Die japanischen Unternehmen stecken tief in der Rezession. Auch Panasonic und Sanyo melden entsprechende Jahresverluste. Kosten sparen, das scheint das Allheilmittel dieser Tage zu sein:

Der japanische Elektrokonzern Panasonic muss für das abgelaufene Geschäftsjahr, das am 31. März 2009 endete, einen Jahresverlust (PDF-Datei) in Höhe von rund 379 Mrd. Yen (ca. 2,9 Mrd. €) ausweisen. Im Vorjahr konnte der Konzern noch einen Nettogewinn von 282 Mrd. Yen (ca. 2,17 Mrd. €) erzielen. Die Umsätze sind, aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise, um 14 % rückläufig.

Der Geschäftsbereich Digital AVC Networks, der neben Plasma-Fernsehern auch die Umsätze der Digitalkameras enthält, erzielt 13 % weniger Umsatz und der Gewinn schrumpfte um 99 % auf 3,2 Mrd. Yen (ca. 25 Mio. € ).

Panasonic weist daraufhin, dass sich seit Oktober 2008 die geschäftlichen Rahmenbedingungen rapide verschlechtert haben. Der starke Yen macht der japanischen Exportwirtschaft extrem zu schaffen. Hinzu kommen die nachlassende Nachfrage und der intensive Preiskampf um die wenigen Kunden. Zudem haben sich die Rohstoffe verteuert. Panasonic versucht daher, die Material- und Fixkosten zu senken. Der Konzern will die Produktion konzernweit optimieren und sich von unprofitablen Geschäftsbereichen trennen*. Produktionsstätten werden geschlossen und die Anzahl der Mitarbeiter reduziert. Das Management wird teilweise umbesetzt. Diese Maßnahmen verursachen auch Kosten, die das Betriebsergebnis belasten. So hat der Konzern allein an Restrukturierungskosten 367 Mrd. Yen (ca. 2,8 Mrd. €) und an Abschreibungen 92 Mrd. Yen (ca. 710 Mio. €) verbucht.

Für das neue Geschäftsjahr macht Panasonic zwei Trends aus. Zum einen die Weltwirtschaftskrise und die sinkende Nachfrage, zum anderen Veränderungen in den Marktstrukturen, z.B. aufstrebende Entwicklungsmärkte und eine Nachfrageverlagerung zu niedrigpreisigen Produkten. Panasonic rechnet daher wieder mit einem Nettojahresverlust in Höhe von 195 Mrd. Yen (ca. 1,5 Mrd. €) für das neue Geschäftsjahr.

Das japanische Unternehmen Sanyo Electric, das gerade von Panasonic übernommen wird, weist für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Nettoverlust in Höhe von 93,2 Mrd. Yen (ca. 720 Mio. €) aus. Auch bei Sanyo waren die Umsätze mit 12,2 % rückläufig. Restrukturierungskosten und Abschreibungen in der Halbleitersparte belasten bei Sanyo das – eigentlich – positive Betriebsergebnis, so dass ein Verlust verbleibt. Sanyo will sich zukünftig auf die Produkte Akkus und Solar-Batterien konzentrieren. Um aus der Verlustzone zu kommen, will das Unternehmen insbesondere in der Halbleitersparte Stellen streichen und Kosten einsparen. Der Bau einer neuen Fabrik für Litium-Ionen-Batterien für Hybrid-Fahrzeuge in Zusammenarbeit mit der Volkswagen AG soll hingegen wie geplant erfolgen. Sanyo hofft, im neuen Geschäftsjahr wieder einen Nettogewinn von 7 Mrd. Yen (ca. 54 Mio. €) zu erzielen.

*Anmerkung: Panasonic hat 540 Tochtergesellschaften und 182 Beteiligungsfirmen.

(agün)