Foto Florian MüllerUnter dem Motto „Den Menschen den Menschen erklären“, und mit einer Ausstellung und einem Bildband, zieht der Studiengang „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ unter Prof. Rolf Nobel an der Fachhochschule Hannover eine äußerst positive Bilanz der ersten zehn Jahre:

Die Fachhochschule Hannover informiert:

Fotoausstellung: Den Menschen den Menschen erklären

Datum: 10.03.2011 – 08.04.2011

Seit zehn Jahren wird an der Fachhochschule Hannover Fotojournalismus und Dokumentarfotografie gelehrt. Grund genug, mit einer großen Ausstellung und einem Bildband eine erste Bilanz zu ziehen. Die Ausstellung ist vom 11. März bis zum 8. April montags bis freitags von 9 Uhr bis 20 Uhr zu sehen. Ausstellungseröffnung und Buchvorstellung sind am Donnerstag, 10. März, um 17 Uhr im Design Center. Der Eintritt ist frei.
 

Foto Daniel Pilar

Für das Buchprojekt „fernanderswo – Hannover auf vier Kontinenten“ fotografierte Daniel Pilar auf New Hanover Island im Bismarckarchipel von Papua Neuguinea.

 
Es ist eine Anthologie, eine Blütenlese also, die Lesern und Ausstellungsbesuchern von Studenten des Studienganges Fotojournalismus und Dokumentarfotografie geboten wird. 10 Jahre, das ist eine lange Zeit, etwa sechs Studentengenerationen lang. Und zehn Jahre hat es auch gedauert, bis die Ausbildung an der Fachhochschule Hannover jetzt das richtige Etikett erhielt. Bis dato firmierte man wie so viele deutsche Hochschulen auch hier unter der ungenauen Bezeichnung Fotografie. Dabei hat Professor Rolf Nobel seit Einahme des ersten Lehrstuhls für Fotografie im damaligen Fachbereich Design und Medien beharrlich auf die Schwerpunktbildung Richtung Fotojournalismus orientiert.
 

Foto Florian Müller

Im Morgengrauen sitzen die Stelzenfischer Sunil Nishanti und Anil Madushanka aus Sri Lanka auf ihren Stelzen und warten auf die Fischschwärme. Fotografiert von Florian Müller für die Zeitschrift mare“.

 
Jetzt, 10 Jahre später, ist der Studiengang Erfolgsmodell und Vorzeigefach. Die Studenten von Rolf Nobel, seinem Professoren-Kollegen Lars Bauernschmitt und Fotolehrer Knut Giebel gewinnen Preise und Auszeichnungen fast im Wochentakt. Zahlreiche Unternehmen, Stiftungen und Redaktionen lassen Bücher, Broschüren und Geschichten von hannoverschen Studenten fotografieren. Und mit dem Lumix Festival für jungen Fotojournalismus, das 2012 zum dritten Male stattfinden wird, hat der Studiengang in Zusammenarbeit mit der Fotojournalisten-Vereinigung FreeLens einen Sensationserfolg errungen, das für viele in der Bilderbranche schon zu den Pflichtbesuchen unter den internationalen Fotofestivals gehört.

Ausstellung und Buch mit dem Titel „Den Menschen den Menschen erklären“, der sich an ein Zitat des Fotografen und MoMA-Kurators Edward Steichen anlehnt, geben den ersten 10 Jahren Fotojournalismus-Studium in Hannover ein fotografisches Gesicht. Insgesamt 46 Fotografinnen und Fotografen sind vertreten. Ihre Fotos zeigen Ausschnitte aus 64 Serien und Reportagen. Sie führen uns von Orten vor der eigenen Haustür bis in die entlegendsten Flecken der Welt, etwa in Daniel Pilars Buch-Reportage über New Hanover Island im Bismarck Archipel von Neu-Guinea oder in Eileen Rahns Diplomarbeit über die Südsee-Insel Nauru.
 

Foto Eileen Rahn

Eileen Rahns Diplomarbeit erzählt über das Leben im kleinsten und ehemals reichsten Inselstaat der Welt, der Südsee-Insel Nauru im Südpazifik.

 
„Ginge es nur nach Qualität, dann hätten es auch noch mehr Fotografen und Bilder sein können“, sagt Rolf Nobel. Aber auch so zeigt das 288 Seiten starke Buch in seinen Fotos die wundersame Kraft, die dem Fotojournalismus auch nach etwa hundert Jahren Geschichte in Ausstrahlung und Wirkung nicht verloren gegangen ist. Die Bandbreite an formalen Lösungen und Motiven fasziniert. Mal technisch präzise und fast sezierend wie in Stefan Krögers Diplomarbeit „Hanover, New Hampshire“, dann wieder umwerfend komisch wie in Julia Zimmermanns Oktoberfest-Bild, in dem zwei Besucher knutschen und je einer kotzt und pinkelt. Es gibt weder Drama, Skurrilität, Schönheit, Ritual, Poesie oder Komik, die in den Fotos der Fotostudenten nicht eine Entsprechung finden würde. Dabei haben die Studenten auch formal alle Möglichkeiten ausgenutzt, die das Credo des Fotojournalismus, den Inhalt über die Form zu stellen, zulässt.
 
 
Ausstellung:
Den Menschen den Menschen erklären – Fotojournalismus und Dokumentarfotografie aus Hannover
11. März bis zum 8. April
Fachhochschule Hannover (FHH); Fakultät III – Medien, Information und Design
Gebäude: Design Center
Expo Plaza 2
30539 Hannover

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 20 Uhr
Der Eintritt ist frei
 

(thoMas)