Sony will sein Spiegelreflexkamerasortiment 2008 weiter ausbauen. Gleich drei neue Kameramodelle sollen nächstes Jahr kommen, heißt es aus Firmenkreisen in Spanien, das hauseigene Objektivangebot könnte in den nächsten ein bis zwei Jahren bis auf 40 Wechselobjektive anwachsen. Die Führung der Spiegelreflexkameraabteilung Sonys bekräftigte einmal mehr, dass der Hersteller einen Marktanteil von mehr als zehn Prozent anpeilt:

Im Juni 2006 startete der Elektronik- und Kamerahersteller mit der α100 sein Spiegelreflex-System, seit ein paar Tagen ist mit der α700 die zweite Kamera im Handel, mit der der Hersteller in einem stark wachsenden Markt weiter Fuß fassen will: „Wir streben einen Marktanteil von mindestens zehn Prozent an“, zitiert das Singapurer Nachrichtenmagazin Todayonline.com Keichi Ishusuka, „Deputy Senior General Manager“ in Sonys Spiegelreflexkamera-Abteilung.

Ähnliche Ziele hatte der Hersteller auch schon für 2006 avisiert – und um drei bis vier Prozentpunkte verfehlt. Bis heute seien 500.000 α100 verkauft worden, so Ishizuka über die derzeit rund 600 bis 650 Euro teure Kamera. Nicht ganz so hoch dürften die Verkaufszahlen der erheblich teureren α700 ausfallen, von der derzeit monatlich rund 20.000 Stück vom Band laufen sollen. Zur Einordnung der Zahlen: Die Herstellervereinigung CIPA rechnet damit, dass 2007 7,1 Millionen digitale Spiegelreflexkameras ausgeliefert werden, 35 Prozent mehr als im Vorjahr. 2008 und 2009 sollen sich die Wachstumsraten auf 16 respektive 9 Prozent abschwächen.

Sony habe noch ein paar Asse im Ärmel, verspricht Ishizuka, der schon vor mehr als 20 Jahren an der Entwicklung der Minolta 7000 (der ersten kommerziell erfolgreichen Autofokus-Spiegelreflexkamera) beteiligt war und über Konica-Minolta bei Sonys „Alpha-Mount-Camera“-Abteilung (AMC) gelandet ist. Derzeit versucht Ishizukas Team offenbar, die zukünftigen alpha-Kameras weiter in das übrige Produktportfolio des Elektronik-Giganten zu integrieren: „Wir arbeiten an einem Projekt mit dem PlayStation-Team“, zitiert Todayonline.com den Sony-Entwickler, der aber nicht näher ins Detail ging.

Interessante Äußerungen kommen unterdessen auch aus Spanien: Wie unter anderem Rafael Ortega in der Anwender-Community minoltaspain.com berichtet, sei mit dem ersten von zwei weiteren Spiegelreflexkameramodellen in vier bis fünf Monaten zu rechnen, daneben gebe es 2008 ein Nachfolgemodell für die α100. In ein bis zwei Jahren wolle Sony sein Objektivsortiment auf 40 Exemplare ausgebaut haben, gibt Ortega eine Pressekonferenz der Sony-Manager Andreu Casanova und David Hurtado wieder. Ähnlich hatte sich Hurtado bereits gegenüber dem Fotomagazin quesabelde.com geäußert.

Sony Deutschland konnte Hurtados Aussagen nicht bestätigen. Zumindest eine neue alpha-Kamera komme 2008 auf den Markt, hieß es aber aus Berlin, ein Prototyp von Sonys zukünftigem „Flagship“-Modell war bereits im März dieses Jahres präsentiert worden. Bis März 2008 hatte man damals mindestens fünf neue Objektive versprochen, die angekündigten Vollformatobjektive 2,8/24-70 sowie 4,5-5,6/70-300 G SSM stehen noch aus, drei Halbformat-Objektive wurden gemeinsam mit der α700 vorgestellt.

(mts)