In der Dauerausstellung „Foto + Film“, initiiert von Kodak und seit heute zu sehen, zeigt das Deutsche Museum München die Entwicklung der Foto- und Filmtechnik von ihren Anfängen bis heute; darunter die erste Daguerre-Kamera aus dem Jahr 1839, eine Brieftaubenkamera, oder auch Anschauungsmaterial zur Technik der Chronofotografie:

Presseinformation Deutsches Museum:

Von Daguerre bis DVD – von analog bis digital: „Foto + Film“

Die neue Dauerausstellung im Deutschen Museum zeigt die Entwicklung der Foto- und Filmtechnik von ihren Anfängen bis heute

(München, 27. Februar 2007) Knipsen, ansehen, ausdrucken – der Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie macht es möglich. Doch selbst die jüngsten, schnelllebigen Entwicklungen der heutigen Foto- und Filmtechnik basieren auf den Errungenschaften der klassischen Fotografie: Dem Wissen um die Wahl der geeigneten Blende und der passenden Belichtungszeit sowie dem Verständnis der chemischen Prozesse, ohne die kein Bild entstehen kann. Das Deutsche Museum präsentiert ab dem 8. Mai 2007 in seiner neuen Dauerausstellung „Foto + Film“ einen umfassenden Überblick von der Entstehung der analogen Aufnahmetechnik bis zur modernen, digitalen Film- und Fotoausrüstung. Neben der Darstellung der chronologischen Entwicklung, befasst sich das innovative Ausstellungskonzept auch mit den grundlegenden Bildmerkmalen Zeit, Raum und Farbe. Diese Merkmale werden ergänzt durch die Aspekte des „schnellen“ und des „indiskreten“ Bildes – Aspekte, die den Besucher Spannendes und Faszinierendes entdecken lassen. Darüber hinaus erläutert die Ausstellung anschaulich die Details und Funktionsweisen einzelner Bauteile der Foto- und Filmtechnik. Zahlreiche Demonstrationen und Experimente laden den Besucher in allen Bereichen zum Anfassen und Ausprobieren ein. In die Ausstellung ist zudem eine Sonderausstellungsfläche integriert. Zeitgleich mit der neuen Dauerausstellung wird hier die Sonderausstellung „Atombilder“ eröffnet.

Rund 600 Exponate auf einer Ausstellungsfläche von 560 Quadratmetern entführen den Besucher in die Welt der Foto- und Filmtechnik von 1839 bis in die Gegenwart. Die außergewöhnliche Vielfalt der über 100 Jahre alten Sammlung gewährt umfangreiche Einblicke in den faszinierenden Kosmos der Foto- und Filmgeschichte. Von historischen Raritäten, wie der Brieftaubenkamera, bis zur modernen Digicam wird sowohl dem technikbegeisterten Profifotografen als auch dem Laien mit Handykamera ein interessantes und abwechslungsreiches Spektrum an Exponaten geboten.

Das Herzstück der Ausstellung bildet eine imposante Vitrine von 20 Metern Länge, die frei im Zentrum des Raumes steht. Hier werden auf einer Seite die Film- und Fotoapparate chronologisch von Raritäten wie der ersten Daguerre-Kamera aus dem Jahr 1839, über Reise- und Atelierkameras bis zum modernen Camcorder präsentiert und dem Besucher damit ein vollständiger Überblick über die gesamte technische Entwicklungsgeschichte geboten. Auf der anderen Seite spaziert der Besucher entlang der wichtigsten „Meilensteinen“ der Foto- und Filmgeschichte und findet dabei zahlreiche Beispiele für deren praktischen Einsatz, wie z. B. in der Pressefotografie oder für das Familienkino. Insbesondere die innovative mediale Erschließung der Großvitrine ist ein Highlight der Ausstellung: Auf drei transparenten, holographischen Scheiben vor der Vitrine kann der Besucher durch Berühren Informationen in Text und Bild zu jeder Kamera in der Großvitrine abrufen.

Fünf Themeninseln, die mit Zeit, Raum und Farbe elementare Merkmale des technischen Bildes aufgreifen und durch Aspekte des „schnellen“ wie des „indiskreten“ Bildes erweitern, flankieren die imposante Schauvitrine. Vorgestellt wird hier beispielsweise die Technik der Chronofotografie, mit der erstmalig schnelle, bewegte Motive aufgenommen werden konnten. Ottomar Anschütz’ „Schnellseher“ mit 24 Reihenaufnahmen von 1892 ist im Original zu sehen und kann durch eine Demonstration auch vom Besucher selbst erprobt werden. Der „Bosco Photographie-Automat“, ein Glanzstück der Sammlung, zählt zu den ersten so genannten Selbstfotografierern, der Sofortbilder aus dem Automaten lieferte und auf keinem Jahrmarkt fehlen durfte. Die Themeninsel, das „indiskrete“ Bild, zeigt den Weg von der Geheimkamera bis zu Multifunktionsgeräten des täglichen Gebrauchs, wie z. B. dem Handy.

Ein weiterer Bereich der Ausstellung erläutert dem Besucher spannend und anschaulich zugleich Details und Funktionen einzelner Bauteile der Foto- und Filmtechnik: Was bewirkt die Blende, wozu dient der Sucher und welchen Effekt erzielt der Fotograf mit dem „Fischaugen-Objektiv“? Zahlreiche Aufnahmen illustrieren hier beispielsweise die Wirkung spezieller Linsen. Besonders hingewiesen sei auf die im Forschungsreaktor II in Garching aufgenommenen Neutronentomographien von historischen Objektiven. Diese Aufnahmen machen neben der Zahl und Anordnung der Linsen auch die unterschiedlichen Glasssorten sichtbar.

Eine Freifläche neben der ständigen Schausammlung bietet Platz für wechselnde Ausstellungen, um aktuelle Aspekte des technischen Bildes in Wissenschaft und Kunst aufzugreifen. Zur Eröffnung wird hier die Sonderausstellung „Atombilder“ gezeigt, die sich mit den unterschiedlichen Visualisierungen dieser kleinsten Bausteine der Materie beschäftigt. Die Spannweite des Bildrepertoires reicht von rein wissenschaftlichen Modellvorstellungen und medizinisch beabsichtigten Effekten über unfreiwillige Auswirkungen atomarer Strahlung bis hin zur Auseinandersetzung mit dem Thema in Medien und Gesellschaft. Dabei werden unterschiedlichste Bildstrategien wirkungsvoll gegenübergestellt: Filmplakate, die Wahl zur Miss Atom Bomb in den 50er Jahren, dokumentarische Aufnahmen atomarer Explosionen mit einem eigentümlichen ästhetischen Reiz, aber auch Aufnahmen der Zerstörung von Nagasaki und Hiroshima dokumentieren und reflektieren Ängste und Hoffnungen, die im Lauf der Zeit mit der Vorstellung vom Atom verbunden wurden. Anders als in der ständigen Ausstellung steht hier nicht der bilderzeugende Apparat, sondern das Bild selbst im Mittelpunkt.

Deutsches Museum
Museumsinsel 1
80538 München
Tel.: (089) 2179 1, Fax: (089) 2179 324
Automatische Telefonauskunft: (089) 2179 433
www.deutsches-museum.de
Eintritt: 8,50 Euro, Kinder (ab 6 Jahren) 3 Euro, Gruppen 7 Euro, div. Ermäßigungen
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 17 Uhr. Geschlossen 1. Januar, Faschingsdienstag (20.
Februar 2007), Karfreitag (6. April 2007), 1. Mai, Allerheiligen (1. November), sowie am 24., 25. und 31. Dezember.

Und hier die Pressemeldung von Kodak, die über die Vorgeschichte der Dauerausstellung informiert, die seit heute (8.5.2007) der Öffentlichkeit zugänglich ist:

Dauerausstellung zur Entwicklung der Foto- und Filmtechnik im Deutschen Museum in München

Kodak Legat legte im Jahr 2000 den Grundstein

Stuttgart – 4. Mai 2007 – Kein Unternehmen hat die Nutzung der Fotografie für breite Verbraucherschichten nachhaltiger geprägt als Kodak. Die Firmengeschichte der in Rochester, USA, beheimateten Eastman Kodak Company, spiegelt gleichsam die Geschichte der Fotografie und damit einen wesentlichen Teil unserer Kulturgeschichte wider.

Dank eines Kodak Legats des früheren Kodak Aufsichtsrats Karlheinz Kaske in Höhe von einer Million US-Dollar konnte im Jahr 2000 ein Grundstein für eine Dauerausstellung zur Geschichte der Fototechnik „Foto + Film“ gelegt werden, die am 7. Mai eröffnet wird.

Damit hat Kodak dem größten und bedeutendsten Technik-Museum der Welt zu einer weiteren wesentlichen Attraktion verholfen. Die Kodak-Spende geht auf die Initiative des 1998 verstorbenen ersten (und bisher auch einzigen), nicht amerikanischen Aufsichtsrats der Eastman Kodak Company zurück, Karlheinz Kaske, ehemaliger Siemens-Chef. Die Eastman Kodak Company hatte zu der Zeit ihren Aufsichtsräten ein besonderes Privileg eingeräumt: Sie konnten ein Kodak Legat von einer Million US-Dollar einer oder mehreren gemeinnützigen Institutionen zusprechen. Karlheinz Kaske wollte mit seinem Legat von einer Million US-Dollar das Deutsche Museum unterstützen. Karlheinz Kaske war ein langjähriger Freund und Förderer des Deutschen Museums. Sein Interesse und seine Verbundenheit mit der Institution des Museums wirken heute noch fort. Vor etwa sieben Jahren gründete seine Frau Christiane Kaske den „Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum“ in der Absicht, das Anliegen ihres Mannes fortzusetzen. Ziel dieses privaten, gemeinnützigen Vereins ist es, das Deutsche Museum in allen Belangen zu fördern.

Mit der Übergabe des Schecks an den ehemaligen General Direktor des Deutschen Museums, Professor Dr. Wolf Peter Fehlhammer, hat Kodak vor sieben Jahren den Wunsch geäußert, dass die Fotografie, aus deren Geschichte dieses Haus so einmalige kostbare Schätze birgt – sowohl Bilder wie auch Geräte –, in überschaubarer Zukunft wieder adäquat präsent und öffentlich sein wird. Es sollte dem jeweils aktuellen Stand der Technologie gebührend Raum gewidmet und ein Ausblick auf die Zukunft gegeben werden. Der Kodak-Förderbeitrag schuf die Ausgangsbasis dafür, dass das allseits als bedauerlich empfundene Fehlen einer Fotoabteilung nicht in Vergessenheit geriet.

Mit rund 600 Exponaten auf einer Fläche von 560 Quadratmetern entführt die jetzt eröffnete Dauerausstellung in die Welt der Foto- und Filmtechnik von 1839 bis in die Gegenwart. Die außergewöhnliche Vielfalt der über 100 Jahre alten Sammlung gewährt umfangreiche Einblicke in den faszinierenden Kosmos der Foto- und Filmgeschichte. Von historischen Raritäten bis zu modernsten Kameras wird sowohl dem technikbegeisterten Profifotografen als auch dem Laien ein interessantes Spektrum an Exponaten geboten. Diese reichen von der Brieftaubenkamera bis hin zu einer der ersten professionellen digitalen Spiegelreflexkameras von Kodak sowie den modernen Digicams der Gegenwart.

Ein Bereich ist zudem wechselnden Ausstellungen gewidmet, die aktuelle Aspekte des technischen Bildes in Wissenschaft und Kunst aufgreifen. Die Sonderausstellung zur Eröffnung zeigt „Atombilder“, die sich mit den unterschiedlichen Visualisierungen dieser kleinsten Bausteine der Materie befassen. Als Gegenpol zu der technischen Dauerausstellung steht in den wechselnden Schauen nicht der bilderzeugende Apparat sondern das Bild selbst im Vordergrund.

(thoMas)