Eastman Kodak: Millionen-Einnahme durch Lizenzgeschäft

Das dritte Geschäftsquartal 2010 kann der amerikanische Fotokonzern Eastman Kodak mit einem leichten Aufwärtstrend hinsichtlich Verlust und Umsatz abschließen. Das Digitalgeschäft legt um 25 % zu – den Lizenzeinnahmen sei Dank:

Eastman Kodak setzt sich mal wieder über jedwede Erwartungshaltung der Börsenanalysten hinweg – dieses Mal positiv, denn die erzielten Quartalszahlen fallen besser als erwartet aus: Kodak Quartalsbericht III-10 (PDF-Datei). Der US-Fotokonzern erzielt zwar mit 1,76 Mrd. US-Dollar (ca. 1,3 Mrd. €) rund 1 % weniger Umsatz im dritten Geschäftsquartal (Juli bis September 2010) als im Vorjahresquartal. Dennoch ist für das restliche laufende Geschäftsjahr ein leichter Aufwärtstrend gegenüber dem schlechten zweiten Quartal spürbar. Insbesondere hohe Verkäufe von Tintenstrahldruckern, Kosteneinsparungen und Gewinne aus Lizenzeinnahmen für eine Reihe von Erfindungen in der Digitalfotografie verringern den operativen Verlust auf 43 Mio. US-Dollar (ca. 31 Mio. €).

Das Digitalgeschäft hat augenscheinlich angezogen. Denn der Geschäftsbereich „Consumer Digital Imaging Group“ (CDG) erzielt Umsätze in Höhe von 670 Mio. US-Dollar (ca. 482,5 Mio. €) im dritten Geschäftsquartal. Das ist eine Steigerung von 25 % gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Die vorgenannten höheren Verkäufe von Tintenstrahldruckern und die Lizenzeinnahmen sorgen für einen operativen Spartengewinn in Höhe von 82 Mio. US-Dollar (ca. 59 Mio. €); gegenüber einem Vorjahresquartalsverlust. Eastman Kodak führt zu den Lizenzeinnahmen näher aus, dass diese ca. 31,3 % der Einnahmen zum Bruttogewinn der Sparte beitragen. Dabei soll es sich um Einnahmen in Höhe von 210 Mio. US-Dollar (ca. 151 Mio. €) handeln, die ein geheim gehaltener Digitalkamera-Mitbewerber für die Lizenznutzung an Kodak zahlt. Dank dieser Lizenzeinnahmen kann Kodak einen Teil der ursprünglich getätigten Forschungs- und Entwicklungskosten amortisieren. Aber auch Einsparungen bei den Produktionskosten für digitale Anwendungen hätten zu einer Gewinnverbesserung beigetragen, so Kodak.

Das Filmgeschäft im Segment „Film, Photofinishing and Entertainment Group“ (FPEG) ist erwartungsgemäß auch weiterhin mit 431 Mio. US-Dollar (ca. 310 Mio. €) Umsatz um 25 % rückläufig. Der operative Gewinn hat sich im zweiten Geschäftsquartal mehr als halbiert: auf 20 Mio. US-Dollar (ca. 14,4 Mio. €). Kodak führt näher aus, dass das traditionelle Filmentwicklungsgeschäft sich weiter zurückentwickelt – allein im zweiten Geschäftsquartal um 19 %.

Der Bereich „Graphic Communications Group“ (GCG) verzeichnet einen Umsatzrückgang von 2,5 % und einen operativen Verlust in Höhe von 19 Mio. US-Dollar (ca. 13,7 Mio. €). Das Ergebnis werde durch gestiegene Investitionen in diesem Bereich durch Kodak selbst belastet, aber auch ungünstige Wechselkurseinflüsse sowie unvorteilhafte Preisverhältnisse bei den professionellen Drucklösungen haben sich negativ ausgewirkt.

Die Umsatz- und Gewinnverteilung in den einzelnen Geschäftsbereichen zeigt, dass das digitale Geschäft CDG den Hauptanteil – dicht gefolgt von der Sparte GCG – am Umsatz ausmacht:
 

 
Der Bereich CDG hat einen gewaltigen Anteil am operativen Gewinn. Damit kommt Kodak der strategischen Ausrichtung zum digitalen Produktportfolio ein großes Stück näher. Dabei spielen aber die Lizenzeinnahmen die gewichtige Rolle, weniger das operative Geschäft.
 

 
Die Prognose für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres, welches am 31. Dezember 2010 endet, belässt Eastman Kodak unverändert. Der Jahresverlust soll bei 50 bis 150 Mio. US-Dollar (ca. 38- 115 Mio. €) liegen.
 
 

 
(agün)