Hasselblad H4D-40Wir untersuchen nicht nur die Bildqualität einer Hasselblad H4D-40 und einer H4D-50 Multishot (sowie vergleichend die einer Leica S2) und gehen dabei der Frage nach, was „Multishot“ bringt, sondern versuchen auch zu klären, wie Mittel- und Großformatfilme im Vergleich dazu dastehen:

Nach der Vorstellung der Kameras im ersten Teil – siehe Hasselblad H4D: Die Kamera – folgt nun die fotopraktische Seite; folgen Aufnahmen und Auswertungen. Alle Vergleichsaufnahmen sind jeweils mit dem gleichen Objektiv und den gleichen Daten (ISO 100, gleiche Blende und gleiche Verschlusszeit) gemacht worden.

Hier die Ergebnisse von Hasselblad H4D-40 und H4D-50; und im Vergleich dazu der Kodak Ektar 100:
 

Foto: Georg N. Nyman

Weißenkirchen in der Wachau, Gesamtaufnahme. Links von der Mitte, etwa auf halber Höhe, ist der Eingang mit einem geschwungenen Bogen. Diesen habe ich herangezogen, um den Unterschied der Wiedergabe bei diesem Motiv zu zeigen.
 
 
Foto: Georg N. Nyman

Bereits auf diesen komprimierten Darstellungen ist erkennbar, dass der Film in Bezug auf die Detailschärfe beiden digitalen Modellen unterlegen ist. Ich habe dann noch einen kleineren Ausschnitt gewählt, um zu sehen, worin der Unterschied liegt: er liegt in der Kornstruktur des Films. Obwohl der neue Ektar 100 einer der feinkörnigsten Farbfilme am Markt ist, gehen in seiner Feinstruktur die noch von der Optik erfassten Details unter. Hier das Beispiel, an dem man das gut sehen kann:
 
 
Foto: Georg N. Nyman Foto: Georg N. Nyman

Links: Oben und Mitte die beiden digitalen Modelle und darunter unten die H2 auf Ektar. Das „U“ des Films habe ich dann nochmals mit einem Mikroskop vergrößert – es sind keine weiteren Details vorhanden, die Kornstruktur schluckt diese (z.B. den Schatten des Buchstabens, der digital noch gut erkennbar ist).

 
Diese Beobachtung habe ich auch bei allen weiteren Gegenüberstellungen machen können. Hier noch ein weiteres Beispiel, an dem man auch gut die Überlegenheit beider digitaler Modelle sehen kann. Es ist in der Wachau bei Rossatz aufgenommen und zeigt die über der Donau gelegene Burg Dürnstein, die nicht im Schärfebereich liegt, da für mich die blühenden Obstbäume interessanter waren. Die weißen Blüten – es war komplett windstill – sind ein gutes Objekt, um die feinsten Strukturen, die abgebildet werden können, zu studieren.
 

Foto: Georg N. Nyman

Gesamtaufnahme. Rossatz in der Wachau, hier H2 mit HC 4/210 mm auf Ektar 100, Blende 11.
 
 
Foto: Georg N. Nyman

Kleines Detail aus dem blühenden Obstbaum: nicht nur die Detailwiedergabe der beiden digitalen Modelle ist besser als bei Film, auch die Schattierungen in den Blüten selbst gehen bei Film unter, werden jedoch digital noch gezeigt.

 
Einen derartig stark sichtbaren Unterschied hatte ich mir nicht vorgestellt, er war aber komplett konsistent und bei allen Vergleichen und auch bei den visuellen Nachkontrollen unter einem Mikroskop zu finden.

Von großem Interesse für mich war die Frage, ob man einen Unterschied in der Auflösung zwischen der H4D-40 und der H4D-50 sehen kann. Theoretisch ist kein Unterschied vorhanden und daher sollte auch keiner zu sehen sein – einzig das größere Bildfeld der 50-Megapixel-Variante sollte ein sichtbarer Vorteil sein. Und so war es auch: zwischen den beiden Kameras ist der einzige Unterschied, was die Auflösung betrifft, die Größe des Bildfeldes.
 

Screenshot Geog N. Nyman

Screenshot: H4D-40 und H4D-50; jeweils bei 100 Prozent in Phocus 2.01

 
Bei 100 Prozent konnte ich keine Unterschiede erkennen, einzig der Bildeindruck der H4D-50 gefällt mir eine Spur besser: die Dynamik scheint mir etwas umfangreicher zu sein als bei der H4D-40; aber auch diese Beobachtung ist nicht sehr deutlich. Bei 200 Prozent kann man nur sehr geringe Unterschiede erkennen, aber immerhin, es gibt einen kleinen Unterschied. Mir scheint der gesamte Eindruck des Bildes der H4D-50 etwas runder, etwas ausgewogener zu sein. Beide Aufnahmen sind exakt gleich behandelt worden, beide Aufnahmen entstanden mit dem gleichen und auch selben Objektiv zur gleichen Zeit.
 

Foto: Georg N. Nyman

Um einen Eindruck von der Kleinheit der gleich folgenden Ausschnitte zu geben, hier zunächst wieder das gesamte Bild aus der Mariahilfer Kirche in Wien. Die Brennweite war 210 mm und die Blende war 8, der Standort hinten beim Kircheneingang.
 
 
Foto: Georg N. Nyman

H4D-40 bei 200 %
 
 
Foto: Georg N. Nyman

H4D-50 bei 200 %

 
Bei den 200-%-Details sind die Unterschiede sehr gering, aber doch sichtbar. Natürlich ist eine 200-%-Vergrößerung bereits Pixelsucherei, aber ich war ja daran interessiert, festzustellen, ob es überhaupt irgendeinen Unterschied zwischen beiden Modellen gibt.

Und wie sieht der Ektar-Film aus, der mit dem gleichen Objektiv mit der H2 belichtet wurde? Es ist ein ziemlich deutlicher Unterschied: Das Objektiv gibt die Details wieder, wie eben gezeigt werden konnte, diese gehen aber in der Kornstruktur des Films unter:
 

Foto: Georg N. Nyman

Hasselblad H2 mit HC 4/210 mm, Ektar 100, Blende 8

 
Dieses Ergebnis bestätigen auch Druckproben, die ich auf einem Canon iPF8100 bei 2400×1200 dpi auf 70×100 cm gemacht haben: keine erkennbaren Unterschiede zwischen den beiden je etwa 300 MB großen digitalen Dateien bei etwa 1 m Betrachtungsabstand – aber einen großen Unterschied zum Film.

Gibt es vielleicht aber doch Möglichkeiten, aus dem Filmformat 4,5×6 etwas mehr an Auflösung und Qualität herauszuholen? Ich habe es versucht und mit dem besten, mir verfügbaren Scanner (Epson 750Pro) bei 6400 dpi gescannt, in Photoshop CS4 recht ordentlich nachbearbeitet und dann mit dem digitalen Bild verglichen (auch ein weiterer Vergleich unter einem Makroskop ergab keine besseren Ergebnisse): das digitale Bild mit 50 Megapixeln ist dem Filmformat 4,5×6 sichtbar überlegen. Es ist nicht so sehr die gesamte Qualität des Bildes, es ist das Filmkorn, das – sogar bei dem neuen Kodak Ektar 100 – zu klobig ist und die feinsten Details, die von der Optik noch erfasst werden, verschluckt. Hier ein abschließendes Beispiel – eine Übersichtsaufnahme von der Ortschaft Spitz in der Wachau samt der entsprechenden Detailausschnitte; einmal mit der H4D-50, in Phocus 2.01 entwickelt, und das andere Mal mit dem Ektar und einer recht umfassenden Bearbeitung:
 

Foto: Georg N. Nyman

Gesamtaufnahme: Spitz an der Donau
 
 
Foto: Georg N. Nyman

Detail aus obiger Aufnahme: H4D-50, HC 2,8/80 mm, Blende 11
 
 
Foto: Georg N. Nyman

Detail aus der Aufnahme auf Ektar 100: H2, HC 2,8/80 mm, Blende 11

 
Und noch ein Vergleich, diesmal ganz anderer Art. Ich besuche gerne die stillen Täler in der Umgebung von Wien. Im Helenental gibt es einen Wanderweg, den schon Ludwig van Beethoven benutzte und ich bin gerne dort, da es dort nicht nur sehr schön und ruhig, sondern auch sehr fotogen ist. Aus Interesse habe ich eine Aufnahme, die ich zu einer anderen Jahreszeit mit meiner Plaubel Profia 5×7 Inch gemacht hatte, hervorgeholt und zum Vergleich herangezogen (die Profia-Aufnahme machte ich mit dem Symmar-S 5,6/210 mm auf Fujicolor NPS 160). Hier der Versuch, die gleichen Ausschnitte gegenüberzustellen:
 

Foto: Georg N. Nyman

Links das Detail aus der H4D-50-Aufnahme, rechts die gleiche Stelle auf 5×7“ Film (andere Jahreszeit!). Am Weg und in der Struktur der Baumrinde kann man den Unterschied recht gut erkennen.

 
Zumindest bei diesem Vergleich liegt der Film noch vorne, aber der Formatunterschied ist enorm – Mittelformat digital gegen Farbfilm 13×18 cm!

Wie im ersten Teil bereits erwähnt, hatte ich die Multishot-Variante der H4D-50 erhalten. Daher war es auch von Interesse, zu sehen, ob diese doch recht aufwendige Aufnahme-Möglichkeit eine deutliche Verbesserung der Bildqualität bringen kann.
 

Foto: Georg N. Nyman

Gesamtmotiv: DonauCity Wien
 
 
Foto: Georg N. Nyman

Ausschnitt: H4D-50 ohne Multishot
 
 
Foto: Georg N. Nyman

Ausschnitt: H4D-50 mit Multishot

 
Man beachte auch die unterschiedliche Farbwiedergabe, nicht nur die etwas bessere Definition der Details! Die Verbesserung der Auflösung, die man mit Multishot erzielt, ist gering, aber sichtbar. Ob es den Aufwand wert ist, muss jeder für sich beurteilen – wenn man sehr große Drucke von statischen Objekten machen will, dann ist der Mehraufwand sicher eine Option, andernfalls kaum.

Eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von Multishot ist die Verwendung eines wirklich sehr stabilen Stativs: die Aufnahmen entstehen ja in zeitlicher Abfolge und die Verschiebung des Sensors liegt im Mikrobereich, was bedeutet, dass jede kleinste Veränderung der Kameraposition durch Vibration den Gewinn an Auflösung eliminiert.

Wenn man mit Multishot bewegte Objekte aufnimmt, bekommt man, da die Aufnahmen ja hintereinander gemacht werden, Geisterbilder. Das Objekt wird, je nachdem, wie lange es in Bewegung war, scharf durch einen oder zwei Teilbelichtungen abgebildet. Hier ein paar Beispiele für solche Geisterbilder:
 

Foto: Georg N. Nyman

Geisterbilder bei Multishot mit bewegten Objekten im Bildfeld

 
Ein weitere Fragestellung galt dem Aspekt, wie sich die beiden Kameras bei dunklen Motiven verhalten, wie stark das Rauschen sichtbar sein würde. Nun, es ist sichtbar, gut sichtbar. Bei der H4D-40 bei ISO 1600 (der maximal möglichen Empfindlichkeit) ist es etwa gleich stark wie bei der H4D-50 bei ISO 800 (der maximal möglichen Empfindlichkeit). Hier die entsprechenden Beispiele als Bildausschnitte:
 

Foto: Georg N. Nyman

H4D-40 bei ISO 1600
 
 
Foto: Georg N. Nyman

H4D-50 bei ISO 800

 
Die Phocus-Software hat eine Funktion eingebaut, die sowohl das Luminanzrauschen als auch das Farbrauschen reduzieren soll. Doch normalerweise wird durch diese Funktion auch die Detailwiedergabe beeinträchtigt, und das ist auch hier der Fall, denn das Rauschen wird zwar geringer, aber es ist nach wie vor sichtbar, und gleichzeitig wird die Detailwiedergabe negativ beeinflusst. Hier das Beispiel. Obige Aufnahme mit angewandtem Rauschfilter – nicht sehr beeindruckend, aber doch etwas besser als ohne Filter:
 

Foto: Georg N. Nyman

H4D-50 mit Rauschfilterung (Luminanz und Farbrauschen)

 
Ein direkter Vergleich der H4D-40 mit der Leica S2 war ursprünglich angedacht und geplant, leider gab es auf beiden Seiten Terminverschiebungen und so war das nicht möglich. Ich kann daher lediglich einige Aufnahmen, die ich immer vom gleichen Standpunkt aus mache, zum Vergleich heranziehen. Es ist wieder die Mariahilfer Kirche – die ist im Winter und im Sommer verfügbar, vom Wetter unabhängig, und ändert sich nur in der Dekoration des Innenraumes. Hier also der indirekte Vergleich der Leica S2 (mit Apo 3,5/180 mm) mit der H4D-40 (mit HC 4/210 mm); ein interessantes Ergebnis. Eigentlich hätte ich mir ein Kopf-an-Kopf Rennen erwartet, aber dem war nicht so:
 

Foto: Georg N. Nyman

Leica S2 (Apo 3,5/180 mm) links, Hasselblad H4D-40 (HC 4/210 mm) rechts, farblich in Photoshop CS4 angeglichen

 
Um die Aufnahmen vergleichen zu können, war es notwendig, diese farblich anzugleichen – das ist in Photoshop CS4 geschehen. Der Screenshot wurde direkt aus Windows 7 mit dem Snipping-Tool gemacht und nachher nicht mehr verändert. Beide Details sind, bezogen auf die Vergrößerung, hervorragend. Ich finde die H4D-40-Wiedergabe ansprechender und besser. Der Brillianzunterschied jedenfalls ist auffällig. Über den Unterschied der reinen Auflösung kann man diskutieren, wobei ich bei weiterer Vergrößerung der Dateien einen Vorteil der H4D-40 erkennen kann. Eine weitere Vergleichsaufnahme, auch vom gleichen Standpunkt in der Kirche, zeigt ziemlich deutlich die bessere Wiedergabe der H4D-40 – wieder in Photoshop CS4 farblich angeglichen, gegenübergestellt, und mit dem Snipping-Tool herausgeholt:
 

Foto: Georg N. Nyman

Links Leica S2 mit Apo 3,5/180 mm, rechts H4D-40 mit HC 4/210 mm; farblich angeglichen

 
Ich möchte damit zeigen, dass die H4D-40 – in Kombination mit Phocus – einfach noch besser ist als die Leica S2. Zu bedenken ist, dass es sich bei diesen Ausschnitten um extrem kleine Details handelt, die allenfalls bei sehr gut gemachten großen Hochglanzdrucken bei einer direkten Gegenüberstellung von Aufnahmen beider Kameras auffallen werden. Die Ausgangsqualität der Leica-Objektive liegt deutlich über jener der Hasselblad-Objektive – aber Leica belässt es bislang dabei, wo doch eine Softwareoptimierung noch viel mehr Bildqualität herausholen könnte. Aber es ist, wie es ist: Hasselblad kann’s im Endergebnis besser.

Die Phocus-Software ist dabei ein entscheidender Teil der gesamtem photographischen Arbeitskette: Kamera mit Objektiv, RAW-Konverter mit Entwickler, Photoshop und Drucker. In der Software werden eine ganze Reihe von Restfehlern der Objektive korrigiert. Da die von der Kamera gespeicherten Daten auch die Informationen über das verwendete Objektiv enthalten, verwendet die Software diese Informationen, um die Aufnahmen entsprechend zu korrigieren: Lichtabfall, chromatische Aberrationen und Verzeichnung werden (wahlweise) automatisch minimiert.

Ich habe das probiert und die Korrekturen sind sehr wohl sichtbar. Die Vignettierung (Helligkeitsabfall gegen den Rand hin) ist je nach Blende und Objektiv unterschiedlich und daher manchmal nur sehr gering, beim HCD 4/28 mm aber sichtbar, die Verzeichnung ebenfalls. Die chromatische Aberration wird nur bei sehr hoher Nachvergrößerung sichtbar. Hier eine Reihe von Vergleichen mit und ohne Korrekturen:
 

Foto: Georg N. Nyman

Zur Orientierung hier die Übersichtsaufnahme. Die Details weiter unten sind aus dem rechten unteren bzw. dem linken oberen Randbereich entnommen, dort werden die Korrekturen besonders stark auffallen.
 
 
Foto: Georg N. Nyman

H4D-50: Links ohne, rechts mit Korrektur der Abbildungsfehler der Optik
 
 
Foto: Georg N. Nyman

H4D-50: Links mit, rechts ohne Korrekturen

 
Beide Ausschnitte zeigen, wie die Schärfe durch die Korrektur der chromatischen Aberrationen besser wird. Ferner kann man einen leichten Helligkeitsunterschied sehen: die korrigierten Aufnahmen (alle Ausschnitte stammen aus den Ecken einer Aufnahme) sind etwas heller: das ist die Korrektur der Vignettierung. Die Unterschiede hinsichtlich der Verzeichnung sind hier nicht zu sehen, da ich zum Vergleich den gleichen Ausschnitt gewählt und daher die leicht unterschiedliche Bildpositionen ausgeglichen habe.

Anmerkungen zu digital und analog

Abschließend noch einige Anmerkungen zu den Aufnahmen auf Film. Wie bereits erwähnt, hatte ich noch eine H2 mit und machte alle Aufnahmen, die ich digital machte, parallel auch auf Kodak Ektar mit ISO 100: mit gleicher Belichtungszeit, gleicher Blende und mit dem gleichen Objektiv vom gleichen Standpunkt aus. Nach der Entwicklung im renommiertesten Fachlabor Wiens habe ich die Filme dann sowohl unter dem Mikroskop als auch mit zwei verschiedenen Scannern digitalisiert. Die Wahl des Scanners hat sicher einen Einfluss auf das Ergebnis, kein Zweifel, aber ich habe mikroskopisch gesehen, dass beide digitale Hasselblad-Varianten mehr Information wiedergeben können. Die Kornstruktur des Ektar ist die Begrenzung des Informationsgehalts der Filmaufnahmen: die feinsten Strukturen, auch die Dichteinhalte, gehen in noch so feinem Korn unter.

Da aber das Endprodukt zählt, habe ich einige besonders charakteristische Aufnahmen ausgedruckt und die Drucke verglichen. Die Drucke wurden mit einem Canon iPF8100 bei 2400×1200 dpi gemacht und hatten eine Größe von 70×100 cm (was auf eine normale Betrachtungsdistanz von rund 120 cm hinausläuft). Beurteilt wurden die Ergebnisse dann aus 25 cm und aus 1 m Entfernung. Hier zeigte sich Erstaunliches, das ich so ähnlich aber erwartet hatte: aus 25 cm Entfernung waren die digitalen Aufnahmen noch deutlich sichtbar besser, aber aus 1 m Entfernung konnte man nurmehr einen sehr geringen Unterschied erkennen; hier gingen die feinsten Details zum guten Teil unter.

Was das in der Praxis bedeutet? Nun, hier zählen die Bildergebnisse und nicht allein die Suche nach besseren Pixeln. Ich denke, es kommt auf die Anwendung und die Größe der Drucke an. Bei 45×60 cm ist der Unterschied gering und aus normaler Betrachtungsentfernung nicht mehr zu sehen. Wenn man allerdings auf 70×100 cm geht, so kann man bei relativ naher Betrachtung die Unterschiede sehen – und da ist digital die Technik, die einfach mehr Detailzeichnung liefert. Doch auch hier wieder: geht man auf „Ausstellungsentfernung“, also etwa 1 m vom Bild entfernt, so muss man schon genau hinsehen, um zu entscheiden, was besser ist.

Der Gesamteindruck des digitalen Bildes ist anders als der des konventionellen Bildes, das bleibt zu sehen, aber im Ergebnis stellt er sich so dar: Das digitale Bild wirkt technischer, während das analoge Bild mehr der traditionellen Erwartungshaltung entspricht.

Morgen geht‘s weiter mit den Testtafeln …

(Georg N. Nyman)
 
 
Siehe auch:
Hasselblad H4D: Die Kamera
Hasselblad H4D: Testlabor-Ergebnisse (online ab 6.6.2010, 9:00 Uhr)
Kleinbild kontra Mittelformat
Im Test: Leica S2