Sony meldet – erstmals seit 14 Jahren – einen Verlust zum Geschäftsjahresende. Auch fürs laufende Geschäftsjahr ist Sony nicht sonderlich optimistisch:

Der japanische Elektronikkonzern Sony muss einen Jahresverlust in Höhe von 98,9 Mrd. Yen (ca. 755 Mio. €) für das abgelaufene Geschäftsjahr (April 2008-März 2009) ausweisen (PDF-Datei). Die Umsätze sind um 12,9 % rückläufig. Damit reiht sich das traditionsreiche japanische Unternehmen in die Reihe großer Namen wie Toyota und Hitachi, die ebenfalls aufgrund roter Zahlen enorm unter Druck stehen, ein.
 

Grafik Andrea Günaydin

 
In allen Geschäftsbereichen bekommt Sony den Abschwung schmerzhaft zu spüren. Lediglich die Filmsparte („Pictures“) und der Bereich „All Others“ (u.a. Sony BMG) weisen einen operativen Gewinn aus, die Elektronik-, Spiel- und Finanzdienstleistungssparte erzielen jeweils ein dickes Minus. Der Geschäftsbereich „Electronics“ verzeichnet einen Umsatzeinbruch von 17 % gegenüber dem Vorjahr. Sony macht vor allem den starken Yen und das schlechte Konsumklima dafür verantwortlich.
 

Grafik Andrea Günaydin

 
Die Elektroniksparte verliert vor allem bei Fotohandys, Digitalkameras und PCs an Boden. Der Preiswettbewerb macht Sony hier schwer zu schaffen. Die Umsätze von LCD-Fernsehern kann Sony hingegen, aufgrund einer Absatzsteigerung, erhöhen. Sony geht für das neue Geschäftsjahr weiterhin von sinkenden Umsätzen in der Elektroniksparte aus.


Das neue Geschäftsjahr beginnt ebenfalls mit einem Quartalsverlust. Daher rechnet Sony mit einem noch höheren Jahresverlust für das laufende Geschäftsjahr von 120 Mrd. Yen (ca. 929 Mio. €). Der Konzern will weitere Maßnahmen zur Kostensenkung in Höhe von 300 Mrd. Yen (ca. 2,3 Mrd. €) ergreifen. Die bereits angekündigten Standortschließungen werden ausgedehnt und die Entlassung von 16.000 Mitarbeitern ist noch nicht abgeschlossen. Von derzeit 57 Fabriken sollen 49 Betriebe bleiben. Bis Ende Dezember 2009 werden 4 Fabriken in Japan (u.a. Zulieferbetriebe für Handyproduktion) und 4 weitere in Übersee geschlossen. Weitere Sparmaßnahmen im Zuge der Umstrukturierung des Konzerns sind nicht ausgeschlossen.

(agün)