Foto Lucia NimcovaFür Ihr Fotoprojekt „Unofficial“ wurde Lucia Nimcova mit dem Oskar Barnack Preis 2008 ausgezeichnet. Die Fotografin dokumentiert den Zeitstillstand, der in der Slowakei nach dem Fall des kommunistischen Systems vorzuherrschen scheint:

 
 

Foto Lucia NimcovaFoto Lucia Nimcova

 
Presseinformation von Leica:

Leica Oskar Barnack Preis 2008 geht an die slowakische Fotografin Lucia Nimcova

Die Fotografin Lucia Nimcova wird für ihr Fotoprojekt „Unofficial“ mit dem Leica Oskar Barnack Preis 2008 ausgezeichnet. Die Aufnahmen der Gewinnerserie sind 2007 in der Slowakei entstanden. Am Beispiel ihrer Heimatstadt dokumentiert die Fotografin den Zeitstillstand, der dort nach dem Fall des kommunistischen Systems vorzuherrschen scheint. Denn auch Jahre später wirken Orte und Menschen unverändert, fast so als wäre die Zeit unbemerkt an ihnen vorbeigezogen, ohne Spuren zu hinterlassen. Die Preisverleihung des Leica Oskar Barnack Preises 2008 findet im Rahmen des Fotofestivals in Arles vom 8. bis zum 13. Juli 2008 statt.
 

Foto Lucia NimcovaFoto Lucia Nimcova

 
Lucia Nimcova hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Leben und der Entwicklung in Osteuropa beschäftigt. Ihre Recherche führte sie in die öffentlichen Archive ihrer Heimatstadt in der Slowakei. Beim Sichten von Dokumenten bemerkte sie, dass sich dort in den vergangenen Jahren nach der kommunistischen Diktatur und dem Beitritt der Slowakei zur Europäischen Union im Jahr 2004 scheinbar nichts verändert hat. Sie kehrte zurück zu einigen der Orte, die sie noch aus ihrer Kindheit kannte und hielt dort die Faszination einer scheinbar vom Wandel unberührten Zeit fest. Sie traf auf Menschen, die noch die gleichen öffentlichen Funktionen ausüben wie Jahre zuvor, Orte und Institutionen sind in der Vergangenheit stehen geblieben und selbst bei Veranstaltungen und politischen Diskussionen ist längst vergangenes deutlich erkennbar. Alles scheint in einer Zeitschleife erstarrt, an der politische und wirtschaftliche Entwicklungen unberührt vorbei ziehen. Genau darin liegt die Faszination der Gewinnerserie, die mehr erzählt, als es auf den ersten Blick scheint. Die fotografische Suche nach Spuren des Wandels überzeugt formal wie inhaltlich. Mit einem Augenzwinkern hält die Fotografin alltägliches fest, bringt den Betrachter zum Schmunzeln und regt gleichermaßen zum Nachdenken an.
 

Foto Lucia Nimcova

 
Die Jury des Leica Oskar Barnack Preises 2008 trat unter der Leitung von François Hébel (Rencontres d’Arles) zusammen. Weitere Jurymitglieder waren außerdem Dr. Andreas Kaufmann (Vorstandsvorsitzender Leica Camera AG), Karin Rehn-Kaufmann (Leiterin der Leica Galerie Salzburg), Brigitte Schaller (Leica Fotografie International) sowie Gaëlle Gouinguené (Leica Camera Gruppe).
 

Foto der Jury des Leica Oskar Barnack Preises 2008

Die Jury. Von links: Gaëlle Gouinguené, Karin Rehn-Kaufmann, Dr. Andreas Kaufmann, Brigitte Schaller, François Hébel

 
Der Leica Oskar Barnack Preis feiert im nächsten Jahr sein 30 jähriges Bestehen. Im Zentrum des Wettbewerbes, der seit 1979 an den Erfinder der Leica, Oskar Barnack (1879 – 1936), erinnert, stehen Arbeiten über das Verhältnis von Mensch und Umwelt. Die kompakte Leica ermöglichte als erste erfolgreiche Kleinbildkamera seit 1925 lebendige Reportageaufnahmen und wurde zum Werkzeug vieler Fotografen, die den Bildjournalismus entscheidend geprägt haben.

Der Wettbewerb um den Leica Oskar Barnack Preis wird ab dem Festival in Arles 2008 wieder neu ausgeschrieben. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2009. Details werden auf den Internetseiten der Leica Camera AG unter www.leica-camera.com in der Rubrik Kultur veröffentlicht. Hier werden auch die Siegerbilder präsentiert und die Ausstellungen des Preises angekündigt. Neben einer Präsentation auf dem Stand der Leica Camera AG in der Eröffnungswoche der Rencontres d’Arles sind auch Ausstellungen in den Leica Galerien geplant.
 

(thoMas)