Eastman Kodak setzt die Talfahrt fort. Die Sanierung des amerikanischen Fotokonzerns erfordert Opfer von allen Beteiligten:

Der Quartalsbericht des ersten Quartals 2009 ist eine bittere Pille für die bereits „gebeutelten“ Kodak-Aktionäre. Der Quartalsverlust wird mit 360 Mio. US-Dollar (ca. 271 Mio. €) gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als verdreifacht. Die Umsätze sacken in Folge der globalen Rezession um 29 % ab.

Der Geschäftsbereich „Consumer Digital Imaging“ (Digitalkameras, Bildrahmen, Drucker) kämpft mit einem Umsatzrückgang von 33 % gegenüber dem Vergleichsquartal. Die Sparte weist einen Verlust in Höhe von 157 Mio. US-Dollar (ca. 118,5 Mio. €) aus – eine Steigerung im negativen Sinne von 42 %. Kodak sieht als Hauptgründe für diese Entwicklung, dass die Händler ihre Bestände reduzieren, das Preisgefüge sich weiter nach unten entwickelt, und auch die Einnahmen aus Lizenzgebühren sinken. Letztlich sind auch die negativen Währungseinflüsse mit 5-6 % für Kodak schmerzlich. Diese Einflüsse gibt es zwar immer, sie verschärfen aber in einer schwierigen Lage die Notsituation.

Auch die beiden anderen Geschäftsbereiche verzeichnen einen Umsatzrückgang von 26 % (Graphic Communications Group) respektive 31 % (Film, Photofinishing and Entertainment Group) und weisen entsprechende Verluste auf.

Kodak setzt sich als Ziel für das laufende Geschäftsjahr 2009 einen operativen Verlust in Höhe von 200-400 Mio. US-Dollar (ca. 150-300 Mio. €). Die Umsätze im Digitalgeschäft sollen um 6-12 % weiter sinken, konzernweit wird mit einem Umsatzrückgang von 12-18 % gerechnet.

Damit diese Ziele überhaupt erreicht werden, wird Kodak seine Maßnahmen zur Kostensenkung verstärken. Der weltweite Stellenabbau von bis zu 4.500 Arbeitsplätzen wird bis Ende des ersten Halbjahres abgeschlossen sein. Zusätzlich wird an die Aktionäre keine Dividende ausgeschüttet. Die Führungscrew verzichtet auf 10 bis 15 % der Gehaltsbestandteile und die US-Belegschaft muss eine Woche unbezahlten Urlaub nehmen. Weitere Maßnahmen zur Kostensenkung, insbesondere außerhalb der USA, werden geprüft.

Kodak-Chef Antonio M. Perez gab die Marschroute bei der Quartalsberichtsvorstellung wie folgt vor: „Angesichts dieser schwierigen Zeiten arbeiten wir an den Dingen weiter, die wir beeinflussen können: Konzentration auf unsere Kern-Digitaltechnologien, Optimierung unseres Portfolios Geld bringender Geschäfte, Erreichen des vollen Potentials unserer Umgestaltungs-Geschäfte, Reduzierung unserer Kostenstrukturen und Geld sparen.“

Wenn es der Wirtschaft dann besser gehe, so Perez, werde Kodak für den Erfolg gut aufgestellt sein und ein starkes Team bereitstehen haben, um die Wachstumschancen wahrzunehmen, die vor ihnen lägen.

(agün)