Wo, bitteschön, kann man heutzutage noch echte Abenteuer erleben?
Zum Beispiel: beim Fußball. Das zeigt uns auf ungemein charmante Weise der niederländische Fotograf Hans van der Meer, der Fußball in seiner „elementaren Form“ vor die Linse holt. In Amateur-Ligen und Dorfclubs hat er fotografiert, wo zwar nicht auf hohem Niveau, dennoch voller Leidenschaft gekickt wird. Um die Ausstellung zu sehen, muss man aber in die Schweiz reisen – sie ist bis zum 24. August im Fotomuseum Winterthur zu bewundern. Wer auf das Original verzichten mag, kann freilich auch das wundervolle, im Steidl-Verlag erschienene Buch zur Hand nehmen: Spielfeld Europa. Landschaften der Fussball-Amateure.
G.D. Aldeia Nova – Estrelas de Guifões F.C., 3 – 2, Camp. Dist. Amadores A Assoção de Futebol do Porto, Perafita, Portugal, 28-02-2004
FC Lusitanos de Samedan – CB Laax, 3 – 1, Ostschweizer Fussballverband 4. Liga – Gruppe 1, Celerina, Schweiz, 16-05-2005
Fotos: Hans van der Meer. Aus der Serie „Spielfelder – Landschaft des Amateur-Fussballs in Europa“. C-Print auf Aluminium.
Von einem abenteuerlichen Leben erzählen auch die Bilder des 1932 geborenen Kenneth Van Sickle, die noch bis zum 27. September bei zone B in Berlin präsentiert werden. Die Retrospektive des fotografischen Werks versammelt Bilder aus New York und Paris – mitreißende Foto-Dokumente vergangener Jahrzehnte.
Foto: Kenneth van Sickle
Und auch eine Fahrt ins Thüringische Sonneberg könnte man in Erwägung ziehen: In der dortigen Städtischen Galerie zeigt Eva Bertram bis zum 28. September ihre Fotoserie „Inseln“. Surreale Momente sind hier zu sehen, „Kleinstentrückungen in jenes Wirkliche, das die Alltagsvertrautheit der Wirklichkeit vor ihrer Wahrnehmung verborgen hält“, wie Andreas Steffens schreibt. Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen.
Eva Bertram. „Handschuh“, o.T., 1993, 21 x 30 cm
Und noch zwei Hinweise auf Vorträge: Am 30. August spricht Ferdinand Brüggemann in der Kölner Galerie Priska Pasquer über „Japanische Fotografie von den 60er Jahren bis heute“. Im Bremer Focke Museum referiert Professor Fritz Haase am 26. August über eine „späte Begegnung“ mit Andreas Feininger.
(Marc Peschke)
