Foto des Produktportfolios von Jos. Schneider Optische Werke GmbHDie Jos. Schneider Optische Werke GmbH hat gestern das (recht gute) Jahresergebnis bekanntgegeben, Fakten zur Firmengruppe mitgeteilt und den Bad Kreuznacher Standpunkt vorgestellt:

 
 

Foto des Firmengebäudes von Schneider-Kreuznach in Bad Kreuznach
 
 
Foto des Eingangsportals von Schneider-Kreuznach in Bad Kreuznach

Standort Bad Kreuznach

 

Foto Dr. Josef Staub von Schneider-Kreuznach

Die im Jahr 1913 gegründete und in Privatbesitz befindliche Jos. Schneider Optische Werke GmbH unter der Geschäftsführung von Dr. Josef Staub (rechts im Bild) hat sich vor drei Jahren dazu entschlossen, alljährlich zu wenigstens einem Pressegespräch einzuladen und die wichtigsten Zahlen und Fakten des Unternehmens bekanntzugeben. Der des letzten Jahres ist hier zu finden: Die Schneider-Gruppe.

Was die Entwicklungen der letzten Monate angeht, sind insbesondere die Übernahme von ISCO (Kinoprojektion und Spezialoptiken), der Verkauf der im Jahr 2000 gegründeten britischen Tochtergesellschaft Praktica Ltd. zum 3.1.2009 und die Anmeldung von Kurzarbeit zu nennen, wobei Entwicklung und Vertrieb laut Dr. Staub nach wie vor „auf vollen Touren“ laufen und nicht von der Kurzarbeit betroffen sind. Mit im letzten Jahr gegründeten Filialen bzw. Tochtergesellschaften in Hongkong und Shenzhen richtet sich das Unternehmen verstärkt nach Asien aus, wohin bereits ein nennenswerter Anteil der Produkte geliefert wird.
 

Grafik Schneider-Kreuznach

 
Derzeit existieren Produktionsstandorte in Bad Kreuznach, Dresden, Göttingen, New York und Los Angeles, hinzu kommen Niederlassungen in Seoul, Hongkong und Shenzhen. Weltweit werden 640 Mitarbeiter beschäftigt, davon 335 in Bad Kreuznach. Für die nahe Zukunft ist ein Standort in Indien, möglicherweise in Mumbai, in der Überlegung. Mumbai gehört zu den wichtigsten Film-Produktionsstandorten der Welt („Bollywood“).
 

Grafik Schneider-Kreuznach

 
Im Geschäftsjahr 2008 (entspricht dem Kalenderjahr) ging der Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr um 9,8 % auf insgesamt 84,5 Millionen Euro zurück (davon 42,4 Millionen Euro am Stammsitz Bad Kreuznach; -3,1 % gegenüber 2007). Das Betriebsergebnis beträgt 1,9 Mio. Euro. Das Unternehmen macht für den Umsatzrückgang vor allem Wechselkurseinflüsse durch das englische Pfund sowie die Investitionszurückhaltung bei Unternehmen infolge der Wirtschaftskrise verantwortlich.

Auf den Bereich „Foto“ entfallen 51,5 Mio. Euro Umsatz, auf „Industrie“ 20,8 und auf „Projektion“ 12,2. Der Fotobereich umfasst neben Groß- und Mittelformatobjektiven und Digitalkameras der Handelsmarke „Praktica“ auch B+W-Filter. Daneben ist Schneider-Kreuznach Lizenzgeber für Objektive mit dem Markennamen „Schneider-Kreuznach“ in den Digitalkameras von Kodak und Samsung, den Camcordern von Samsung, sowie den Fotohandys von LG Electronics. Wobei durch die Insolvenz von Franke & Heidecke das Segment „Mittelformatobjektive“ erstmal brachliegt.

Bei einer kurzen Werksführung zeigte das Unternehmen die Hochpräzisions-Asphärenfertigung, die High-End-Fassungstechnologie, die Drehbearbeitung im Mikrometer-Bereich und die Freiformbearbeitung von Gleitsichtgläsern. Fotos waren nicht erlaubt.

Bei der High-End-Fassungstechnologie geht es darum, Linsen und Fassungsteile so exakt vorzufertigen, dass diese Einzel-Elemente hinterher einfach zu einem Objektiv zusammengesteckt werden können, das bezüglich aller Parameter (Linsenposition und Zentrierung) Abweichungen nur im Nanometer-Bereich aufweist. Verbessert werden sollen auf die Weise die Objektivleistungen u.a. von Fotohandys.

Insgesamt ist die Schneider-Gruppe zuversichtlich für die Zukunft (PDF-Datei) und sieht sich langfristig gut aufgestellt, da in den vergangenen Jahren insbesondere am Standort Bad Kreuznach in die High-Tech-Produktion investiert worden sei.

(thoMas)