die Ausstellung „Zone – Heimat. Tschernobyl“ zeigt anlässlich der atomaren Katastrophe in Tschernobyl vor 25 Jahren Bilder des mehrfach preisgekrönten russischen Fotografen Andrej Krementschouk. Er hat in den vergangenen Jahren wiederholt die Menschen, die in der evakuierten „Zone“ 30 Kilometer rund um Tschernobyl leben, besucht. Die weniger als Tausend Rückkehrer versuchen ein möglichst normales Leben an jenem Ort zu führen, der ihnen trotz des Unglücks Heimat geblieben ist. Bei diesen Besuchen sind zahlreiche Bilder entstanden.

 

Foto Andrej Krementschouk
 
 
Foto Andrej Krementschouk
 
 
Foto Andrej Krementschouk

Fotos & ©: Andrej Krementschouk

 
Krementschouks Fotografien erzählen vom Alltag dieser Menschen in einer verstörenden Umgebung. Seine Bilder widmen sich dem Land, dessen Natur langsam die Dörfer überwächst, und der heute geplünderten Stadt Prypjat, die zum Zeitpunkt der Katastrophe von 40.000 Menschen bewohnt war. Die Gefahr, die von der Radioaktivität ausgeht, potenziert den irritierenden Eindruck der natürlichen Schönheit der Landschaft. Jedes Bild erinnert an das unsichtbare Gift, das die gefährliche Schönheit erst möglich gemacht hat. Die Menschen, die Andrej Krementschouk ihre unglaublichen Geschichten erzählt haben, eroberten sich dort ihren Alltag.
 

Foto Andrej Krementschouk
 
 
Foto Andrej Krementschouk
 
 
Foto Andrej Krementschouk

Fotos & ©: Andrej Krementschouk

 
Die Ausstellung Zone – Heimat. Tschernobyl umfasst ca. 110 Bilder und trägt Züge einer journalistischen Arbeit. In ihrer radikalen Subjektivität ist sie jedoch weit mehr, denn sie stellt das Wissen des Betrachters auf die Probe und bringt ihm Erkenntnisse über die menschliche Existenz nahe. An einem der giftigsten Orte der Erde erzählt die Ausstellung von der Schönheit und Kostbarkeit der Welt und von dem Mut der Menschen, sich die Heimat nicht nehmen zu lassen.

Die Ausstellung wird vom 20. März bis 31. Juli 2011 von ZEPHYR – Raum für Fotografie im Museum Bassermannhaus der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim präsentiert. Zur Ausstellung erscheinen im Kehrer Verlag die Bücher „Andrej Krementschouk: Chernobyl Zone I“ (April 2011) und „Andrej Krementschouk: Chernobyl Zone II“ (Mai 2011).
 
 
Ausstellung:
Zone – Heimat. Tschernobyl
Andrej Krementschouk
20.03.2011 – 31.07.2011

ZEPHYR – Raum für Fotografie
C4.9b
68159 Mannheim

Öffnungszeiten täglich außer Montag 11 bis 18 Uhr

Titel Chernobyl Zone (I)

 
 
Bücher:
Andrej Krementschouk
Chernobyl Zone (I) (bei amazon.de)
Festeinband; Limitierte Auflage, ca. 35×25 cm, ca. 92 Seiten, ca. 64 Farbabbildungen
Kehrer Verlag, Heidelberg
ISBN 978-3-86828-200-9
58 Euro

„Chernobyl Zone (I)“ zeigt Andrej Krementschouks Beobachtungen aus dem ländlichen Lebensraum: „Die Zone hat etwas Märchenhaftes. Die Natur wuchert, die Tiere vermehren sich. Im Ort Tschernobyl, der nicht so schlimm verstrahlt ist wie Prypjat, wohnen wieder Menschen. Es sind Rückkehrer, die sich dort frei fühlen. Sie sind dort geboren, sie wollen nicht weg, es ist ihnen egal, ob sie deshalb früher sterben.“

Andrej Krementschouk
Chernobyl Zone (II) (bei amazon.de)

Titel Chernobyl Zone (II)

Broschur; ca. 25×20 cm, ca. 120 Seiten, ca. 60 Farbabbildungen
Deutsch / Englisch Texte von Andrej Krementschouk, Thomas Schirmböck, Wolfgang Kil
Kehrer Verlag, Heidelberg
ISBN 978-3-86828-210-8
ca. 25 Euro

Während „Zone Chernobyl (I)“ Andrej Krementschouks Beobachtungen des ländlichen Lebens in der 30-Kilometer-Sperrzone um den Reaktor zeigt, präsentiert er in „Chernobyl Zone (II)“ Fotografien aus der verlassenen städtischen Zone neben historischen Aufnahmen. Seine Bilder aus Prypjat, das am 27. April 1986 evakuiert worden war, zeigen eine Geisterstadt, in der sich die Natur den städtischen Raum zurückerobert und wo Spuren menschlichen Lebens immer mehr verblassen.
 

(thoMas)