Die japanische Elektronikindustrie durchlebt eine der schwersten Krisen in der Wirtschaftsgeschichte. Auch Sanyo muss, kurz vor der Übernahme durch Panasonic, einen Verlust für das dritte Quartal ausweisen:

Die Quartalszahlen (PDF-Datei) per 31.12.2008 des japanischen Elektronikkonzern Sanyo zeigen die schwierigen Marktbedingungen angesichts der rückläufigen privaten Nachfrage. Das Unternehmen muss einen Quartalsverlust in Höhe von 14 Mrd. Yen (119,8 Mio. €) hinnehmen. Im Vorjahresquartal wurde noch ein Gewinn von 12 Mrd. Yen erzielt. Allein der operative Gewinn fiel in den letzten drei Monaten des Jahres 2008 um 76,3 % auf 6,8 Mrd. Yen (58 Mio. €). Kumuliert auf die neun Monate des laufenden Geschäftsjahres weist das Unternehmen noch einen Nettogewinn aus, dies ist vor allem dem stabilen ersten Halbjahr zu verdanken.

Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen ist bei Sanyo unterschiedlich. Die Umsätze von Solaranlagen, vor allem in Europa, von Schaukästen in Asien und von Groß-Klimageräten sind gestiegen und werden als weiterhin positiv eingeschätzt. Der Markt für Digitalkameras und die Halbleiterindustrie sind dagegen Sanyo-Sorgenkinder. Der Geschäftsbereich Consumer, der neben der klassischen Weißen Ware auch Digitalkameras enthält, verzeichnet einen Umsatzeinbruch von 24,7 % in den letzten drei Monaten. Der operative Gewinn ist in diesem Bereich um 89 % auf 946 Mio. Yen (8,09 Mio. €) gesunken.

Sanyo will im laufenden Geschäftsjahr einen operativen Gewinn von 30 Mrd. Yen (256,5 Mio. €) erzielen. Erreicht soll dieses Ziel, das immerhin 60 % niedriger als der Vorjahreswert ausfällt, durch weitere Anstrengungen hinsichtlich Kosteneinsparungen und Strukturreformen. Ein Nettogewinn wird erst gar nicht angepeilt, der Wert 0 ist das Ziel.

(agün)