Logo Monochrom Ausgesuchte Fotoprodukte, die in Deutschland sonst kaum erhältlich sind, zählen zu den Besonderheiten von Monochrom:

Der Kasseler Versender Mono-C – besser bekannt unter dem Namen Monochrom – betreibt nun schon im siebten Jahr ein Ladengeschäft für alle, die lieber anfassen, bevor sie kaufen. Seit 2002 existiert das Ladengeschäft in der Berliner Ackerhalle unweit des alten Nordbahnhofs, wo einst „Kai aus Kiste“ stieg. Etwas abseits des größten Touristenrummels, aber dennoch auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, breitet sich ein großer Teil des Katalogsortiments vor den Augen des Besuchers aus. Wer lieber stöbert, nachfragen und begreifen will, bevor er kauft, ist hier genau richtig. Hier findet man den sonst kaum noch aufzutreibenden Kodachrome 64 Kleinbildfilm für € 19,90 ebenso wie Fototaschen von Artisan & Artist. Seit geraumer Zeit durch das Netz geisternd, sind sie im Handel praktisch kaum zu finden. Einzelne Modelle erhält man in Deutschland inzwischen bei Monochrom. In Zukunft soll das komplette Foto-Sortiment von Artisan & Artist lieferbar sein. Mit diesem Sortiment dürfe man deutlich mehr Erfolg haben als mit den aus Fernost importierten Fototaschen aus Leinen. Nach eigenen Vorgaben von einem Hersteller in China gefertigt, stellte sich die Qualitätskontrolle für Monochrom als so aufwendig heraus, dass man dieses Abenteuer inzwischen wieder beendet hat.
 

Foto Ackerhalle Berlin

Ackerhalle Berlin

 
Dinge, die in Deutschland kaum zu finden waren, zählen von Anfang an zu den Besonderheiten von Monochrom. Dieter Neubert, der geschäftsführende Gesellschafter der Mono-C GmbH in Kassel, konnte damals zahlreiche Utensilien, speziell für die analoge Schwarzweiß-Fotografie, nur in den USA erhalten. Aus dem Import für den Eigenbedarf entstand im Jahr 1992 der Versand, der sein Sortiment unter dem Begriff „Monochrom“ vertreibt, aus markenrechtlichen Gründen jedoch als Mono-C GmbH firmiert. Blättert man durch den inzwischen hundert Seiten starken Katalog, so fällt fast unmittelbar der alte Werbespruch des Versenders manufactum ein: „Es gibt sie noch, die guten Dinge“. Die für einige Jahre bestehende Verbindung mit dem heute zu 100% zu Otto in Hamburg zählenden Versandhaus wurde mittlerweile wieder beendet. Die erhofften Synergieeffekte waren nicht zu erkennen, da die Kundenkreise sich doch zu sehr unterscheiden. Wo manufaktum-Kunden eher auf Abwechslung durch ein laufend wechselndes Sortiment setzen, erwarten die Kunden von Monochrom wohl eher die „sichere Quelle“ für ihren fotografischen Bedarf. Als manufactum feststellen musste, dass sich die übliche Vorgehensweise – über die Beteiligung an einem Sortimentspartner oder Lieferanten an dessen dadurch ausgelöstem Wachstum doppelt zu profitieren – im Falle Monochrom nicht realisieren ließ, löste man die Verbindung wieder auf.

Das Hauptgewicht des Sortiments liegt auch heute noch in den Bereichen Präsentation und Archivierung. Ob Bilderrahmen, Portfolios, Rollenschneider, Diaboxen oder Hängeregisterschränke, das Sortiment erscheint schier unerschöpflich. Das Kamerasortiment verzichtet auf die gängigen digitalen Kompaktkameras, breitet sich aber andererseits von der Holga bis zur Alpa und Arca-Swiss aus, wobei interessanterweise 9 von 10 Alpas für den Digitaleinsatz gekauft werden.

Foto des Subjektivs

Die offensichtlich vorhandene Lust am Experiment führte vor einigen Jahren dazu, dass man begann, die Lensbabies aus den USA zu importieren. Mit der zunehmenden Nachfrage nach diesen lomografisch angehauchten „Objektiven“ wechselte der Import zum HaPa-Team nach Eching. Monochrom führt die Lensbabies aber weiter in seinem Handelssortiment. Inspiriert vom Spaßfaktor der Lensbabies und der hauseigenen Lochblendendeckel, bei gleichzeitigem Anspruch an eine stabilere mechanische Konstruktion, kam es dann im September 2007 zum Subjektiv. Im Gegensatz zu den Lensbabies war das Subjektiv von Anfang an als modulares System konzipiert, eine Idee, die inzwischen auch von den Lensbabies adoptiert wurde.

Das Subjektiv mit seinem wechselbaren T-2 Kameraanschluss bewegt sich irgendwo zwischen ordentlicher Mechanik und „Kosmos“-Optikbaukasten. Es besteht aus einer Einstellfassung und einem Modulträger, in den alternativ eine Acryllinse, eine Glaslinse, eine Lochblende oder eine Zonenplatte eingesetzt werden können. Das System ohne einstellbare Blende wird in Deutschland produziert und noch immer weiter entwickelt. So konnte man im Jahre 2008 der Versuchung nicht widerstehen und hat unter dem Namen Subjektar 5,6/65 mm einen Dreilinser mit eigenem Modulträger ins Sortiment aufgenommen, der allerdings nur in die neue Version des Subjektivs aus dem Katalog von 2009 passt.

Aufgrund der gewählten Konstruktion mit dem einschraubbaren Modulträger eignet sich das Subjektiv vorwiegend für den Einsatz in sommerlicher Umgebung. Bei winterlich kalten Temperaturen will das Einschrauben des Modulträgers mit bloßen Fingern nicht so recht gelingen, da sich der kompakte Modulträger durch die Handwärme schneller ausdehnt als das Einschraubgewinde des Schneckengangs.

Mit dem Subjektiv hat man bei monochrom inzwischen auch begonnen, sich behutsam aus dem reinen Direktvertrieb hin zu einer teilweisen Großhandelsfunktion für den stationären Handel weiter zu entwickeln. So wird das Subjektiv inzwischen auch über die eigene Website – www.subjektiv.de – präsentiert.

Im Vertrieb für Deutschland hat Monochrom auch das Schnellkupplungssystem Q-Top. Im Jahre 2000 auf der Photokina in Köln vorgestellt, war es drei Jahre darauf plötzlich vom Markt verschwunden. Die Vertriebsfirma ideesign hatte einen Insolvenzantrag gestellt und der Erfinder war wie vom Erdboden verschwunden. Nachdem der Hersteller des Systems gefunden war, und dort noch Einzelteile und die benötigten Werkzeuge vorhanden waren, konnte im Jahre 2008 die Produktion wieder aufgenommen werden. Seither ist die Schnellkupplung in Deutschland wieder bei Monochrom zu erhalten, einzeln oder im Set mit Köpfen von FLM.

(CJ)