Foto der PocketWizards FlexTT5 und MiniTT1
Mit den PocketWizard-Sendern und -Empfängern MiniTT1 und FlexTT5 soll die drahtlose Steuerung von Systemblitzgeräten möglich werden. Die Funktechnik soll – zumindest in den USA – ab März 2009 für die Nutzer von Canon-Kameras erhätlich sein, die Nikon-Versionen später folgen: 

Normalerweise kommunizieren Systemblitzgeräte über den Blitzschuh mit den passenden Kameras. Werden das oder die Blitzgeräte entfernt von der Kamera eingesetzt, helfen in vielen Fällen Verbindungskabel oder die drahtlose Blitzsteuerung des jeweiligen Herstellers, die mittels Steuerblitzen arbeitet. Während dort die möglichen Abstände zwischen Kamera und Blitzgerät systembedingt beschränkt sind, will der US-amerikanische Hersteller Lab Partners Associates (LPA Design, www.pocketwizard.com) diese Grenzen sprengen. Mit den neuen PocketWizards will der Entfernungen zwischen Blitz und Kamera von bis zu 240 Metern überbrücken.

Foto des MiniTT1
Bisher boten die Amerikaner (im Deutschland-Vertrieb bei Profoto) PocketWizards an, die weitere Kameras auslösen und Blitzgeräte zwar zünden, aber nicht steuern können. Die neuen „Taschenzauberer“ MiniTT1 und FlexTT5 beherrschen mit ihrem “ControlTL”-System jetzt auch die Steuerung, sie sollen sich nahtlos in das E-TTL-2-Blitzsystem des Kameraherstellers Canon integrieren. Dabei sitzt der 65 Gramm schwere, rund 200 Euro teure, über eine Knopfzelle mit Strom versorgte MiniTT1 auf dem Blitzschuh der Kamera und übersetzt die dort anliegenden Signale in Funkwellen. Der FlexTT5, 153 Gramm schwer, etwa 220 Euro teuer und über zwei AA-Batterien (Mignon) mit Strom versorgt, übernimmt unterm Systemblitzgerät den Gegenpart. Gleichzeitig darf auf den MiniTT1 noch ein weiterer Canon-Blitz.

Statt des MiniTT1 lässt sich auch ein zusätzlicher FlexTT5 verwenden, der nebenbei auch mit dem passenden Kabel als Fernauslöser einer Kamera dienen kann. Wer noch ältere PocketWizard-Empfänger besitzt, soll mit den neuen Sendern auch seinen bis zu 365 Meter weit entfernten Plus, PlusII oder MulitMax auslösen können – dann freilich ohne die TTL-Steuerung.

Foto des FlexTT5
Neben dieser TTL-Steuerung, die bis zu einer Serienbildrate von acht Aufnahmen pro Sekunde funktionieren soll und natürlich auch Funktionen wie die Blitzbelichtungskorrektur oder die FP-Kurzzeitsynchronisation unterstützt, verspricht der Hersteller zusätzlich eine „HyperSync“ getaufte Funktion: Die ermöglicht kürzere, vom Kamerahersteller eigentlich nicht vorgesehene Synchronzeiten, indem sie die bei der Spezifikation der Kameras vorhandenen Reserven der Verschlüsse ausreizt und die Blitze etwas eher zündet. Einstellen lässt sich „HyperSync“ mittels Computer, der „PocketWizard Utility Software“ und dem mitgelieferten USB-Kabel. Dem Hersteller zufolge sollen je nach Kamera Synchronzeiten bis zur 1/500 Sekunde möglich sein, ohne auf Canons FP-Kurzzeitsynchronisation mit reduzierter Leitzahl umschalten zu müssen.

Über die USB-Buchse und die PocketWizard-Software lassen sich der MiniTT1 und der FlexTT5 den individuellen Anforderungen anpassen. Auch Firmware-Updates will man über die USB-Verbindung ermöglichen.

Ab dem ersten März soll die Canon-Version von MiniTT1 und FlexTT5 erhältlich sein und dann mit den folgenden Blitzgeräten und Kameras zusammenarbeiten:

  • Kameras: EOS-1Ds Mark III, Mark II, EOS-1D Mark III, Mark II, MarkII N, EOS 5D, 5D Mark II, EOS 20D, EOS 30D, EOS 40D, EOS 50D, EOS 350D, EOS 400D, EOS 450D, EOS 1000D.
  • Blitzgeräte: 580EX, 580EX II, 430EX, 430EX II.

Die Version für die Nikon-Anwender hat man für das zweite Quartal 2009 avisiert. Wann und zu welchen Konditionen die „Wizards“ erhältlich sind, die das für den europäischen Markt vorgesehene Funkfrequenzband nutzen, kann Deutschland-Vertrieb Profoto derzeit noch nicht beantworten.

Siehe auch:
Rob Galbraith: Casting light on the PocketWizard MiniTT1 and FlexTT5
PocketWizard FlexTT5 and MiniTT1: Full Review

(mts)