Foto Gordon WatkinsonGordon Watkinsons Ausstellung „Bauhaus zwanzig – 21“, die jetzt im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt zu sehen ist, ist gleichermaßen Architektur- wie Fotoausstellung. Ihr Thema: das architektonische Erbe des Bauhauses

Das Bauhaus ist in die Jahre gekommen – und dennoch auf glänzende Weise aktuell. Bauhausmöbel, Bauhausdesign und Bauhausarchitektur gelten heute als stilprägend für die Kunst und Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts. Unter dem Titel „Bauhaus zwanzig – 21“ versammelt der New Yorker Fotograf Gordon Watkinson Bilder von bedeutenden Bauhaus-Architekturen und solche von Bauten aktueller Architekten.
 

Foto Gordon Watkinson

Haus der Gegenwart, Allmann Sattler Wappner Architekten, 2005, München. © Gordon Watkinson

 
Um was geht es? Das große Erbe und der große Einfluss der Bauhaus-Architektur auf das zeitgenössische Bauen soll verdeutlicht werden – und Watkinsons elegant getonte Schwarzweißaufnahmen vermögen es qualitätvoll, die Bauten von legendären Architekten wie Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe oder Adolf Meyer ins Bild zu setzen. Sehr deutlich prägten sie die Architektursprache vor, die zeitgenössische Architekten wie Allmann Sattler Wappner, Sauerbruch Hutton oder Werner Sobek gerne wieder aufnehmen.

Man könnte sagen: In der Architektur ist das Beste schon gesagt worden. Das Dessauer Bauhaus-Gebäude von Walter Gropius, entstanden 1925-26, oder auch Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon aus dem Jahr 1929 sind solche Klassiker mit anhaltendem Einfluss auf jüngere Architektengenerationen. „Durch die aktuellen Fotografien soll das außergewöhnliche gestalterische Erbe der am Bauhaus beteiligten Architekten als real erfahrbares Erlebnis, nicht als historische Dokumentation präsentiert werden“, so der Direktor des Deutschen Architekturmuseums Peter Cachola Schmal.
 

Foto Gordon Watkinson Foto Gordon Watkinson

Bauhaus-Gebäude, Walter Gropius, 1925-26, Dessau – Haus R128, Werner Sobek, 2001, Stuttgart. © Gordon Watkinson / Courtesy Stiftung Bauhaus Dessau

 
Zweifellos gelingt dies mit den großen Foto-Arbeiten Watkinsons, dennoch darf man anmerken, dass seine fotografische Sicht auf die in ihrer Zeit revolutionäre, sachlich-funktionalistische Bauhausarchitektur nicht eben von revolutionärer Innovationskraft geprägt ist: In erster Linie ist Watkinson ein Dokumentarist, der die Bauhaus-Philosophie des „Weniger ist mehr“ vielleicht ein wenig zu bescheiden ins Fotografische übersetzt.

(Marc Peschke)
 
 
Ausstellung:
Bauhaus zwanzig – 21. Fotografien von Gordon Watkinson
Bis 26.4.2009
DAM – Deutsches Architekturmuseum
Schaumainkai 43
60596 Frankfurt
Telefon 069-212 38844
Di, Do bis So von 11 bis 18 Uhr, Mi von 11 bis 20 Uhr

Katalogbuch:
Der reich bebilderte Katalog ist im Baseler Birkhäuser-Verlag erschienen und kostet als Museumsausgabe 39,90 Euro.