Die Leica Camera AG aus Solms kann ein erfolgreiches erstes Geschäftshalbjahr per Ende September 2010 abschließen. Dank der Kameras M9, X1, S2 und V-Lux 20 sowie dem Laserentfernungsmesser CRF 1600 kann der Umsatz um 86 % gesteigert werden. Das Konzernergebnis fällt weiterhin positiv aus:

Das Solmser Unternehmen kann weiterhin mit positiven Zahlen aufwarten. Leica verzeichnet für das abgeschlossene Halbjahr (April bis September 2010) eine Umsatzsteigerung von 86 % auf 110,8 Mio. € und erzielt ein operatives Konzernergebnis in Höhe von 13,9 Mio. € in den Monaten April bis September 2010: Leica Geschäftsberichte. Dies ist eine erhebliche Ergebnisverbesserung gegenüber den roten Zahlen des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Ein Blick auf die einzelnen Quartale zeigt, dass das zweite Geschäftsquartal etwas schwächer ausfällt als das Vorgängerquartal (siehe Tabelle unten).

Vor allem der Fotoumsatz kann dank der Markteinführung neuer Kameraprodukte deutlich zulegen. Den größten Anteil an den Foto-Umsätzen hat – so Leica – das M-System; die Nachfrage nach der M9 sei „hervorragend“. Zudem verzeichnet das Unternehmen einen gestiegenen Auftragseingang nach M-Objektiven. Die erhebliche Verbesserung des operativen Ergebnisses im Geschäftsbereich Foto zeigt anschaulich die nachstehende Grafik:
 

Grafik: Andrea Günaydin

 
Im Geschäftsbereich Sportoptik kann mit einem Umsatz von 10,8 Mio. € das Vorjahresniveau gehalten werden. Dieses Ergebnis wird vor allem vom neuen Entfernungsmesser CRF 1600 getragen.

Leica betont, dass das Unternehmen in den Regionen höhere Umsätze verzeichnet, in denen Leica mit eigenen Tochtergesellschaften vertreten ist. So beträgt die Umsatzsteigerung im deutschen Markt rund 116 % im ersten Geschäftshalbjahr.

Rund 20 % des Gesamtumsatzes erzielt Leica in den USA. In diesem Zusammenhang wollen die Solmser auch weiterhin den eigenen Vertriebskanal – das weltweite Netz der „Leica Stores“ – ausbauen. Zur Zeit existieren 13 „Leica Stores“ und 11 „Leica Boutiquen“. Leica will bis Ende 2011 mindestens 40 eigene Läden weltweit haben.

Leica ist für den Verlauf des zweiten Geschäftshalbjahres positiv gestimmt. Das Konzernergebnis wird aber erwartungsgemäß durch gestiegene Personalkosten (von 1.072 Mitarbeitern im Vorjahr auf 1.103 aktuell) und Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen belastet. Der Vorstand bezeichnet die Konjunkturlage in den USA als schwierig und sieht darin Risiken für Leica.

Die unerwartet hohe Nachfrage bedeutet teilweise erhebliche Lieferverzögerungen für die Kunden. Dem will Leica mit dem Ausbau von Produktionskapazitäten und der Einstellung neuer Mitarbeiter begegnen. Eine zusätzliche Herausforderung sieht das Solmser Unternehmen darin, die Qualität bei komplexen Zukaufteilen zu halten. Hier zeigt sich wohl der Spagat eines Unternehmens, das „Klasse statt Masse“ produzieren will.
 
 

Zeitraum Umsatz
in Mio. €
Konzernergebnis
in Mio. €
Siehe auch:
April-Juni 2008 27 ,0 – 3,85  
Juli-Sept. 2008 25,0 – 3,32 Abwärtstrend bei Leica
Okt.-Dez. 2008 41,1 0,20 Leichte Umsatzsteigerung im 3. Quartal bei Leica
Jan.-März 2009 41,1 1,77 Leica mit roten Zahlen, auf die Zukunft hoffend
Gesamtjahr 08/09 134,2 -5,2  
April-Juni 2009 29,1 – 6,8 Leica mit mehr Umsatz und Verlust
Juli-Sept. 2009 30,4 – 2,8 Leica steigert Umsatz und Verlust
Okt.-Dez. 2009 48,1 4,8 Leica: M9 macht Umsatz
Jan.-März 2010 50,6 8,0 Leica ist wieder da
Gesamtjahr 09/10 158,2 3,2 Leica: Erfolg mit Systemkameras
April-Juni 2010 56,18 9,43 Leica: erfolgreich im neuen Geschäftsjahr
Juli-Sept. 2010 54,62 4,43  

 
(agün)