Casio Computer konnte wieder einen Quartalsgewinn erzielen, rechnet aber mit verringerten Digitalkamera-Umsätzen für das gesamte Geschäftsjahr. So richtig zünden die viel beworbenen Funktionen wie HDR-Art wohl nicht:

Das japanische Unternehmen Casio Computer schloss mit dem dritten Quartal (Oktober bis Dezember 2010) die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres, das am 31. März 2011 endet, ab. Casio verzeichnete zwar einen um 16 % verringerten Gesamt-Umsatz, aber das Unternehmen bewegt sich mit 9,1 Mrd. Yen (ca. 81 Mio. €) operativem Gewinn weiterhin in der Gewinnzone. Damit hebt sich Casio vom Vorgänger-Geschäftsjahr mit roten Zahlen weiterhin ab. Den Umsatzrückgang begründet Casio vor allem mit dem Ausschluss einiger Tochterunternehmen (im Bereich Handys, Flachbildschirme/TFT-LCD) von der Konsolidierung, d.h. diese werden nicht mehr im Zahlenwerk berücksichtigt. Gleichzeitig wirkt sich diese Neukonsolidierung positiv auf den operativen Gewinn aus.

In den ersten neun Geschäftsmonaten (also vom 1. April bis 31. Dezember 2010) erzielte der Geschäftsbereich „Consumer“, der auch die Digitalkameras enthält, einen Umsatz in Höhe von rund 194 Mrd. Yen (ca. 1,73 Mrd. €). Der Spartengewinn lag bei 13,04 Mrd. Yen (ca. 116 Mio. €). Ein Vergleich zum Vorjahr ist leider nicht möglich, weil Casio die Geschäftsbereiche seit diesem Geschäftsjahr neu strukturiert hat. Der Bereich, in dem die Digitalkameras vorher aufgeführt wurden, schrieb aber im Vorjahr rote Zahlen. Die Umsätze der Exilim EX-ZR10 mit HDR-Art-Funktion, diese Funktion hat Casio im letzten Geschäftsbericht besonders hervorgehoben, bezeichnet Casio nun als „im vollen Gange“ (im Original „in full swing“). Der Verkauf der neuen Digitalkamera TRYX sei in Nordamerika gestartet, genauere Zahlen werden von Casio nicht genannt. Casio setzt große Hoffnungen auf die neuen Online-Services wie „Imaging Square“, das am 11. Januar 2011 im Markt eingeführt wurde.

Die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr, das am 31. März 2011 endet, senkte Casio erneut. So will das Unternehmen nun einen Umsatz in Höhe von 272 Mrd. Yen (ca. 2,4 Mrd. €) im Geschäftsbereich „Consumer“ erzielen. Davon sollen rund 75 Mrd. Yen (ca. 670 Mio. €) auf die Digitalkameras entfallen – das sind 25 % weniger als zum Geschäftsjahresanfang angedacht. Der Geschäftsbereich soll weiterhin einen operativen Gewinn aufweisen, der vor allem durch Kosteneinsparungen gesichert wird.

(agün)