Der weltgrößte PC- und Druckerhersteller Hewlett-Packard (HP) konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um 13 % steigern. Zwar fiel der Gewinn im vierten Geschäftsquartal leicht und die Konjunkturaussichten sind düster, dennoch will HP der weltweiten Rezession trotzen:

HP hat das vierte Geschäftsquartal und damit das Geschäftsjahr 2008 per 31. Oktober abgeschlossen. Der vorgelegte Geschäftsbericht (PDF-Datei) weist einen Umsatzanstieg im vierten Geschäftsquartal von 19 % auf 33,6 Mrd. US-Dollar (ca. 26 Mrd. €) aus. Dieser Umsatzanstieg ist vor allem der Übernahme des IT-Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS) zu verdanken. Immerhin kann HP ohne die Umsätze von EDS noch 5 % Umsatzwachstum im vierten Quartal vorweisen. Der Umsatz für das gesamte Geschäftsjahr 2008 beträgt 118,4 Mrd. US-Dollar (ca. 91 Mrd. €) und konnte um 13 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Zwar konnte HP den Nettogewinn für das gesamte Geschäftsjahr um 15 % steigern, ein leichter Abwärtstrend wird in den Zahlen des vierten Quartals sichtbar. Der Nettogewinn schrumpfte um 2 % auf 2,1 Mrd. US-Dollar (ca. 1,6 Mrd. €). Dies hängt auch mit Abschreibungen und zusätzlichen Kosten durch die EDS-Übernahme zusammen.

Erfreulich für HP stellt sich die Umsatzentwicklung im Geschäftsbereich „Personal Systems Group“ dar, in dem das PC-Geschäft zusammengefasst ist. Insbesondere die Umsätze bei Notebooks legten im vierten Quartal um 21 % zu. Insgesamt erzielte dieser Geschäftsbereich ein Umsatzwachstum von 16 % auf rund 42,3 Mrd. US-Dollar (ca. 32,5 Mrd. €) im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der operative Gewinn konnte ebenfalls um rund 4,2 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Der Geschäftsbereich „Imaging and Printing Group“, umfasst vor allem das Druckergeschäft und weist einen Umsatzrückgang von 1 % auf 7,5 Mrd. US-Dollar (ca. 5,76 Mrd. €) im vierten Quartal auf. Im gesamten Geschäftsjahr konnte ein Umsatzwachstum von 3,2 % in diesem Segment erzielt werden. Der operative Gewinn konnte um rund 9 % auf 1,2 Mrd. US-Dollar (ca. 922 Mio. €) gesteigert werden.

Die Übernahme von EDS führte zu einer Umsatzsteigerung von 99 % im Geschäftsbereich „HP Services“. Dennoch wird HP im Zuge der Übernahme weltweit rund 25.000 Stellen streichen. Allein in Deutschland werden 1.400 Arbeitsplätze wegfallen.

HP erzielt rund zwei Drittel aller Umsätze außerhalb der USA. Das Unternehmen konnte die Umsätze in Europa um 22 % steigern, betont aber auch die Wichtigkeit der so genannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China). HP erzielt bereits 9 % seiner Umsätze in den BRIC-Staaten, dies ist eine Steigerung um 23 %. Während der Konkurrent Dell mit den Auswirkungen der Finanzkrise kämpft, sieht sich HP mit einer breit gefächerten Produktpalette besser am Markt aufgestellt, um der Krise zu trotzen. Gemäß einer aktuellen Markterhebung des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Gartner kann HP einen Marktanteil von 18,4 % im PC-Geschäft weltweit für sich verbuchen, während Dell mit 13,6 % und Acer mit 12,5 % dahinter liegen.

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2009 (das Geschäftsjahr beginnt am 1. November 2008) wird von der weiteren ökonomischen Entwicklung am Weltmarkt geprägt. HP rechnet im ersten Geschäftsquartal mit einem Umsatzziel zwischen 32 und 32,5 Mrd. US-Dollar und für das gesamte Geschäftsjahr mit 127,5 bis 130 Mrd. US-Dollar (ca. 98 Mrd. bis 100 Mrd. €).

(agün)