Sony ist derzeit nach Canon der größte Kamerahersteller. Im für Sony neuen, aber lukrativen Geschäft mit digitalen Spiegelreflexkameras liegt der japanische Konzern derzeit auf Rang drei – allerdings weit abgeschlagen mit rund sieben Prozent Marktanteil. Mit Hilfe der gerade vorgestellten α 700 soll sich das ändern:

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, plant Sony im September 2007, dem ersten Monat der Serienproduktion, eine Stückzahl von 30.000 Exemplaren der α700, in den Folgemonaten sollen demnach jeweils 20.000 Stück produziert werden. Mit Hilfe der alpha 700 wolle Sony seinen Marktanteil von nach eigenen Angaben derzeit sieben auf zehn Prozent ausbauen, erläuterte Keiichi Ishizuka aus Sonys „Digital Imaging Business Group“ im Zuge der Präsentation der Kamera in Japan.

Zum Vergleich: Sony erzielte nach den Angaben der IDC mit rund 326.240 verkauften Exemplaren seines bisher einzigen Spiegelreflexmodells α100 im Kalenderjahr 2006 einen Marktanteil von 6,2 Prozent, während die die Vollsortimenter Canon und Nikon 2006 auf Gesamtstückzahlen von 2.460.339 und 1.740.169 kamen (s. Digitalkameras: Canon baut Marktführung aus, Sony Nummer Zwei). Gegenüber der europäischen Fachpresse sprach Toru Katsumoto (Bild links), Chef der Alpha-Mount-Camera-Abteilung (AMC) des Hauses, von 400.000 α100 im zurückliegenden Geschäftsjahr. Auch in Europa liege der durchschnittliche Marktanteil bei sieben Prozent, so Sony, in einzelnen Ländern würden zehn Prozent überschritten.

Kurzfristig will Sony mit der α700 neue Marktanteile gewinnen, mittelfristig die Position als einer der drei wichtigsten Hersteller von Spiegelreflexkameras festigen. Und dazu in erster Linie sein Sortiment weiter ausbauen, um den verschiedensten Bedürfnissen gerecht zu werden und nicht nur ehemalige Minolta-Anwender anzusprechen, die mit ihren 16 Millionen Minolta-AF-Objektiven natürlich weiterhin eine wichtige Zielgruppe darstellen. Die α100, vorgestellt im Juni 2006, war der erste Schritt, so das Sony-Management, die α700, von Sony als „Mid-Segment“-Modell tituliert, nun der Zweite. Schritt drei, das sogenannte „Flagship“-Modell, das mit einem CMOS-Sensor in annähernd Kleinbild-Größe arbeiten dürfte, soll bald folgen. Viel deutet auf eine Produktvorstellung der Kamera, die zur PMA 2007 bereits als Prototyp bezeigt worden war, im April 2008 hin. Bis dahin sollen übrigens drei von vier Kameras, Camcordern, Computern, Fernsehern, Spielekonsolen oder Blue-Ray-Spielern, die Sonys Elektronik-Sparte verkauft, HD-kompatibel sein.

(mts)