Die Wirtschaftskrise trifft Sony mit voller Härte, ein weiterer Milliardenverlust ist die Folge – Schuld sei vor allem der starke Yen; sagt Sony. Der ist auch im Kampf um Marktanteile – vor allem mit dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung – ein großer Nachteil:

Das erste Quartal 2009 (April bis Juni) schließt Sony mit einem Nettoverlust in Höhe von 37,1 Mrd. Yen (ca. 277 Mio. €) ab (Consolidated Financial Results for the First Quarter Ended June 30, 2009; PDF-Datei). Im Vorjahresquartal hatte der Elektronikkonzern noch einen Gewinn in fast gleicher Höhe erzielt. Die Umsätze sind mit 19,2 % rückläufig.

Im Geschäftsbereich „Consumer Products & Devices“ (kurz CPD genannt, u.a. TV, Digitalkameras, Audio, Video und Halbleiter) verzeichnet Sony 27,3% weniger Umsatz. CPD macht einen operativen Verlust in Höhe von 2 Mrd. Yen (ca. 15 Mio. €), gegenüber einem zweistelligen Milliarden-Gewinn im Vergleichsquartal des Vorjahres. Insbesondere die Umsätze mit LCD-Fernsehgeräten, Cyper-shot-Kompaktdigitalkameras und Handycams sind stark rückläufig. Die Zahlen lassen darauf schließen, dass Sony den Anschluss an Nintendo (Spiele), Apple (iPod), Samsung und Panasonic (Fernsehgeräte) womöglich verloren hat. Die Umsatzrückgänge im Einzelnen:
 

CPD Produkte Umsatzrückgang in %
TV -23,9
Digital Imaging -33,0
Audio + Video -21,8
Halbleiter -20,6
Komponenten -37,8
Andere -52,1

 
Sony macht vor allem die ungünstigen Wechselkursverhältnisse (Yen zu US-Dollar und Euro) geltend. Der Yen habe gegenüber diesen Währungen innerhalb eines Jahres an Wert zugelegt, so dass die japanischen Exporte sich verteuerten. Sony führt an, dass die konzernweiten Umsätze ohne Wechselkurseinflüsse im ersten Quartal nur um 11 % gefallen wären.

Sony unternimmt zwar Anstrengungen, die allgemeinen Verwaltungs- und Vertriebskosten zu senken, gleichzeitig wird das Unternehmensergebnis jedoch durch gestiegene Restrukturierungskosten (33,4 Mrd. Yen) belastet. Die Wertminderung von Kapitalbeteiligungen, wie das Engagement Sony Ericsson Mobile, schlägt mit 17,3 Mrd. Yen (ca. 129,5 Mio. €) negativ zu Buche. Aber auch das Joint-Venture S-LCD mit dem Konkurrenten Samsung verursacht einen Milliarden-Verlust.

Sony rechnet weiterhin mit einem Jahresverlust in Höhe von 120 Mrd. Yen (ca. 900 Mio. €).

(agün)