Dass Panasonic ein Fisheye-Objektiv entwickelt, das war seit Ende letzten Jahres bekannt. Nun steht auch fest, wann wir es kaufen können: Ende Juli 2010, so Panasonic, wird das Lumix G Fisheye 3,5/8 mm für 829 Euro in den Handel kommen:
Presseinformation von Panasonic:
Lumix G Fisheye 3,5/8 mm
Das derzeit* kleinste und leichteste Fisheye-Wechselobjektiv
Hamburg, Juni 2010 Panasonic erweitert das Objektivangebot für seine Lumix G-Systemkameras und andere Micro-FourThirds-Modelle um ein 3,5/8mm-Fisheye-Objektiv (entsprechend 16mm-KB-Brennweite), das ein formatfüllendes Bild mit 180 Grad Bildwinkel erzeugt.
Durch den großen Bildwinkel und den typischen Fisheye-Effekt bei der Abbildung ergeben sich eindrucksvolle Gestaltungsmöglichkeiten nicht nur beim Fotografieren, sondern auch für Videos, die so durch ungewöhnliche Perspektiven noch abwechslungsreicher werden.
Diese Objektivkonstruktion mit zehn Linsen in neun Gruppen ist äußerst kompakt und leicht, so wie es nur im Micro-FourThirds-System möglich ist. Sie ist derzeit die kleinste und leichteste ihrer Art. Ein ED-Linsenelement sorgt darin für eine gleichbleibend hohe optische Qualität mit minimaler chromatischer Aberration und Verzeichnung über den gesamten Entfernungsbereich. Die Innenfokussierung ermöglicht dabei Aufnahmen ab einer Mindestentfernung von nur 10 cm. Das Lumix G-Fisheye 3,5/8 mm unterstützt den schnellen und präzisen Kontrast-Autofokus der Lumix G-Systemkameras. Ein Schrittmotor fokussiert ebenso zügig wie leise im Foto- und Video-Modus.
Sieben Blendenlamellen bilden eine runde Öffnung für eine gefällige Weichzeichnung der Unschärfebereiche beim Fotografieren mit größeren Blendenöffnungen. Die Mehrschichtvergütung der Linsenelemente bewirkt eine kontrastreiche Bildwiedergabe ohne Reflexe oder Geisterbilder und die optimal abgestimmte Streulichtblende schützt zusätzlich vor Reflexen. Eine Filterfolienhalterung an der Rückseite erlaubt den Einsatz von Gelatinefiltern. Das Objektiv ist mit einem soliden Metallbajonett ausgestattet.
Mit dem neuen Fisheye 3,5/8 mm-Objektiv bietet Panasonic jetzt die folgenden acht Micro-FourThirds-Objektive an:
Superweitwinkel (4,0/7-14mm)
Fisheye (3,5/8 mm)
Standardzoom (3,5-5,6/14-45 mm / OIS)
Standardzoom (3,5-5,6/14-42 mm / OIS, nur im Kit mit G2/10)
Superzoom (4,0-5,8/14-140 mm / OIS)
Telezoom (4,0-5,6/ 45-200 mm / OIS)
Pancake-Objektiv (1,7/20 mm)
Leica-Makroobjektiv (2,8/ 45 mm / OIS).
Darüber hinaus erweitern Adapter für Leica-M-, R- sowie FourThirds-Objektive von Panasonic die Einsatzmöglichkeiten. Adapter für weitere Bajonett-Typen gibt es von anderen Zubehörspezialisten.
Das Lumix G-Fisheye 3,5/8mm wird gegen Ende Juli erhältlich sein. Der Preis steht noch nicht fest.
Technische Daten Lumix G-Fisheye 3,5/8 mm | |
Objektivkonstruktion | 10 Linsen in 9 Gruppen (inkl. 1 ED-Element) |
Bajonett | Micro-FourThirds-Bajonett |
Bildstabilisator | |
Brennweite | 8 mm (16 mm KB-äquivalent) |
Lichtstärke | f/3,5 |
Blenden | 7 Lamellen, runde Öffnung |
kleinste Blende | f/22 |
Nahgrenze | 0,1 m |
Abbildungsmaßstab max. | 0,2 x (0,4 x mm KB-äquivalent) |
Bildwinkel diagonal | 180° |
Filtergröße | Filterfolienhalterung 22 x 22 mm an der Rückseite |
Abmessungen (Ø x L) | 60,7 mm x 51,7 mm |
Gewicht | ca. 165 g |
Zubehör mitgeliefert | Frontdeckel, Rückdeckel, Objektivbeutel |
Preis | 829 Euro UVP |
*Stand 1. Juni 2010: Änderungen ohne Ankündigung vorbehalten
(thoMas)
Hmm, ob ein
Fisheye nun DAS Lumix-Objektiv ist, auf das die Anwender sehnlichst gewartet haben? Ein besseres, etwas lichtstärkeres Telezoom als das mittelmäßige 4-5,6/45-200 mm oder das avisierte 100-300 mm wäre sinnvoller. Seltsame Produkteinführungspolitik…
Dieses Teil richtet sich
vermutlich an “Sport”begeisterte mit Hang zum Extremen und zur Dokumentation. Haben Sie schon mal beobachtet wie viele Skater- und Boarderkids dicke Videokameras etc. rumschleppen um HD-Filmchen von Ihren 360s zu machen – idealerweise mit Fischauge. Die Zielgruppe ist gar nicht mal so klein und Geld wird auch gern investiert.
Die lichtstarken Brennweiten
offenbarten auch höchstens den Mangel an Format; wenngleich nicht in dem Ausmaß, wie es die lichtschwachen Optiken jetzt schon überzeugend tun.
Four-Thirds
[quote=Gast]Meines Wissens hat Olympus nie behauptet, dass “telezentrisch” ein inhärenter Vorteil des FT Systems sei.[/quote]Naja, immerhin schreiben die über die Vorteile des E-Systems (http://www.olympus.de/digitalkamera/fourthirds_standard_902.htm#959): [quote=olympus.de]Präzise bis in die Ecken
In sämtlichen Four Thirds-optimierten Objektiven kommen so genannte telezentrische Optiken zum Einsatz. Aufgrund des Konstruktionsprinzips von Sensoren kommt es bei nicht senkrechtem Lichteinfall zu Bilddatenverlusten sowie möglicherweise auch zu Interferenzen. Dies äußert sich in Qualitätsverlusten die vor allem in den Bildecken sichtbar sind. Das Phänomen bezeichnet man als Vignettierung (Cornershading). Es tritt vor allem bei Digitalkameras mit Vollformat-Sensoren auf, da hier das Licht sehr stark gebrochen werden muss, damit es auch die äußeren Ecken des Sensors erreicht.
Die mit einer telezentrischen Optik bestückten Four Thirds-Objektive gewährleisten, dass das Licht senkrecht auf den Sensor trifft. Aus diesem Grund stimmen bei den mit ihnen gemachten Aufnahmen sowohl Farbe als auch Schärfe und Helligkeit bis in die Bildecken.[/quote]Beim Micro-Four-Thirds-System ist davon nicht mehr die Rede.
[quote=Gast]In welchem Umfang das Wahrheit jenseits des Marketings ist, kann jeder sebst nachprüfen. Bei 100%-iger Telezentrie muesste der Durchmesser der Hinterlinse des Objektivs dem FT-Bildkreis entsprechen. Hat also die Hinterlinse eines FT- oder MFT-Objektives deutlich weniger als 2 cm Durchmesser ist das Objektiv kaum noch als (chipseitig) telezentrisch zu bewerten.[/quote]S. z.B. http://a.img-dpreview.com/lensreviews/panasonic_20_1p7_o20/images/allroundview-001.jpg (Hinterlinse grob geschätzt rund 1,5 mm Durchmesser).
[quote=Gast]Das kürzere Auflagemaß vom MFT zu FT verbietet keine telezentrischen Konstruktionen.[/quote]Der kleinere Bajonettdurchmesser und die knapp unterm Sensor sitzenden elektrischen Kontakte dann schon eher. S. z.B. http://images.digitalcamerainfo.com/images/upload/Image/new/reviews/2009/PANASONIC/GH1/body/PANASONIC-GH1-lens-open.jpg Wobei ja immernoch etwas Spielraum ist…
Prima,
ein Fischauge mit nur 165g Gewicht und ein Superweitwinkel 7 – 14 bei nur 300g Gewicht. Hier zeigt Micro-FourThirds seine Stärken, die Spiegelsysteme konstruktionsbedingt niemals haben werden! Ich bedauere jedenfalls nicht den Verkauf meiner Schleppoflex vor drei Jahren!
Also bitte
Fisheyes sind ja nun wahrlich keine Klötze, auch nicht an “Schleppoflexen” …
Wie bitte?
Ein Photohandy ist noch leichter… Und wofür brauche ich das Spielzeug von Fisheye? Das kann man höchstens mal jeden 10.000en Frame einsetzen, ohne den Betrachter zu langweilen… Lichtstarke Objektive mit Öffnungen von 2,8 oder größer sind weiterhin weit und breit nicht zu sehen (wobei 2,8 schon grenzwertig ist). Mit 4,0 oder 5,6 kriege ich kein Photo mehr ohne Blitz im Innenraum — schon gar nicht in abgedunkelten Räumen, wie z.B. Kneipen und (Pop-)Konzertsäle.
Und was will ich mit einem 4,0/7-14? Ist das ein Fixfokusobjektiv? Der Hyperfocalabstand bei Offenblende dürfte doch geschätzt bei 40 cm schon anfangen; abgelendet gar bei 10 cm… Aber gut, dafür ist es leicht… Ist doch auch was… Aber wie gesagt, ein Photohandy ist noch leichter
Für mich die erste Wahl
Lumix GF1 mit Fisheye wird für mich die erste Wahl
Durch die verkürzte Schnittweite des MicroFourThird werden gegenüber dem klassischen FT optisch verbesserte und vom Volumen günstigere Konstruktionen möglich. Aber genaugenommen eigentlich nur beim Weitwinkel und erst recht beim Fisheye. Daher ist für einen Techniker in der Objektiv-Entwicklung das extreme Weitwinkel und das Fisheye vorrangig, um MFT auszureizen.
Was die bildmäßige Anwendung angeht, bringen alle Formen von Ultra-Weitwinkel-Objektiven einerseits unnatürliche aber andereseits auch kreative Perspektiven. Beim normalen (rectangulären) Weitwinkel werden die Ränder unnatürlich auseinandergezogen. Objekte, z.B. Personen, am Rande werden zu Monstern. Beim Fisheye bleiben die Randobjekte flächentreu (die Proportionen z.B. von Gesichtern werden nicht verzerrt) dafür krümmen sich die Geraden. Hier entscheidet zunächst das Motiv darüber, ob Super-WW oder Fischeye besser wiedergeben.
Mit der digitalen Bildverarbeitung am Computer sind diese extremen Positionen jedoch irrelevant geworden. Jedes Fisheye-Bild läßt sich in ein Super-WW Bild umrechnen und umgekehrt. Jeder, der wirklich im Super-Weitwinkelraum arbeiten will, kommt an einem Fisheye nicht vorbei. Mit Programmen wie z.B. Panorama-Tool (zurückgehend auf Prof. Dersch) und der Bedienoberfläche PT-Gui (das soll hier keine Werbung sein, nur eigene Erfahrung) sind nicht nur diese Transformationen sondern auch jede Mischform dazwischen möglich. Der Preis ist eine aufwendige aber lohnende Nachbearbeitung.
Ich finde, das Lumix MFT Fisheye ist eine gute Wahl zur Reduzierung von Volumen und Gewicht für gestaltende Weitwinkelfans auf Reisen. Wohl kein Point&Shot-Renner. Danke an Panasonic.
Erstaunlich
Dabei galt noch bei Einführung des FT-Systems die relativ lange Schnittweite (Stichwort: Telezentrie) als das Maß aller digitalen Dinge!?
Die Wahrheit ist halt eine Tochter der Zeit; manchmal auch nur Ausfluss schlechten Marketings …
Für Knipser OK
Wer mit richtigen Spiegelreflexkameras nicht umgehen kann, vom Ergebnis guter Bilder oder einer Weitervermarktung ganz zu schweigen, sollte sich auch besser Four-Thirds-Knipsen zulegen. [quote=Gast]ein Fischauge mit nur 165g Gewicht und ein Superweitwinkel 7 – 14 bei nur 300g Gewicht. Hier zeigt Micro-FourThirds seine Stärken, die Spiegelsysteme konstruktionsbedingt niemals haben werden! Ich bedauere jedenfalls nicht den Verkauf meiner Schleppoflex vor drei Jahren![/quote]
830 Euro hüstel…
klar ist es ein Spezialobjektiv und aufwendige Rechnung (mit wenig Material…)
aber Sony macht eine clevere Aufstecklösung für unter 200 Euro für NEX – die sicher gut genug sein könnte, denn sonderlich hohe Auflösung darf man ja eher nicht von Fisheye-Linsen erwarten..
Also Panasonic etabliert sich immer mehr als Premiummarke mit höchsten preisen, die haben sich das gut von Leica abgeschaut,
selbst einen Strassenpreis von 700 Euro wird nur sehr wenige zum Kauf anregen…
Dabei ist bei DEM Preis
schon der Mengenrabatt mit eingerechnet … 😉
Gast schrieb:
klar ist es
[quote=Gast]klar ist es ein Spezialobjektiv und aufwendige Rechnung (mit wenig Material…)
aber Sony macht eine clevere Aufstecklösung für unter 200 Euro für NEX – die sicher gut genug sein könnte, denn sonderlich hohe Auflösung darf man ja eher nicht von Fisheye-Linsen erwarten..[/quote]
So einen Spielzeugaufsatz bekommt (bekam man zumindest früher) man aber auch schon für 50 Euro von Hama, etc. Gute Fisheyes gab es trotzdem schon immer von Nikon, Canon, Olympus, Pentax, … denn nicht alle wollen Billigschrott.
[quote=Gast]Also Panasonic etabliert sich immer mehr als Premiummarke mit höchsten preisen, die haben sich das gut von Leica abgeschaut,
selbst einen Strassenpreis von 700 Euro wird nur sehr wenige zum Kauf anregen…[/quote]
Da haben Sie recht. Zum Glück sage ich da, denn billig und schlecht machen schon viel zu viele. Teuer und schlecht gibt es auch genug.
OhWeh
Der ist gut!
„Sieben Blendenlamellen bilden eine runde Öffnung für eine gefällige Weichzeichnung der Unschärfebereiche beim Fotografieren mit größeren Blendenöffnungen.“
Bei 3,5/8mm? Netter Ansatz, aber in den Genuss einer Unschärfe wird man auch nur bei den interessanten 10 cm Abstand kommen!
Das Bokeh
eines Fisheye fand ich auch schon immer als umfassend wenig gewürdigt … 😉
Ja, so wie das Ding aussieht
jedoch mit einem kurzen Zoombereich von 13-38 mm (in etwa analog 24-70 mm) und f2,8, Fildergewinde und Schiebe(tulpen)blende, wünschte ich mir ein universalgebrauchbares kleines Zoomobjektiv mit Innenfokussierung an mFT/FT.
Dann darfs auch in etwa soviel kosten.