Anmerkungen von und zu BITKOM und Kodak, und zur weltweiten Wirtschaft an und für sich:

Der Branchenverband BITKOM veröffentlichte eine aktuelle Umsatz-Prognose des Marktes für Informationstechnik, Telekommunikation und digitale Unterhaltungselektronik (ITK) für das Jahr 2009. Demnach wächst der ITK-Markt in 2008 um 1,2 %, jedoch sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise bereits zu spüren und werden im kommenden Jahr das Marktwachstum abschwächen. Dabei sieht BITKOM Unterschiede in den einzelnen Marktsegmenten. Während der Markt für Informationstechnik demnach auch in 2009 ein Umsatzwachstum zu verzeichnen hat, wird vor allem der Markt für Unterhaltungselektronik durch einen Abwärtstrend gekennzeichnet sein. Ein Umsatzplus wie in diesem Jahr von 4,4 % sei im kommenden Jahr undenkbar. Der Verband prognostiziert ein Minus von 2,5 %, hervorgerufen vor allem durch den rapiden Nachfragerückgang.

Es mehren sich zudem die schlechten Nachrichten aus den Unternehmenszentralen. So bestätigt Kodak Zeitungsberichten zufolge, dass das Unternehmen von weitaus geringeren Umsätzen für 2008, sowohl für das zweite Halbjahr wie für das gesamte Geschäftsjahr, ausgeht als ursprünglich prognostiziert. Neben dem operativen Gewinn zog das Unternehmen auch die Prognose für den Cash Flow (finanzielle Stromgröße, die den erwirtschafteten Zahlungsmittelüberschuss bezeichnet) zurück. Die „dramatischen“ Währungsschwankungen des Dollars wirken sich nach Aussagen Kodaks auf die Einnahmen und Umsätze verheerend aus. Die Wirtschaftskrise wird auch zu einem weiteren Stellenabbau bislang nicht genau bezifferter Größe bei Kodak führen. Die Führungskräfte müssen auf eine Gehaltserhöhung im nächsten Jahr verzichten. Genaue Zahlen will Kodak erst nach Abschluss des vierten Quartals am 29. Januar 2009 veröffentlichen. Die Rating-Agenturen senkten die Einstufung von Kodak teilweise auf „junk-Rating“ und die Aktie fiel in der Folge.

Weltweit ist die Wirtschaftsstimmung auf einen Tiefpunkt angelangt. Die Bank von Japan teilt mit, dass der Stimmungsindex des Tankan-Berichts in der japanischen Großindustrie auf einem Sechs-Jahrestief angelangt ist. Japan wird angesichts wegbrechender Exporte und aufgeschobener Investitionen tiefer in die Rezession rutschen. Selbst in China, ein Markt, auf den viele Unternehmen als zukünftigen Absatzgarant hoffen, verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum. Die neuesten Konjunkturdaten belegen, dass China den schwächsten Anstieg seit neun Jahren zu verzeichnen hat.

Währenddessen üben sich Börseninsider in Optimismus. Die Kursverluste der vergangenen Monate sollen das Ende der Fahnenstange sein. Wer es glauben mag … Der Dominoeffekt kann auch wirtschaftlich robuste Unternehmen treffen.

(agün)