Ausschnitt aus einem Foto von Dolf SchnebliDolf Schnebli, 1928 in Baden im Aargau geboren und in diesem Jahr in Zürich gestorben, ist vor allem als einflussreicher Schweizer Architekt bekannt geworden. Jetzt stellt ihn ein Buch als Fotograf vor:

Dolf Schnebli war Architekt, Fotograf – aber vor allem wohl: Lebenskünstler. Ein ewig Pendelnder, ein Wanderer, der nach seinem Studium der Architektur an der ETH Zürich in Paris, Zürich, Mulhouse, Venedig, New York, Boston, im Tessiner Dorf Agno und in St. Louis arbeitete, ehe er später wieder nach Zürich zurückkehrte und dort seit 1971 als Professor für Architektur und Entwurf lehrte.
 

Portrait von Dolf Schnebli

Dolf Schnebli

 
Doch das Reisen ist ihm stets Lebensinhalt geblieben. Die größte Reise seines Lebens unternahm der Schweizer schon im Jahr 1956. Mit Hilfe eines Harvard-Stipendiums reiste er auf dem Landweg von Venedig nach Indien, um sich auf der Reise mit Stadtgründungen des Altertums zu befassen. Das jetzt erschienene Buch „Ein Jahr auf dem Landwege von Venedig nach Indien. Foto-Skizzen einer langsamen Reise 1956“ dokumentiert die damalige Reise über Griechenland, Afghanistan, Pakistan nach Indien, die Schnebli mit seiner Frau Clarissa in einem VW-Käfer zurücklegte.
 

Foto: Dolf Schnebli
 
 
Foto: Dolf Schnebli

 
Das mit kurzen Beschreibungen versehene kleinformatige Fotobuch nimmt man gerne in die Hand – und legt es nicht so schnell wieder weg: Die Architektur der bereisten Länder und Völker zeigt Schnebli in unprätentiösen Schwarzweißfotografien, zeigt Innenräume und Details der damaligen Lebenswelt, aber auch die vielen Menschen, die ihm begegneten: Fischer und Bauern, Soldaten und Zöllner, Archäologen und Studenten. Bilder eines Weltenbürgers und Weltenbummlers, die fünfzig Jahre als Kontaktabzüge in Skizzenbüchern lagen.

Eine wundervolle Wiederentdeckung!

(Marc Peschke)
 
 

Titelabbildung Schnebli - Auf dem Landweg von Venedig nach Indien

Dolf Schnebli
Auf dem Landweg von Venedig nach Indien – Fotoskizzen einer langsamen Reise 1956 (bei amazon.de)
Mit einem Vorwort von Jacques Herzog
272 Seiten. ca. 400 Abbildungen, Duplex, 25 x 17 cm, Hardcover
Deutsch und Englisch
Verlag Niggli AG
ISBN 978-3-7212-0700-2
36 Euro