Die Softwarefirma Geotate hat mit „Capture and Process“ eine Technologie entwickelt, die laut Firmenangaben GPS-Koordinaten sofort erfasst, wenig Energie verbraucht und so einfach wie preisgünstig in Digitalkameras integriert werden kann:

Zu den wenigen Überraschungen auf der PMA 2008 gehörte die Softwarefirma Geotate, die eine stromsparende und schnelle GPS-Lösung zeigte.

Bei der GPS-Technologie „Capture and Process“ – erfassen und auswerten – trennt Geotate zwischen der Erfassung des GPS-Signals und dessen Auswertung. Die Daten müssen zunächst nicht rechnen- und zeitintensiv dekodiert werden – das erfolgt später – und das soll GPS-Funktionalität bei niedrigen Hardwarevoraussetzungen, etwa in Digitalkameras, ermöglichen.

Vor allem aber kann das GPS-Signal, so Geotate, nahezu verzögerungsfrei nach dem Einschalten der Kamera erfasst werden – übliche GPS-Geräte benötigen ca. 30 s bis zur ersten Positionsbestimmung. Darauf verzichtet Geotate, das wird später am Rechner erledigt. Vor Ort wir wird nur ein kurzes (kürzer als 0,2 s) GPS-Satellitensignal erfasst und samt Zeitstempel gespeichert – das kann zusammen mit dem Foto auf der Speicherkarte geschehen.

Grafik vom Prinzip der GPS-Technologie „Capture and Process“

Zuhause wird das Signalstückchen zum PC übertragen, der die Koordinatenberechnung übernimmt. Dazu muss er Verbindung zu einem Capture-and-Process-Server aufnehmen, wo die exakten Satellitenpositionen für jeden Zeitpunkt hinterlegt sind. Aus dem Signalstückchen samt Zeitstempel kann dann die Position einiger GPS-Satelliten zum Aufnahmezeitpunkt bestimmt und daraus wiederum können die Koordinaten – Geotags – errechnet und ins Foto eingebettet werden. Laut Geotate beträgt die Genauigkeit – je nach Signalgüte – zwischen 4 und 25 Meter; die typischerweise erreichbare Genauigkeit liege bei ca. 10 Metern.

Anschließend kann man mit den Geotags z.B. in Google Earth die Stelle bestimmen, wo das Foto entstand.

Bislang hat nur General Imaging diese Technologie in seine Kameras integriert, doch Geotate ist auch mit anderen Kameraherstellern im Gespräch. Die Firma arbeitet zudem an einer externen Version für den Zubehörschuh der Kamera.

Laut Geotate werden damit GPS-Logger mit extrem langen Laufzeiten (Wochen, Monate, Jahre) ebenso denkbar wie es einfach möglich sei, Geotagging in Kameras zu integrieren; die Kosten für den notwendigen GPS-Chip liegen bei etwa 7 US-Dollar.

(thoMas / Theano Nikitas)