Foto Julia Margaret Cameron

Das Fotografiemuseum in Charleroi (Belgien) eröffnet heute einen neuen Flügel. Es gehört mit 80.000 Fotografien, davon über 800 in Dauerausstellung, und einem Archiv von drei Millionen Negativen zu den größten und bedeutendsten Fotografiemuseen in Europa:

Pressemitteilung des Fotografiemuseums in Charleroi:

2008: das Museum der Fotografie wächst!

Nach seiner Renovierung 1995 ist das Museum der Fotografie in Charleroi nun für eine neue Entwicklung bereit: im Frühling 2008 wird ein neuer Flügel neben dem ehemaligen Karmeliterkloster eröffnet, der durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung finanziert wird. So wird das Museum das größte und eines der bedeutendsten Fotografiemuseen in Europa (6000 m_) mit einer Sammlung von 80.000 Fotografien, darunter über 800 in Dauerausstellung, und einem Archiv von 3 Millionen Negativen. Dieser moderne, durch L’Escaut Architecture entworfene Flügel weitet die Ausstellungsfläche erheblich aus (von 1500 m_ auf 2200 m_) und ermöglicht den Besuchern den Zugang zu einer neuen Bibliothek, zu einem Laden und zum „Museumscafé“, das sich auf einen großen Park öffnet.
 

Foto Dorothea Lange

Dorothea Lange (USA, 1895-1965), Migrant Mother, Nipomo, Kalifornien, 1936. Kollektion der Communauté française Wallonie-Bruxelles. Moderner Abzug auf Gelatine-Bromidsilber, 35 x 27,5 cm


 
Trotz der grundlegenden Umgestaltung von 10 Jahren für eine bessere Anpassung an seine neue Funktion bot das ehemalige Karmeliterkloster Mont-sur-Marchienne dem Museum der Fotografie zu wenig Platz, um seine Ausstrahlung zu verstärken und die neuen Bedürfnisse Ausstellungen, Programmgestaltung, Verwaltung und Museumspädagogik zu erfüllen. Finanziert durch europäische Fonds und die Französische Gemeinschaft Wallonien-Brüssel, wird der neue, moderne Flügel des Museums im Mai eröffnet.
 

Foto

Der neue Flügel – hier noch im Bau; jetzt eröffnet


 
Diese neuen Ausstellungssäle bieten der Präsentation der Dauerausstellungen eine größere Tragweite, indem sie eine Vertiefung des Überblicks über die Geschichte der Fotografie ermöglichen und die Fläche der Ausstellungswände verdoppeln, die den Highlights der Sammlung gewidmet sind. Der museumspädagogische Dienst verfügt über einen großen Raum, der sich auf den Park öffnet, für digitale Fotolabors ausgestattet ist und in direkter Verbindung mit dem Entdeckungsrundgang im Südflügel des ehemaligen Karmeliterklosters steht. Auf der Höhe des Parks werden eine neue Bibliothek (an ihren vorherigen Ort kommt ein Laden), ein Vortragsraum für die Präsentation von Multimedia-Werken und das „Museumscafé“ die Besucher empfangen, unabhängig davon, ob sie auch in die Ausstellungen gehen. Im Untergeschoss und im 2. Stockwerk werden sich Technikräume, Dunkelkammern, Schreinerei- und Holzzuschneidewerkstätten und Bereiche für die Lagerung von Werken und Materialien befinden. Die Sonderausstellungen werden in den Sälen des ehemaligen Karmeliterklosters in einem Rhythmus von 3 gleichzeitigen Ausstellungen alle vier Monate gezeigt.

Das neue Gebäude ist das Ergebnis eines langen Reifungsprozesses, der Anfang der 90-er Jahre mit Georges und Jeanne Vercheval begonnen und durch Olivier Bastin und Eloisa Astudillo (L’Escaut Architecture), den Museumsdirektor Xavier Canonne und den Dienst für kulturelle Infrastrukturen der Französischen Gemeinschaft gemeinsam in Angriff genommen wurde.
 

Foto Julia Margaret Cameron

Julia Margaret Cameron (Großbritannien, 1815-1879), The Anniversary, um 1865. Abzug aus der Epoche, albuminiertes Papier, 25,2 x 20,1 cm


 
Eingebettet in den Park des ehemaligen Karmeliterklosters, verteilt der neue Flügel die Funktionen neu, sowohl im Innern (Programmgestaltung) als auch im Außenbereich des Museums (der Park wird öffentlich und verbindet mit den angrenzenden öffentlichen Einrichtungen) in einer Vision, welche die Nachbarschaft einbezieht und sich bis zu den benachbarten öffentlichen Flächen ausdehnt. Das neue Gebäude, das als eine Abfolge von Hohlräumen entworfen ist, fügt die Bildeinstellungen und Ausblicke auf den Park und Umgebung zusammen, die dadurch zu Testbildern oder Hintergrundbildern einer räumlichen Szenografie werden. Die Museografie greift dieses äußere Experimentieren auf und gibt es in Form vielfältiger Blicke zurück.

Die Besonderheit dieser gewagten Konstruktion ist im Wesentlichen durch 2 Elemente umgesetzt: ihre Holzstruktur (die verwendeten Techniken sind eine Premiere in Europa) und ihre Aluminiumhülle, erdacht durch die Künstlerin Jeanine Cohen. Diese Hülle bietet gleichzeitig eine Tiefe und eine Schwingung, die sich je nach Licht und Tageszeit ändert. Das Gebäude befindet sich in ständigem „Bildaufbau“.

Dank dieser neuen Instrumente für Aufbewahrung, Empfang und Entwicklung festigt das Museum der Fotografie in Charleroi (Zentrum für Gegenwartskunst der Französischen Gemeinschaft Wallonien-Brüssel) seine Verankerung und seine sowohl lokale als auch nationale und vor allem internationale Ausstrahlung, zumal es das größte und eines der wichtigsten Museen Europas wird, die sich ausschließlich der Fotografie widmen.

Besucherinformationen

www.museephoto.be
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Eintritt: ab Eröffnung des neuen Flügels: Einzelpersonen: 6 € – Senioren, Lehrer (mit Schulbescheinigung), Gruppen ab 10 Personen: 4 € – Studenten, Arbeitslose: 3 € – Artikel 27: 1,25 € – unter 12 Jahren: kostenlos

Gruppen und Führungen
Amélie Van Liefferinge, museumspädagogischer Dienst, 071/43.58.10, service.educatif@museephoto.be
Möglichkeiten nächtlicher Führungen
Preis: Eintritt 4 € (Studenten 3 € – kostenlos für Kinder unter 12 Jahren) + Preis der Führung (1,5 Stunden – 20 Personen pro Gruppe): 50 € an Werktagen (40 € für Schulklassen), 60 € an Wochenenden, 70 € nachts und an Feiertagen

Für Betriebsveranstaltungen
Cécile Druart – cecile.druart@museephoto.be 071/43.58.10
Zeiten: Zeitplan abhängig von den reservierten Sälen
Preis: abhängig von den reservierten Sälen (Preisliste auf Anfrage)
 

(thoMas)