Nach Schätzungen des Branchenverbandes Bitkom werden im Jahr 2008 rund 9 Millionen Digitalkameras in Deutschland verkauft. Zwei Drittel der deutschen Haushalte verfügen bereits über eine Digitalkamera:

Im Vorfeld der photokina hat der Branchenverband Bitkom Schätzungen und Umfrageergebnisse zur Entwicklung im deutschen Digitalkameramarkt veröffentlicht (2008 werden fast 9 Millionen Digitalkameras verkauft). Für dieses Jahr wird ein Absatzplus bei den Digitalkameras in Höhe von 4,1 % auf 8,9 Millionen Stück gesamt prognostiziert. Der Umsatz soll nach dieser Schätzung stabil zum Vorjahr auf 2,05 Milliarden Euro bleiben. Erst im kommenden Jahr wird eine Umsatzsteigerung auf voraussichtlich 2,09 Milliarden Euro erwartet.

Der Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT) rechnet für den Einzelhandel mit einem Mehrabsatz von 25 % (Megatrends: Foto-Kommunikation, -Mobilität und -Multifunktionalität). Umsatztreiber sind laut BVT digitale Spiegelreflexkameras und Objektive dank sinkender Preise. Für den ambitionierten Hobbyfotograf ist eine Digitalkamera mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 230 Euro erschwinglich.

Zwei Drittel aller Haushalte sollen bereits über eine Digitalkamera verfügen. Dabei zeigt sich, dass der Umsatz im Einzelhandel nicht nur vom Erstkauf, sondern vor allem durch Zweit- oder Ersatzkäufe getrieben wird. Aufgrund des technischen Entwicklungstempos sehen sich viele Konsumenten nach 3 bis 4 Jahren nach einer neuen Digitalkamera um. Zuwächse verzeichnet der Einzelhandel auch beim Zubehör und Foto-Software. Gemäß einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Haushalten im Auftrage des Bitkom spielt die Anzahl der Megapixel nur noch eine geringe Rolle bei der endgültigen Kaufentscheidung. Die verschiedenen Zusatzfunktionen wie zum Beispiel die automatische Gesichtserkennung, Verwacklungsschutz etc. rücken zunehmend in die Konsumentenwahrnehmung und damit in die Kundenanforderung an eine Digitalkamera. Die Möglichkeiten der Vernetzung mit anderen Systemen, wie HD-TV, WLAN und UMTS, gewinnen zunehmend als Ausstattungsmerkmale an Bedeutung.

Starke Konkurrenz erhält die Basis-Digitalkamera ohne Sonderfunktionen durch das Foto-Handy mit hoher Pixel-Auflösung. Der BVT sieht in jedem Foto-Handynutzer einen potentiellen Amateurfotografen und Fotokunden. Daher schätzt der BVT den Gesamtmarkt für Amateurfotoprodukte auf über 7 Milliarden Euro ein. Der Fotofachhandel konnte sich als Vertriebsweg, nicht zuletzt durch die Erweiterung der Angebotspalette mit Telekommunikationsprodukten, einen Marktanteil von 38 % (zum Vergleich Elektro-Fachmärkte 37 %) sichern. Jedes zweite Digitalfoto wird durch den Einzelhandel entwickelt. Bereits 47 % der Kunden drucken die Fotos selbst aus (2007: 44 %).

Analoge Kameras spielen in den Wachstumsraten des Kameramarktes keine Rolle mehr. Die Digitalfotografie wird als Möglichkeit gesehen, die Kommunikation, Mobilität und Multifunktionalität im Bereich Foto voranzutreiben.

(agün)