Dem amerikanischen Fotokonzern Eastman Kodak Co. macht die Wirtschaftskrise schwer zu schaffen. Neben einem Arbeitsplatzabbau von 4.500 Stellen hat das Unternehmen auch mit seinen Finanzen zu kämpfen und sich jetzt mit seinen Darlehensgebern auf einen neuen Kreditrahmen geeinigt:

Eastman Kodak hat laut einer Reuters-Meldung eine neue Kreditvereinbarung mit den Darlehensgebern vereinbart. Der neue Kreditverfügungsrahmen soll bis zu 500 Mio. US-Dollar (ca. 370 Mio. €) zur Umschuldung und Ausgabe von Akkreditiven (abstrakte Zahlungsversprechen zur Sicherung der Geschäftstätigkeit) betragen. Die bisherigen Kreditbedingungen hinsichtlich eines vierteljährlichen Prüf- und Berichtswesens wurden gelockert.

Aber die Darlehensgeber haben in der heutigen Zeit nichts zu verschenken. Daher muss Kodak als Kröte neue, restriktive Kreditbedingungen schlucken. Zwar soll der US-Konzern gestützt werden, aber gleichzeitig werden dem Unternehmen Investitionsbeschränkungen auferlegt und ein Teil des Firmenvermögens außerhalb der USA wird verpfändet. Das Unternehmen wird beschränkt in der weiteren Schuldenaufnahme und Übernahme von Pfandrechten. Kodak hat sich verpflichtet, einen Kassenbestand in Höhe von 250 Mio. US-Dollar (ca. 185 Mio. €) in den Staaten aufrecht zu erhalten. Aktuell wurden Akkreditive in Höhe von 131 Mio. US-Dollar (ca. 97 Mio. €) unter der neuen Vereinbarung zugesagt.

Verschiedene Ratingagenturen hatten Kodak im vergangenen Monat negativ bewertet, weil das Unternehmen seine finanziellen Barmittel zu schnell verbraucht. Damit drohte Kodak seinen langfristigen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachzukommen – Zahlungsunfähigkeit wäre die Folge gewesen. Zur Finanzierung neuer Produktentwicklungen (u.a. CMOS-Bildsensoren) sucht Kodak Finanzpartner. Der Fotokonzern will sich künftig auf die Kerngeschäftsbereiche Digitalkameras, Drucksysteme und Unterhaltung konzentrieren.

(agün)