Die Leica Camera AG, Solms, veröffentlichte die Geschäftszahlen für das abgelaufene erste Geschäftshalbjahr 2008. Das Unternehmen sieht sich auf dem richtigen Weg – trotz eines Umsatzrückgangs von 41,4 %, eines deutlichen Konzernfehlbetrags, und eines dramatischen Einbruchs des operativen Ergebnisses im Fotosegment:

Die Leica Camera AG hat einen verkürzten Geschäftsbericht für das erste Geschäftshalbjahr 2008 (April bis September) vorgelegt (siehe Geschäftsberichte der Leica Camera AG). Demnach sind die Umsätze um 41,4 % auf rund 52 Mio. € gegenüber dem Vergleichshalbjahr des Vorjahres gesunken. Einen Umsatzeinbruch verzeichnet das Unternehmen in allen Absatzregionen weltweit. Die Gründe für diese Umsatzentwicklung sieht Leica in einer Kaufzurückhaltung vor der Fachmesse photokina, konjunkturellen Schwankungen in den Absatzländern und im Auslaufen von einigen Produkten. Zudem konzentriert sich das Unternehmen auf Produktinnovationen und Produktneueinführungen, die durch höhere Aufwendungen in Forschung und Entwicklung das Konzernergebnis trüben würden. Der Squeeze-out der Minderheitsaktionäre bleibt unwiderruflich abgesagt. Der Hauptaktionär ACM Projektentwicklung, Salzburg (96,57 % des Grundkapitals per Ende September 2008) ist mit seinem Vorhaben, weitere Anteile zu erwerben, gescheitert.

Der Konzern weist einen Fehlbetrag in Höhe von 7,17 Mio. € aus. Im ersten Halbjahr des vergangenen Geschäftsjahres konnte noch ein Überschuss in Höhe von 6,5 Mio. € gemeldet werden. Insbesondere das Fotosegment ist bei Leica um sagenhafte 855,8 % im operativen Ergebnis eingebrochen. Leica verzeichnet hier mittlerweile ein operatives Minus in Höhe von rund 11,3 Mio. €. Das Segment Sportoptik hat ebenfalls einen operativen Fehlbetrag in Höhe von 375.000 € erzielt. Immerhin gibt das Unternehmen bekannt, dass die neuen Televid-Spektive kurz vor der Markteinführung stehen.

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres geht Leica von unverändert hohen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen aus und kündigt in der Aufzählung der Gründe vorsorglich den verzögerten Markteintritt neuer Produkte an. Der Leica-Vorstand rechnet mit einem Konzernfehlbetrag im höheren einstelligen Euro-Millionen-Bereich. Ein ausgeglichenes bis leicht positives Ergebnis wird für das Folgegeschäftsjahr 2009/10 vorausgesagt. Bleibt zu hoffen, dass die befragte Glaskugel keine Eintrübung, mit Namen „Finanzkrise“, aufweist.

(agün)