Unter gewissen Umständen lassen sich (fremde) DX-Objektive voll an Nikons Kleinbild-Vollformatkameras nutzen:

Ausprobiert habe ich es mit einer D700 von Nikon: Sobald ein DX-Nikkor auf die D700 montiert wird, schaltet die Kamera auf Wunsch automatisch auf das kleine APS-C Sensorformat (16×24 mm, Angabe in der D700-Bedienungsanleitung) um, projiziert ein entsprechendes Rechteck auf die Mattscheibe und reduziert die Auflösung auf 2784×1848 = 5 Megapixel. Diese Automatik funktioniert nur mit Original-Nikkoren.

Bei den versuchsweise angesetzten Zooms 3,5-4,5/10-17 mm von Tokina und 4,5-5,6/11-18 mm von Tamron unterbleibt die Umschaltung. Resultat ist zunächst eine extreme Vignettierung durch Fassungsteile bei kürzester Brennweite – aber dann die Überraschung! Beide Zooms entpuppen sich bei ca. 15 mm Brennweite als formatauszeichnend. Das Tokina wird zum 15-mm-Vollformatfisheye, das Tamron zum 15-mm-Superweitwinkel! Ob das mehr als eine „Krücke“ ist und was die Schärfe über das gesamte Bildfeld angeht, muss bei geeigneten Motiven noch einmal genauer auf dem Computermonitor kontrolliert werden. Zumindest das Tokina Fisheye-Zoom wird so richtig universell und spielt die Vorteile gegenüber dem festbrennweitigen DX-Nikkor- und Sigma-Fisheye aus.
 

Foto Ralf Jannke Foto Ralf Jannke

 
Die Beispielbildchen geben einen ersten Eindruck von der Wirkung.

(Ralf Jannke)