Ein weiteres digitales Format will Leica mit der S2 lancieren, größer als Kleinbild und für Berufsfotografen gedacht: Sensorgröße 30×45 mm, gut 37 Megapixel. Die S2 kommt nicht allein, sondern samt einer Objektivpalette und – tatsächlich – einem von Leica entwickelten Autofokus. Lieferbar soll sie im Sommer 2009 sein, zu einem Preis wie andere Mittelformatsysteme auch:
Wir können also wohl von 30.000 Euro plus X ausgehen, und das X könnte ein großes sein.
Doch bevor wir Leica zur S2 zu Wort kommen lassen, noch ein Wort an die R10-Besitzer: Leica-Chef Andreas Kaufmann versprach bei der Vorstellung der S2: „Die R10 kommt.“ Er wisse zwar noch nicht wann, aber sie komme.
Presseinformation von Leica:
Neue Dimensionen für den Profi:
LEICA S2 – Neuartiges digitales Spiegelreflexkamerasystem
Die Leica Camera AG, Solms, stellt mit dem Leica S-System zur photokina in Köln (23. bis 28. September 2008) ein eigenständiges, digitales Leica Spiegelreflexkamerasystem im Profi-Segment vor. Das neue Systemkonzept ist „Made in Solms“ entwickelt worden. Bereits in der Planungsphase für das Kamerakonzept sind die speziellen Bedürfnisse professioneller Anwender berücksichtigt, die in zahlreichen Gesprächen mit namhaften Profifotografen ermittelt wurden. Das Erreichen einer hohen Produktivität durch perfekte Bildergebnisse direkt aus der Kamera gehörte hierbei zu den Entwicklungsschwerpunkten.
Das von Grund auf neuentwickelte Leica S-System besteht aus dem Kameramodell LEICA S2 und einem sorgfältig abgestimmten Sortiment an hochwertigen AF-Objektiven. Der neue, von Kodak entwickelte Leica Pro Sensor verfügt über eine Sensorgröße von 30×45 mm, die somit das tradierte 35 mm Leica Format übertrifft und mit 37,5 Mega Pixel in vielerlei Hinsicht die Vorzüge professioneller Systeme vereint. Das kompakte und handliche Gehäuse aus Metall ist kleiner als bei vergleichbaren Produkten anderer Hersteller und dank modernster Prozessortechnologie doppelt so schnell.
Der Leica Bildprozessor „MAESTRO“ wurde mit Fujitsu gemeinsam entwickelt und stellt eine Weltneuheit im digitalen Markt dar. Er ermöglicht höchste Bildqualität und ultraschnelle Übertragungszeit bei minimalem Energieverbrauch. Alle für die Bildqualität maßgeblich bestimmenden Komponenten – CCD Sensor, Firmware und Objektive – sind eigens aufeinander abgestimmt und erzielen dadurch das bestmögliche Ergebnis.
Das trotz dieser Sensorgröße äußerst kompakte Gehäuse ist vollständig gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Ein für diese Kameraklasse präzises und schnelles Autofokus-System erleichtert das Scharfstellen. Das helle und große Sucherbild vereinfacht die Bildgestaltung. Schnelle Bildfrequenzen sind ebenso möglich, wie hohe Empfindlichkeitseinstellungen für schwierige Lichtverhältnisse.
Neue, speziell auf die Anforderungen des Leica Pro Formats gerechnete Objektive bieten eine bisher unerreichte Abbildungsqualität und definieren sich damit als neue Referenzoptiken im gesamten Kameramarkt. Das Objektiv-System zur LEICA S2 passt sich damit optimal den Bedürfnissen anspruchsvoller professioneller Fotografen an. Die Optikrechnung bezieht alle Faktoren und Erfordernisse der digitalen Technologie ein. Damit wird eine Software basierte Korrektur von Bildfehlern überflüssig.
Die gleichbleibend hohe Bildqualität erstreckt sich bis in die Bildecken, von der Naheinstellung bis Unendlich. Selbst bei offener Blende sind maximaler Kontrast, hohe Auflösung und detaillierte Farbwiedergabe gewährleistet. Mit dem Zentralverschluss in einigen der System-Objektive wird eine Blitzsynchronisation mit schnellsten Belichtungszeiten ermöglicht. Der schnelle und präzise Autofokus der Leica S-Objektive lässt sich jederzeit manuell beeinflussen. Wie das Gehäuse der Kamera sind auch die Objektive aus Metall gefertigt und mit einem wetterfesten Abdichtungssystem versehen. Dadurch sind die Objektive besonders robust und zudem vor Staub und Feuchtigkeit geschützt.
Die LEICA S2 bietet eine besonders einfache Handhabung, die Wahl der Einstellfunktionen kann nahezu intuitiv erfolgen. Ergonomisch geformt, liegt das Gehäuse sowohl im Hoch- als auch Querformat immer gut in der Hand. Das helle, hochauflösende Display der Kamera ermöglicht eine perfekte Kontrolle der Aufnahme mit schneller Zoomansicht auch bei Tageslicht. Das Kamerakonzept integriert sich nahtlos in den professionellen digitalen Workflow.
Mit dem Hauptaktionär Dr. Andreas Kaufmann an der Spitze, bricht für die Leica Camera AG ein neues Zeitalter an. Nach tiefgreifenden und erfolgreichen Umstrukturierungen kann sich das Unternehmen nun auf die Investition in neue Produkte konzentrieren. Insbesondere im Bereich der digitalen Technologie hat Leica einen Quantensprung hinter sich, der es ermöglicht, die Vorteile der mittlerweile gereiften Digitaltechnologie mit den klassischen Leica Werten in Bezug auf Optik, Mechanik und einem optimalen Bildergebnis zu kombinieren. Ergebnis ist eine kompromisslose digitale Spitzentechnologie, die mit der LEICA S2 erstmals verstärkt im digitalen Profi-Segment angeboten wird. Die LEICA S2 weist als Technologie-Träger künftigen Leica Produkten den Weg und ist grundlegend für zukünftige Produktentwicklungen bei der Leica Camera AG.
(thoMas)
Nananah
30.000 Euro zahlt man Sommer 2009 für ein 50/60+ MPx-System.
Zudem ist der Sensor kleiner und nicht 56x56mm sondern 30x45mm.
Da das 2.5/70 als Profi-Objektiv dank f2.8 oder besser durchgeht aber einen nicht vom Hocker haut wird das S2 Kit wohl bei 14.999-16.999 Euro liegen. Dafür gibt es dann aber reichlich Schnick-Schnack ala Leica, dh. Pro-Version von CaptureOne aber eben auf Leica gelabelt.
Der Pixelpitch der S2 ist übrigends identisch mit der einer Sony A900. Nur eben paßt auf einen FFT CCD mehr MPx drauf, weil der Füllgrad eines nackten FFT CCD bei über 80% liegt und der Sony CMOS nackt bei ca. 40% rauskommt. Dh. aktive Sensorfläche des Kodak FFT CCD in der Leica S2 ist doppelt so groß.
Das ist dann tatsächlich der “Durchbruch” in dem Bereich der kompakten D-SLRs was Bildqualität anbelangt, denn die S2 liegt zwischen EOS 5D und 1Ds Mk III was die Gehäusegröße anbelangt.
Das sind ja Erdbeben die speziell bei Canon aktuell herrschen. Erst micro Fourthirds von unten und jetzt Leica S incl. Leica R als Technologie-Geschwister von oben. Leica R soll die Technologie mit der Leica S teilen.
Es ist eben so wenn jemand da ist der Geld vorstreckt, dann entwickelt eine Firma wie Leitz zusammen mit Partnern wie Jenoptik und Kodak etwas woran die Japaner mal wieder solange zu knabbern haben bis bei Leica die nächste Schockwelle durch eine neue Generation entsteht.
Das besondere an der Leica S2 ist jedoch, das Sie kein Clone ist sondern eine neue D-SLR-Klasse definiert. Mehr Bildqualität und zwar weitaus mehr Bildqualität bei kleinerem Gehäuse als die 1Ds Mk III.
Gast schrieb:
Das
[quote=Gast]Das besondere an der Leica S2 ist jedoch, das Sie kein Clone ist sondern eine neue D-SLR-Klasse definiert. Mehr Bildqualität und zwar weitaus mehr Bildqualität bei kleinerem Gehäuse als die 1Ds Mk III.[/quote]
Wie willst du das wissen? Von dieser Kamera sind noch nicht einmal alle Daten bekannt, geschweige denn, Bildergebnisse. Schwätzerei, mehr nicht!
Kleiner als eine EOS 1DS Mark III?
Wohl kaum. Auf dem “Normalobjektiv” 2,5/70 steht E82, und von dem Filtergewinde ausgehend kann man abschätzen wie groß das Ding tatsächlich ist, ebenso sei darauf hingewiesen dass das LCD 3″ Diagonale hat.
So mancher wird noch staunen was Leica unter einem kleinen Kameragehäuse versteht …
Na, dann lies mal hier…
«The camera is really quite compact. If you are thinking about the all-in-one Mamiya ZD, think again. It is actually smaller than a Nikon D3 or a Canon 1 series, let alone the ZD or any medium format system to date. In fact, it is about the size of a D700, which is truly remarkable engineering when you consider that the S2 has a 30x45mm sensor, 56% larger than the D700.»
Das schreibt einer, der gestern an der Präsentation dabei war ( http://dfarkas.blogspot.com/2008/09/leica-vip-launch-event-for-s2.html ), und ich bekam dies über meinen Bekannten vor Ort ebenso bestätigt.
Hasselblad
[quote=Ogando]Sie legen Wert darauf, dass gerade die Großbild- und Mittelformatsysteme eben offen an kommende Digitalbacks adaptierbar sind (auch wenn Leica bei der M8 bereit war den Sensor oder Teile davon zukunftsfähig in bestehenden Kameras zu renovieren, wenn die technische Innovation es erfordert). Für Mamiya war die geschlossen gebaute Version der Mittelformatkamera strategisch eine Bauchlandung. Die offen adaptierbare Version der Mittelformatkamera machte das Rennen bei Mamiya, ebenso bei Hasselblad. [/quote]Wobei, was Sie beschreiben, für das Hasselbladsystem schon lange nicht mehr zutrifft. So offen ist das System schon längst nicht mehr. Zu jedem Back kaufen Sie eine neue Kamera, untereinander austauschbar sind die Backs nicht (sagt Hasselblad), nicht mal ein Film-Rückteil kriegen Sie hinter eine H3D.
Eben!
[quote=Gast]
Ein 24er TS-E als Tilt/Shift …seit mehr als fünfzehn Jahren.
[/quote]
Eben sind’s 15 Jahre, da liegt ja genau der Hase im Pfeffer!
Das TS-E war für Film vielleicht noch eingeschränkt brauchbar, aber für alle Kameras mit “Mark” hintendran sind sie schlicht nicht mehr zumutbar.
(Ich geh natürlich davon aus, dass die Solmser sich ein bisschen mehr Mühe geben – man wird’s sehen.)
Die S2 ist die…
…Zweit-Kamera von Studio-Fotografen.
Die S2 wird (auch) Outdoor genutzt. Deshalb auch der Staub- und Nässe-Schutz beim Gehäuse.
Modeshooting auf den Malediven
Ist aber schon ein ziemliches Klischeebild, und trifft vielleicht beim Otto-Katalog zu. Meistens ist die Location eine pariser, mailänder oder londoner Altbauwohnung. Alternativ eine Dachzinne oder ein stillgelegtes Industrieareal. Wenn es dann unbedingt die Ferne sein muss, sind im Moment grade bzw. nach wie vor Shanghai und Tokyo in.
Blödsinn, Mark II
Wenn die Bildqualität stimmt, ist den Kunden die Marke der Kamera sowas von egal. Und da führen viele Wege zum Ziel.
So exotisch ist das nun wirklich nicht
[quote=Gast]Ausgerechnet im Studio will ich mich hinter Horizontalsucherchen knieen und verticke dafür meine HIII mit jetzt 39 und künftig 50 MPx.
Aber wir hier sind ja alle Knipser…
(Spott aus)[/quote]
Komisch. Viele Studiofotografen und auch Portrait- und Modefotografen vor Ort nutzen klaglos Prismensucher, seitdem sie sich von ihren 6×6-Hassis getrennt haben, um mit den handlichen 4,5×6-Mamiyas, -Hasselblads oder Contax-SLR erst mit Film, und heute mit digitalem Rückteil zu arbeiten. Auf diese Anwender zielt das Leica-Angebot.
Das habe ich mich, schmunzelnd, auch gefragt
Alle drei blicken auch ein bißchen seltsam in die zwei Kameras.
OhWeh
Leica S2 mit Hochgriff
http://www.dpreview.com/articles/photokina2008/Leica/DSC_0644.jpg
Vom Zielen auf Anwender
[quote=Gast]Komisch. Viele Studiofotografen und auch Portrait- und Modefotografen vor Ort nutzen klaglos Prismensucher,… heute mit digitalem Rückteil…[/quote]
Ja, weil sie digital wieder ins Hochformat drehen können müssen, anders als beim 6×6-Format. Da lobe ich mir die Hy6, bei der sich einfach das Rückteil drehen läßt. Und wenn der starre Body zum Lösen der Aufgabe nicht mehr ausreicht, macht man mit demselben Rückteil an der Sinar weiter, gerne auch mit den Schneider und Rodenstock Digitalobjektiven. DAS nenne ich System.
Von dem “klaglos” hört man übrigens auch anderes. “Fluchend” träfe es wohl besser.
Gaaanz einfach
Diese Kamera ist basierend auf der Zusammenarbeit mit Profis entstanden. Funktional bietet Sie alles and was die Profis forderten. Die von Leica erarbeiteten Lösungen haben eine Kamera ergeben die es so bisher noch nicht gab und Leica sich aus der Situation als Entwickler und Hersteller diese Kamera anstatt glorifiziert wie Canon mit Schwafelsoße “Zukunft der Fotografie” eben ganz einfach sagt, daß man selbst überrascht ist was am Ende dabei rauskam.
Man kann als Außenstehender die Leica S2 als Überraschung bezeichnen und eine echte Revolution im Bereich der D-SLRs mit Gehäusegroße einer Nikon D700.
Die Objektive kann man NICHT mit den KB-Film-Bajonett-Objektiven vergleichen. Auch die Größe bei gleicher nominaler Brennweite nicht. So wie diese Objektive wirken sind die streng nahezu telezantrisch und auf hohem Niveau korrigiert. Aufgrund des langen Auflagemaßes kann sich Leica auch Abweichungen von der Telezentrie-Formel erlauben. Das S-System ist basierend auf der S2 und den dazu paßenden Objektiven ein 100% digitales D-SLR-System was Nikon gerade mit neuen AF-S G Objektiven aufbaut und Canon immer noch nicht angepackt hat.
Dieses System stellt ab 1Q/2009 die Referenz auf dem Markt dar. Und das bis auf weiteres, weil Nikon, Canon und Co. sich beim Sensor völlig vergallopiert haben.
Fashion im TV
[quote=Gast]In der Fashionfotografie und im Advertising ist eine Hasslblad o.ä. ein Muss. Ansonsten bist Du kein «serious photographer». Das hat mit Scheichs nicht das Geringste zu tun.[/quote]
Jup isso (ist so) einfach mal Fashion TV im Satellitenfernsehen oder Internet anschauen. Viel Hasselblad/Mamiya alle Digital aber wenige scheichs.
Bildquaitaet kann ich nix zu sagen, da nie selber Datei auf der festen Platte gehabt, der grosse Sucher ist aber prima, noch ne M645Super im Schrank…
Fabian Haas
http://www.fabianhaas.de, http://www.earwigs-online.de
Nairobi, Kenia
digital, analog und vor allem hybrid
[quote=Gast]Diese Kamera ist basierend auf der Zusammenarbeit mit Profis entstanden. […] Die von Leica erarbeiteten Lösungen haben eine Kamera ergeben […], daß man selbst überrascht ist was am Ende dabei rauskam.[/quote]
Nun werden auch Leica-Fans zugeben müssen, daß die Firma in den letzten Jahren, vielleicht Jahrzehnten, keine Ahnung mehr davon hatte, was Profis brauchen oder wollen.
Insofern spricht die folgende Aussage schon von ziemlicher Hybris, und DIE kennen wir von Leica nun wirklich zur Genüge:
[quote=Gast]Dieses System stellt ab 1Q/2009 die Referenz auf dem Markt dar. Und das bis auf weiteres, weil Nikon, Canon und Co. sich beim Sensor völlig vergallopiert haben.[/quote]
Ach, welche Vorurteile…
…aber ich muss Dich enttäuschen: Meine Tasche ist von Bally, das ist eine schweizer Traditionsmarke. Und dem TT fehlt das gewisse Etwas und überhaupt: Ich hasse Autos. Die Bezeichnung als Möchtegernästhet muss ich mir nicht gefallen lassen: Ich bin als Architekt von Berufes wegen Gestalter.
Frage:
Hat sich Iwan >DingDongDilli< Böres ein neues Pseudonym zugelegt? Der "Stil" könnte jedenfalls von ihm sein, und das Pseudonym passt auch. Mal sehen, ob "Hitzkopf" in nächster Zeit ähnlich ausfällig wird wie Herr Böres. Wundern würde es mich jedenfalls nicht.
….nicht meine Welt!
Als ich 30.000 Euro sah, habe ich aufgehört den Artikel zu Ende zu lesen. Das ist leider nicht meine Welt.
Aber dennoch, viel Glück damit…
Gruß L.
nette Sache
kein Blendenring aber nur ein Einstellrad… hmm… Gab es nicht mal ne S1 als Scannerkamera … der rueckseitige Monitor sieht relativ klein aus (was bei grossem Gehaeuse taeuschen kann). Eher also nicht zur Bildbeurteilung.
Naja vielleicht klappts ja, was ich mich Frage ist, wie lange das System tatsaechlich auf dem Markt bleibt, und das wenn der Bedarf an MF DSLR so gross ist, dass Leica und vielleicht auch Nikon nachkommt die anderen wie CONTAX verschwunden sind… Aber man muss ja nicht alles verstehen…
Anscheinden hat Mamiya mit dem ZD in DSLR Form wohl ne gute Idee gehabt die kopiert wird…
Fabian Haas
http://www.fabianhaas.de, http://www.earwigs-online.de
Nairobi, Kenia
Es täuscht wirklich!
Die S2 hat ein hochauflösendes 3″ Display.
Für wen?
[quote=FabianHaas]kein Blendenring aber nur ein Einstellrad… hmm…[/quote]
Ja, kennst Du denn noch nicht die neue S-Automaik an der M8.2?
Bei Leica wird jetzt alles einfach. Nicht praktisch, aber einfach.
Tolles Design
Nicht, dass ich jemals was mit einer solchen Kamera anfangen könnte, aber ich finde Leica hat vor allem auch mit dem Design echt ins Schwarze getroffen. Die ganzen anderen Profi-DSLRs von Canon, Sony oder Nikon sehen doch aus, als hätte eine Kindergartengruppe mit Knete gebastelt. Hut ab vor Leica! Endlich mal wieder vorne mit dabei. Bleibt zu hoffen, dass das neue Management auch im unteren Preissegment attraktive Produkte auf den Markt bringt und damit vor allem auch der Bekanntheit von Leica außerhalb des Profi-Segments wieder alten Glanz verschafft. Ich denke da z.B. an eine modern aber doch klassische gestaltete m4/3 Kamera, die auch für Amateur- und Hobby-Fotografen bezahlbar ist.
so long
Turner
Gehäusedesign
Also so ein schrecklich gestaltetes Gehäuse habe ich lange nicht mehr gesehen!!! Und das im High-End-Bereich!!! Das ist genau das, was man einen Getthoblaster nennt. Auf die Kamerawelt übertragen versteht sich. Völlig unausgegorene Linienführung. Mutet fast barock an und erinnert an eine Teekanne aus den 50er Jahren. Viel Spaß beim Teekochen, wenn sich da nichts ändert, dann lieber Hasselblad.
Das wirklich Interessante
Das wirklich Interessante an dem System wurde nicht gebührend erwähnt:
– 1. Die Zentralverschlüsse (das dürfte Canon, Nikon, aber auch Mamiya erheblich Sorgen bereiten)
– 2. Das Objektiv ganz rechts im Bild: ein Tilt-/Shift-Objektiv mit einer Brennweite gleich der kurzen Sensorabmessung, denn genau so soll es sein (das dürfte allen Konkurrenten Sorgen bereiten)
Mal schauen, ob da das Nikonsche MX-Gerücht mithalten kann.
(Und: wem die zwei Argumente hier nicht wichtig sind, gehört nicht zum Zielpublikum, gleiches gilt für den Preis)
…oh, doch, doch
…habe es wahrgenommen.
Das einzige was noch mich von den glasigen Augen bewahrt sind die zusätzlichen Kosten für den neuen Objektivpark, der dann anstehen würde. ( und der Tatsache dass ich für mein analoges „Zeugs“ nur noch einen Bruchteil der Neuanschaffungskosten wiederbekäme )
Sonst gefällt mit die „aufgeräumte“ Gehäuseoberfläche besonders gut, mit einer Ausnahme:
Sehe keinen Knopf wo man die Messung umschalten könnte ( z. B. auf Spot )
Muss Leitz meine Hochachtung aussprechen für diesen gelungenen Coup.
Gruß
PKD
na, geht so.
Eine 250stel oder 300stel, wie sie heute Standard sind bei KB-Schlitzverschlußkameras sind schon nicht so schlecht. Außerhalb des Studios hilft dann Highspeedsynchronisation ein gutes Stück weiter. Viel interessanter wäre eine Studioblitzsteuerung, die sich komplett, wie ein Systemblitz, von der Kamera aus steuern ließe. So etwas wird aber nur für das eine oder andere weit vebreitete Kamerasystem entwickelt werden.
Ein 24er TS-E als Tilt/Shift mit Brennweite gleich kurzer Bildseite gibt es auch schon seit mehr als fünfzehn Jahren. Da fehlt die Faszination des Neuen also auch.
Mutiger Schritt und eine beeindruckende Kamera,
doch hoffentlich nicht zu mutig. 20 bis 30 k€ Anschaffungspreis werden nur wenige Amateuer stemmen können und die Frage ist, ob wirklich viele Profis auf dieses völlig neue System mit großem Investitionsrisiko umstellen werden.
Technisch traue ich Leica inzwischen einiges zu, da gibt es sicher nix zu deuteln. Vom DMR über M8 bis zur S2 hat die Firma für ein “Startup” in diesem Bereich eine beeindruckende Entwicklung demonstriert und binnen weniger Jahre doch erstaunlich viel Boden gutgemacht.
Der Markt hätte eine kompakte FF-R mit 4-5 neuen Autofokuslinsen und voller Unterstützung des alten Glases vermutlich besser honoriert. Eine FF-M8 sowieso 😉 Aber warten wirs ab. Kaufmann scheint zwar Visionär aber definitiv kein Spinner zu sein.
Die Zeit ist auf jeden Fall reif für eine Umwälzung am Fotomarkt…ich wünsch Leica damit viel Glück!
Rod
Zu Späht !! Leica R10 ist tot !!! Ruhe in Frieden “Leica” und “R
“…noch ein Wort an die R10-Besitzer: Leica-Chef Andreas Kaufmann versprach bei der Vorstellung der S2: „Die R10 kommt.“ Er wisse zwar noch nicht wann, aber sie komme.”
Wennn der glaubt, die Leute warten noch Jahre, dann kann ichg nur sagen,
Ruhe in Frieden “Leica” und “R”
Leica S ? Nein Danke Leica…
es gibt bereits einige sehr gute MF-Systeme mit denen es sich ausgezeichnet arbeiten lässt!
Erhofft habe ich eine R10D !!!
Da die wohl erst in “10 Jahren” kommen wird, wenn überhaupt,
versenke ich jetzt meine R-Linsen.
Und dann Tschüs Leica !!! h.
???
Sie kennen nicht die offizielle Stellungsnahme von Leica!
Aussage von Leica ist, dass Leica R und Leica S gemeinsame Technologien besitzen werden.
Es ist logisch, dass man erstmal mit 37MPx und damit mit einer S2 für Aufmerksamkeit sorgt um die preiswertere R10 mit weniger als 37MPx zu stützen. Bei derselben Sensor-Technologie und KB-VF bei einer Digital R10 kann man 24MPx erwarten nur eben auf Niveau eines Mittelformat-Digitalbacks, weil eben der Sensor ein Kodak FFT CCD wie dieser auch in Digitalbacks Verwendung findet ist.
Davon ausgehend incl. der neueren Errungenschaften von Kodak wie niedrigeres Rauschen bei erweitertem ISO-Bereich und höherer Framerate kann man die Bildqualität ableiten.
Es sieht eher so aus, dass Nikon dank für Reportage perfekte 12MPx und damit einer D3 und D700 sich weiter behaupten kann aber Canon seine 20+MPx-Modelle “eindampfen” kann. Dasselbe gilt für Sony mit 24MPx und der A900.
Mal ’ne Frage…
Du hast tatsächlich eine Leica? Deine aggressive Reaktion mit den vielen Fehlern – «Zu Späht !!» etc. – ist doch etwas daneben. Es gehört nunmal dazu, dass auch Erwartungen enttäuscht werden. Das ist aber kein Grund, durchzudrehen. Denn es ist ja nur eine Kamera – wenn auch eine Leica. 😀
Mutiger Schritt!
Nachdem, was durchgesickert ist, ist der AF nicht das Gelbe vom Ei, aber das macht nichts, als eine Sportkamera ist es nicht gedacht . Und die Gehäuse werden auch hier nicht von Dauer sein, dafür geht die Entwicklung noch zu schnell.
Ein sympatischer Beitrag zur digitalen Fotografie. Ähnlich wie bei Olympus geht endlich jemand mal konsequent ran (wenn auch auf einem ganz anderen Preis und Qualitätsniveau). Die Objektive sollten auch für 100 MPixel gut sein, und damit wird es auf Dauer wohl eng für Hasselblad und Co. (Was man so von Hassi-Fuji-Krempel hört, ganz zu schweigen von den anderen …)
Ich bin sonst eher kritisch bei Leica (M8 und R-Digiback waren ja wohl eher ein schlechter Witz), aber das klingt sehr gut und auf die Zukunft gedacht.
OhWeh
Nachdem, was durchgesickert
[quote=OhWeh]Nachdem, was durchgesickert ist. ist der AF nicht das Gelbe…..[/quote]
So ein Quatsch. Du saugst Dir Irgendeinen [XXXXXX] aus den Fingern, postest ihn und glaubst ihn wahrscheinlich hinterher selber. [XXXXX]
—————
Fäkalausdruck und Beschimpfung gelöscht. Die Redaktion.
Partner?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leica die Entwicklung eines vollständig neuen Systems alleine stemmt. Fraglich ist auch, ob man AF-Optiken in Solms fertigen kann. Wird vielleicht in Kürze das Parallelprodukt eines “Entwicklungspartners” vorgestellt?
Nichtsdestotrotz sieht das Produkt sehr interessant aus. Es definiert jedenfalls ein neues Marktsegment, jetzt bleibt allerdings noch abzuwarten, ob wirklich viele Profis darauf gewartet haben. Man darf nicht vergessen, dass sich Leica jetzt jahrzehntelang im “Edel-Amateur”-Markt bewegt hat, mal sehen, ob sie den Rücksprung ins Profilager schaffen.
Ausserdem: Es dauert noch fast ein Jahr bis zur Markteinführung, wer weiss, wie der Markt bis dorthin ausschaut. Trotz der detaillierten Angaben kann das auch ein Versuchsballon sein, den die Investoren vor der endgültigen Entscheidung starten lassen.
100% Leica-Entwicklung
…hat Leica gestern noch einmal klargestellt. Einzig der Imaging-Prozessor wurde in Zusammenarbeit mit Fujitsu entwickelt. Und wieso sollte Leica keine AF-Objektive produzieren können? AF ist eine Leica-Erfindung!
€ 30’000
So viel wird die Leica ganz bestimmt nicht kosten. Obschon Leica den endgültigen Preis nicht kommuniziert, waren gestern ca. € 20’000 für ein mögliches Kit mit dem 70mm herumgeboten worden. Das ist zwar immer noch nicht «günstig» in den Ohren eines Hobbyknipsers, aber es ist auch eine Profikamera und sie richtet sich hauptsächlich an Fashion- und Werbefotografen z.B. wie Michel Comte – der ja so oder so bekennender Leica-Anwender ist – und seine etwas weniger prominenten Kollegen. Und wer hier anfängt zu nörgeln: Ja, es gibt tatsächlich einen Markt für solche Kameras, und vor allem gibt es genug Auftraggeber, die sich gute Qualität etwas kosten lassen. Sonst wäre Hasselblad und der Rest schon längst weg vom Markt.
Ist es das, was wir wollten?
Ein System zu Mittelformatpreisen, das keine Modularität der Kamera bietet? Das bedeutet also, bei jedem Fortschritt in der Sensor- oder Prozessortechnologie müssen wir gleich ein neues Kameragehäuse kaufen, statt einfach das Rückteil auszuwechseln. Oder vielleicht Leicas durchgebrannter Upgradezertikats-(Preis)-Politik folgen.
Der Phase One-Deal als Beispiel, wird uns deren Sensoren dann wohl erst in der S3 präsentieren, wenn überhaupt. Also erneut X0.000 Euro, da ja eine komplette Kamera gekauft werden soll.
Wobei die anfänglichen 37 MPx im Vergleich zu Konkurrenzprodukten derselben Preiskategorie nun nicht so sehr umwerfend sind.
Drei Kamerasysteme (S, R, M) aus einer kleinen Firma heißt wohl auch völligen Verzicht auf das Testen von Prototypen. Wer sollte das Pensum sonst bewältigen? So halbwegs funktionieren wird dann also erst die S2.2. Ob mit oder ohne zusätzlichen Infrarotfiltern werden wir sehen.
Und bis die S2 dann verfügbar wird, könnten japanische Hersteller schon die gleiche prestigeträchtige Maßzahl in ihren KB-Gehäusen bieten. Mit ebenfalls neuen, optimierten Objektiven und noch höherer Geschwindigkeit.
Für den anvisierten “Profi” rechnet sich eine Anschaffung in dieser Größenordnung am ehesten, wenn er den Sensor als wechselbares Rückteil sowohl an der Mittelformatkamera, als auch an der Großformatkamera nutzen kann. Die Möglichkeiten der Fachkamera wird aber auch das abgebildete Leica-(Tilt?)-Shift-Objektiv nicht gleichwertig ersetzen können. Wenn der Profi dann aber für irgendeine Anwendung doch wieder auf die Fachkamera zurückgreifen muß, hat er in die Leica S2 schlechter investiert, als in irgendein System mit Wechselrückteil.
Was nützt uns eine waldorftaugliche Bedienung, wenn das einfache Primat der maximalen Systemflexibilität ignoriert wird?
Natürlich wird es spannend werden, “endlich” dem Wettkampf der beiden Mythenmarken Leica gegen Hasselblad beizuwohnen.
Aber bringt das uns Profis wirklich weiter?
Eine M mit Vollformatsensor hätte vermutlich mehr und schneller Freunde gefunden.
Scheichkamera
Nicht für Profis, sondern für Ölscheichs.
Gast schrieb:
Nicht für
[quote=Gast]Nicht für Profis, sondern für Ölscheichs.[/quote]
Ich habe mal eine Doku über Scheichs gesehen (sie fotografierten ihre Falken und ihre sündhaft teuren Rennkamele), die hatten alle eine Nikon.
Blödsinn!
In der Fashionfotografie und im Advertising ist eine Hasslblad o.ä. ein Muss. Ansonsten bist Du kein «serious photographer». Das hat mit Scheichs nicht das Geringste zu tun. Denn gefragt ist Qualität und höchstmögliche Auflösung. Das Budget ist schon da. Und die Fotografen in dem Bereich kannst Du echt nicht mit den Knechten vergleichen, die für die Redaktion des Lokalanzeigers die Pressekonferenz des FC Hinterscheuren e.V. fotografisch festhalten müssen.
Was für ein frustrierter Haufen hier…
Sorry, aber da wird ein faszinierendes neues Kamerasystem vorgestellt (egal von welcher Marke) und hier wird zum größten Teil wieder nur genörgelt, gemutmasst und geunkt. Und fast alle wissen es mal wieder besser. Gestern noch hätte keiner so etwas von Leica erwartet und heute ist schon wieder alles schlecht. Und ja: ich muss es ja nicht lesen aber ich hatte mir ein paar Einblicke versprochen…
Erklär
uns mal, was an dieser Kamera für den Profi “faszinierend” ist.
Zielgruppe
Wo ist für dieses geschlossene Newcomerprodukt wirklich die Zielgruppe?
Profis verfügen über geschlossene KB-Systemeinheiten mit passendem Optikpark in entsprechender Bandbreite. Dann verfügen sie oft über offen an verschiedene Digi-Mittelformatsysteme adaptierbare Kamerasysteme. Sie legen Wert darauf, dass gerade die Großbild- und Mittelformatsysteme eben offen an kommende Digitalbacks adaptierbar sind (auch wenn Leica bei der M8 bereit war den Sensor oder Teile davon zukunftsfähig in bestehenden Kameras zu renovieren, wenn die technische Innovation es erfordert). Für Mamiya war die geschlossen gebaute Version der Mittelformatkamera strategisch eine Bauchlandung. Die offen adaptierbare Version der Mittelformatkamera machte das Rennen bei Mamiya, ebenso bei Hasselblad. Wie glaubt Leica nun mit dieser “Insellösung” eines geschlossenen MF-Kamerasystems in einem kleinen gesättigten Special-Interest-Markt gewinnen zu können, dessen technisch und mechanisch ausgereiften Geräte bereits weitgehend allen Komfort bieten? Warum sollte man eine Hasselblad, Mamiya, Canon (jetzt bereits mit Zeiss-Optiken bestückbar, das war clever) verkaufen, um eine Leica zu kaufen? Wo liegt tatsächlich der (ungedeckte) Bedarf der professionellen Zielgruppe und der klassischen Leicakunden?
Kamera offensichtlich nicht verstanden
Irgendwie scheinen die Knipser hier die Zielgruppe dieser Kamera nicht zu verstehen.
Dies ist KEINE Amateurkamera, die das DMR ablöst, sondern sie ist für Studioprofis gedacht. Ziel von Leica ist es, damit die digitalisierten Fujis oder Hasselblads aus den Studios zu verdrängen. Eine durchaus einleuchtende Strategie von Leica, da wohl auch eine R10 nicht mit Canon, Nikon, Sony und Co. mithalten werden kann. (Propheten-Modus aus.) Eine R10 für den Massenmarkt (sofern man bei den üblichen Leica-Preisen von Produkten für den Massenmarkt sprechen kann) könnte von der Entwicklung der S2 profitieren. Ansonsten dürften sich jedoch kaum Gemeinsamkeiten finden.
Zielgruppe die zweite
Seitdem digitale MF-Kameras weniger über den Lichtschacht als vielmehr relativ unhandlich mit Prismensucher bedient werden, ist natürlich eine Kamera zu begrüßen, die das Handling einer wirklich kleinbildähnlichen Bedienung liefert (z.B. im für das Mittelformat seeehr unhandlichen Telebereich – Naheinstellung, Brennweitengewicht etc.), aber auch hinsichtlich einer zügigen Datenverarbeitungsgeschwindigkeit, nicht zu vergessen eine wirklich gute Bildqualität bei 800 ASA (besser als bei einer inzwischen zu sehr aufgedonnerten Canon MKIII). Die Achillesverse einer Profikamera ist der globale Service, wonach eine Kamera so gut ist wie ihr Service. Da wünsche ich bodenständig ehrlich Leica viel Glück, auch zum Mut zum Risiko – und hoffentlich hat Leica auch weiterhin Produkte impetto um die angestammte Kundschaft nicht völlig zu verlieren, auch wenn das inzwischen oftmals Liebhaber sind und immer seltener Profis (die Masse der Kunden macht Stückzahlen).
klaro
Ausgerechnet im Studio will ich mich hinter Horizontalsucherchen knieen und verticke dafür meine HIII mit jetzt 39 und künftig 50 MPx.
Aber wir hier sind ja alle Knipser…
(Spott aus)
Mal eine ganz andere Sichtweise
Die zwei für den Markt wesentlichen Konkurrenten sind zur Zeit die Hasselblad H3DII und die Canon 1Ds-Serie.
Auf Anhieb einer H3DII Paroli zu bieten ist von den eigenen Erfahrungswerten her nicht drin. Vor allem, da eine entsprechende Gefolgschaft fehlt. Da ist Phase One im Gespann mit Mamiya eindeutig im Vorteil gegenüber Leica.
Andererseits kann man im KB-Bereich der Integrationsdichte von Canon nicht wirklich etwas entgegensetzen. Die haben einen erstklassigen, für die KB-Kundschaft ausgezeichnet funktionierenden Sensor, und beim Autofokus wird Canon mit Leica nicht lange fackeln. Außerdem würde im direkten KB-Vergleich vielleicht auch sichtbar, daß Canon inzwischen einige Schätzchen im Objektivrepertoire hat, die Leica-Objektive auf einmal ganz normal erscheinen lassen würden. Und wem das nicht reichen sollte, der würde eher bei Zeiss nachkaufen.
Deshalb muß für Leica eine komplett neue Objektivserie her. Nicht nur, weil die angestammte Kundschaft inzwischen im Durchschnitt so alt ist, daß sie eben nicht mehr eindeutig manuell eindeutig scharfstellen kann, und deshalb Autofokus vielleicht doch, …manchmal…, nützlich wäre. Sondern auch, weil die alten, im Gebrauchtmarkt massenhaft verfügbaren Objektive das Geschäft mit den Neuen empfindlich beeinträchtigen würden. Obwohl die Alten vielleicht gar nicht mehr so dolle wären, siehe oben.
Also kreiert man flux ein Zwischenformat, nicht Hasselblad, nicht Canon, sondern irgendwo dazwischen. Warum die Canon-Nutzer für den geringen Formatvorteil aufrücken sollten, bleibt unklar. Und daß die Hasselblad-Fotografen eher von größeren als von kleineren Sensoren träumen, wird ausgeblendet.
Wenn man also an keinem Tisch so richtig mitreden kann, setzt man sich einfach zwischen alle Stühle und hofft, die Anderen dächten, man gehöre zum gerade gegenüberstehenden Tisch.
Aber findet man so Freunde, pardon, Kunden?
Design und innere Werte
Also die vorgestellten inneren Werte der S2 sind Top! Die Objektive wohl vorraussichtlich Spitzenklasse. Ich bin ohnehin begeisterter Leicanutzer und habe immer noch meine R7 im Gebrauch, wenn auch “nur” noch Privat. Und ich fieberte auf eine Neuerscheinung.
Das Design, und das ist mir als Profi sehr wichtig, da ich mich mit meinem Werkzeug indentifizieren will, ist alles andere als gelungen. Wenn schon S2 dann sollte diese sich an dem high end design der S1 Orientieren. Natürlich soll sie eine völlig andere Entwicklung darstellen, doch ich meine mit Orientieren mehr den Professionellen Stil. SLR-design und Booster (dürfte auch fest verbunden sein, da es ohnehin keine Reisekamera wird) sind eine tolle Sache in diesem Segment, aber bitte mit etwas mehr geradliniger Führung der Linien und nicht irgendetwas zusammengebasteltes. So sieht sie für mich aus. Die R8 und R9 war ja schon an der Grenze, da sie zu gedrungen wirkte. (Das hätten sie einfach durch einen abgesetzteren Spiegelkasten lösen können, also etwas höher). Möcht mal wissen wo die Ihre Designer herholen? Womöglich nicht aus Deutschland. Design Made in Bangladesch beim Tempelgestalter vielleicht? Na hoffentlich wird`s noch bis Sommer 2009!
Was soll diese Polemik?
Das ist typisch deutsches Design: Reduziert, klar und ohne Schnickschnack. Seit ich die S2 gesehen habe, sieht selbst die EOS 5D Mk II wie billige Massenware aus. Plötzlich stechen mir Spalten und Schrauben ins Auge, die ich bis anhin übersehen haben muss. Ein vergleichbares Erlebnis hatte ich vor einem Jahr, als ich erstmals live das iPhone sah und in der Hand hatte, und seither alle Handies nur noch hässlich finde.
Aber gut, ich bin ja auch einer von denen, die vom Design der Leica R8 begeistert sind. Nicht nur vom Aussehen und von der Haptik, sondern allen voran von der Ergonomie: Keine SLR liegt mir so gut in der Hand wie eine Leica R8/R9. Die Japaner scheinen etwas kleinere Hände zu haben, anders kann ich mir nicht erklären, weshalb ich mit keinem japanischen Fabrikat wirklich zurecht komme.
Abgesehen davon, so weit ich weiss, ist seit der R8 ein Berliner Designprofessor für die Formgebung der Leicas zuständig. Also nix Bangladesch. Aber die «ambitionierten» Leica-Knipser sind ja bekanntlich sehr konservative Klientel, ohne Sinn für wirklich geschmackvolles Design. Schlimmer als Mercedes-Fahrer. Ich jedenfalls kann Leica für das sehr gelungene Design nur gratulieren.
Wenn die Trauben zu hoch liegen
Die vielen Füchse meckern hier in diesem unglaublich gehässigen Ton doch nur deswegen rum, weil die Trauben einfach viel zu hoch liegen. Ich bin aber schon erstaunt, wie gut alle über eine Kamera bescheid wissen, die noch gar nicht erhältlich ist. Ich war jedenfalls auf der Photokina, und allein der fabelhafte Sucher ist die 20000 Euro wert. Die Bedienung ist allererste Sahne und das Design ist ein Genuss; ein richtiger Schmeichler für alle Sinne. Das ist nicht unerheblich, wenn man so ein Teil den halben Tag lang in der Hand hat. Von der Grösse her liegt die S2 im Bereich der D700, vom Gewicht her etwa auch. Der Autofokus ist auch abgeblendet sehr fix und ebenso sehr präzis. Für einen Prototypen ist die S2 schon wirklich sehr ausgereift.
By the way: ich fahre keinen Audi TT und habe auch keine Crumplertasche. Der Mac ist nunmal der Standard in der Fotografie. Mir ist es nur recht. Wer damit Probleme hat, ist selber schuld. Aber aufgrund eines Autos oder eine Tasche oder eines Computers auf einen Charakter schliessen zu wollen, ist schon sehr lachhaft.
Das ist
“Aber aufgrund eines Autos oder eine Tasche oder eines Computers auf einen Charakter schliessen zu wollen, ist schon sehr lachhaft.”
das Haupthobby der meisten Kommentatoren hier. Zeige mir deine Kamera und ich weiß wer du bist. Oder anders herum: ich zeige dir meine Kamera und du darfst keine Zweifel haben, dass ich der große Riesegroß-Profi, der Super-Könner bin.
Deshalb wollen alle auch eine möglichst große Kamera, weil die halt nun mal auffälliger ist, als sonne kleine “Popelkamera”. Ob das irgend einen effektiven Sinn macht, spielt dabei keine Rolle.
Dass die S2 für sich eine neue Klasse begründet hat, steht außer Zweifel. Dass sie trotz MF-Sensor (ist er ja nicht wirklich, sondern nur größer als KB-VF) in ein kompaktes Gehäuse passt, ist der Tatsache zu verdanken, dass die Kamera konsequent um den Sensor herum gebaut wurde und nicht den Ansprüchen eines ehemaligen MF-Equipments folgen muss. Darüber hinaus wäre es schön gewesen, wenn die Kamera gleich noch eine deutlich konsequentere Digitalisierung erfahren hätte. Aber, das ist der doch eher konservativen Klientel wohl geschuldet.
Aber sonst ist diese Kamera in dem Preissegment schon eine sehr runde Sache. Dass sie darüber hinaus auch noch ästhetischen Ansprüchen genügt, ist eine schöne Dreingabe, die den Anspruch der Benutzer noch zusätzlich unterstreicht. Und sie ist aufgrund der ausreichenden Aulösungsreserven über einen langen Zeitraum zukunftsfähig.