Die Tage der CES waren alle extrem gut besucht – und lautstark. Die Menge scharte sich um die Stände, wo die Hersteller ihre neuesten Geräte und die Promis sich präsentierten:

Alice Cooper und Jerry Mathers

Davy Jones (Monkees) und John Ventimiglia

High Definition war allerorten zu sehen, u.a. von Sony, Canon, Panasonic und JVC, die ihre neuesten digitalen Camcorder zeigten. DVDs, Festplatten, wechselbare und interne Flashspeicher haben das Band schnell abgelöst. Canon etwa zeigte ein paar Modelle, die nurmehr internen und externen Flashspeicher benutzen. Passend dazu kündigte SanDisk Video-HD-Karten in den Formaten SDHC und Memory Stick PRO Duo an, die neben der Kapazität auch die Aufzeichnungsdauer angeben, so dass man nicht mehr im Ungewissen bleibt, wie lange mit der jeweiligen Karte aufgezeichnet werden kann.

Wacom zeigte seine Stifttabletts und die interaktiven Stiftdisplays, darunter die Modelle Cintiq 12WX und 20WSX. Ich konnte sehen, wie ein Künstler Architekurskizzen mit dem 12WX-Stift genauso effektiv entwarf wie er das mit einem „analogen“ Stift getan hätte. Wir weniger Talentierten waren schon über Gekritzel froh und entdeckten, wie einfach es ist, mit dem Cintiq zu malen oder zu retuschieren.

Jedes Jahr darf man raten, wer wohl wieder neue Digitalkameras zur CES vorstellen wird. Dass diesmal allerdings gleich Sony, Casio, Kodak und Samsung neue Modelle ankündigten, obwohl doch die PMA in nur wenigen Wochen ist, das war dann doch überraschend.

Die wohl wichtigste Kameraankündigung auf der CES war Sonys alpha 200, Nachfolgerin der ersten Sony-DSLR alpha 100. Die Neue ist ein wenig leichter und kleiner als die α100 und liegt gut in der Hand. Die α200, die den Best of CES Award in der Sparte digitales Foto / Video gewann und die um die 600 Euro kostet, wird eine starke Konkurrenz für die Einsteigermodelle von Nikon, Canon, Pentax und Olympus werden.

Die andere interessante Kamera der CES war die Casio EXILIM Pro EX-F1, eine 6-Megapixel-Megazoom-Kamera, die bei voller Auflösung bis zu 60 Aufnahmen pro Sekunde macht. Ich hielt sie das erste Mal in Händen und wollte nachprüfen, ob Casio Recht behält mit seinen Versprechungen. Die tatsächliche Geschwindigkeit konnte ich zwar nicht exakt messen – doch die Kamera war unglaublich schnell. Bei Bildwiedergabe macht das viel mehr den Eindruck eines Films denn den einer Foto-Aufnahmereihe. Die Kamera ist durchdacht gestaltet, so mein Eindruck. Dennoch bleibt die Frage, ob die Leute 999 US-Dollar für eine Kamera ausgeben wollen, die keine Spiegelreflex ist.

Sehr vielversprechend unter all dem Fotozubehör, das ausgestellt war: die WiFi-SD-Karte von Eye-Fi. Nutzt man die Eye-Fi statt einer normalen SD-Karte, dann kann die Kamera Fotos drahtlos übers Heimnetzwerk zum Laptop oder Schreibtischrechner übertragen. Bald will das Unternehmen auch Karten mit höherer Kapazität (aktuell 2 GB) anbieten; bzw. vielleicht auch Lexar, denn Eye-Fi und Lexar haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Eine CompactFlash-Variante ist nicht im Angebot, aber ein Firmenangehöriger erzählte mir, dass etliche Profis die Eye-Fi mit Hilfe eines Adapters im CF-Kartenschacht betreiben.

Kunstwerke für den Zune

Als ich die Messe verließ, fielen mir noch ein paar Kunstwerke auf, die bei Microsoft ausgestellt waren. Es zeigte sich, dass dies einige der Grafiken waren, die von 18 Künstlern geschaffen wurden und mit denen man sich Microsofts Musikabspieler Zune verschönern lassen kann. Laut einem Microsoft-Mitarbeiter soll es irgendwann vielleicht auch möglich sein, seine eigenen Kreationen auf den Zune gravieren zu lassen.

Und damit verlasse ich Sie und die CES. Doch schon Ende des Monats werde ich mich von der PMA zurückmelden, wo sicherlich viele Produkte gezeigt werden, die Ihres Interesses wert sind.

(Theano Nikitas)