Die PMA 2007 hat die Pforten geschlossen und Theano Nikitas hat für uns Ihre Eindrücke dieser Tage in einem ausführlichen Bericht zusammengefasst:

Über den Beginn und den ersten Tag habe ich Ihnen ja bereits ein wenig erzählt: Eindrücke und Einsichten von der PMA 2007 in Las Vegas. Hier nun weiter im Text:

Die PMA war am zweiten Tag wieder recht belebt, gegen Nachmittag allerdings lichtete sich die Menge, vielleicht weil die Besucher der Enge des Kongresszentrums entkommen wollten. Am dritten Tag waren es, besonders am Nachmittag, abermals weniger. Fast alle Aussteller jedoch, mit denen ich gesprochen habe, sagten, es sei eine gute Messe mit vielen Besuchern gewesen.

Den Stand von Mamiya suchte ich die Gänge rauf und runter. Obwohl nicht im Ausstellerverzeichnis gelistet, meinte ich doch, auf deren Webseite gelesen zu haben, dass sie auf der Messe sein würden. Leider fand ich weder Mamiya noch gab es Neuigkeiten zu deren Produkten auf dieser PMA.

Doch ich konnte mit Pentax über deren Mittelformatkamera 645D sprechen. Die Technischen Daten sind noch nicht endgültig, aber Pentax erzählte, dass sie „versuchsweise“ einen besonders großen CCD-Sensor mit 31,6 Megapixeln von Kodak haben und dass die Kamera mit den vorhandenen Pentax-645-Objektiven kompatibel sein wird. Ich muss noch einmal betonen, dass diese Angaben vorläufiger Natur sind. Noch gibt es kein Erscheinungsdatum für die 645D, doch ich hoffe, das das bald sein wird, denn die Kamera wirkt durchdacht.

Pentax hat auch das Objektivsortiment ausgebaut und zudem für seine digitalen Spiegelreflexkameras, wie etwa die wundervolle K10D, neue Objektive für die nahe Zukunft versprochen. Noch für dieses Jahr sind die beiden SDM-Objektive 2,8/200 mm und 4/60-250 mm IF geplant. Angekündigt, allerdings ohne Preis und Datum, sind auch ein 2,8/35 mm Makroobjektiv, das AF200FG Blitzgerät und ein 2,8/55 mm speziell für die 645D. Darüber war ja bereits unter Pentax-Ausblick – Objektive, Blitzgerät und 645D ausführlich zu lesen.

Sony hat Modelle zweier weiterer digitaler Spiegelreflexkameras gezeigt. Das Unternehmen will zudem das alpha-System mit einer Reihe neuer Objektive ausbauen von denen ich annehme, dass sie den Namen „Carl Zeiss“ tragen werden. Auch das Thema war ja schon Gegenstand ausführlicher Berichterstattung: Sonys alpha-System: viele Prototypen, wenig Fakten, ein paar Vermutungen.

Auch Panasonic hat neue Objektive für seine digitalen Spiegelreflexkameras gezeigt: (Stabilisiert, schnell und leise: Leica D Vario-Elmar 3,5-5,6/14-150 mm).

Da wir gerade bei Objektiven sind: Sigma hat ein unglaubliches 2,8/200-500 mm ausgestellt. Das Objektiv ist nur ein Prototyp, aber der ist außergewöhnlich: Fast einen Meter lang und rund 14 Kilogramm schwer. Da wirkten viele andere ausgestellte Objektive winzig. Sigma hat auch die SD14 gezeigt, die jetzt erhältlich ist. Die Kamera ist kompakt und liegt gut in der Hand.

Ein Treffen mit Canon erlaubte mir einen näheren Blick auf die neue EOS-1D Mark III. Daten, Design, Leistung und Ausstattung sind so beeindruckend, dass ich versucht war, meine gesamte Kameraausrüstung zu verkaufen, um mir eine kaufen zu können, wenn sie da ist.

Ich konnte auch einen ersten Blick auf Nikons D40x mit ihrem 10-Megapixel-Sensor und den 3 B/s Serienbildgeschwindigkeit werfen (das ist rund 0,5 B/s schneller als die D40). Aufgrund des mechanischen Verschlusses ist die schnellste Blitzsynchronzeit der D40X länger als die der D40. Allerdings ersetzt sie die D40 nicht. Beide Kameras stehen dem zur Wahl, der eine erschwingliche digitale Spiegelreflex sucht.

Obwohl es viele digitale Spiegelreflexkameras zu sehen gab, waren sie gegenüber Kompaktkameras in der Minderzahl, von denen viele in modischen oder spaßigen Farben von allen großen und auch einigen unbekannteren Kamerafirmen zu sehen waren.

Die größte Überraschung war General Imagings Auftritt im Kompaktkameramarkt. Die Firma nutzt den Markennamen „General Electric“ und laut ihrer Verbraucherbefragung stehen 80% dem Kauf einer GE-Kamera nicht abgeneigt gegenüber, da sie dem Namen „General Electric“ vertrauen. General Imaging hatte einen riesigen und schönen Stand, allerdings im hinteren Teil der Ausstellungshalle (soweit ich weiß, hilft ein Rangsystem bei der Standortvergabe). Obwohl die Kameras interessante Ausstattungsdetails haben – es sind einige Modelle mit Sensor-Shift-Bildstabilisierung darunter, andere sind sehr preiswert – bin ich mir noch nicht über deren Bildqualität im Klaren. Details über Distributionskanäle und technische Lizenzen liegen mir nicht vor. Aber das elegante Kameradesign und die Farbvielfalt (mir gefiel das leuchtend gelbe Modell wirklich gut) waren beeindruckend.

Es gab auch einen deutschen Pavillon. Natürlich war Leica mit dabei und Christian Erhardt von Leica Camera war auch einer der Vortragenden bei der deutschen Pressekonferenz. Leica zeigte die DIGILUX 3 auf seinem Stand. Ich sah auch eine kleine und sehr attraktive Kompaktkamera, die neu bei Leica war und die mir im Grunde doch sehr nach einer Panasonic FX30 aussah. [Anmerkung der Redaktion: Recht hat Theano Nikitas. Es handelt sich um die C-LUX 2; die Leica-Variante der Panasonic Lumix DMC-FX30]

Neben Kameras wurden viele Drucker, Papiere, Programme und Zubehörteile gezeigt. Ich habe wunderschöne Ausdrucke vom Epson Stylus Pro 3800 gesehen, und einen neuen 12-Farben, 24-Inch-Drucker von Canon. Die Produktbezeichnung war überklebt, aber ich erwarte Canons Ankündigung dazu etwa im Mai diesen Jahres. Auch HP hat seine Drucker gezeigt und Firmen wie Hahnemühle stellten großartige Fotografien auf Spezialpapieren aus.

Kodaks neue Drucker, alles All-in-One-Modelle (Drucker, Scanner, Kopierer und teilweise auch Fax) wurden ja vor kurzem angekündigt und auf der PMA gezeigt. Diese Drucker, die gute Fotodrucke machen, benutzen nur zwei Patronen: eine Schwarz- und eine Farbpatrone. Obwohl die Tinten nicht teuer sind (9,99 US-Dollar für die Schwarzpatrone, 14,99 US-Dollar für die Farbpatrone) könnten mögliche Kosteneinsparungen durch die Notwendigkeit zunichte werden, dass die komplette Farbpatrone ausgetauscht werden muss, sowie eine Farbe erschöpft ist. Wie dem auch sei, Kodak verspricht bei diesen Pigmenttinten 100 Jahre Haltbarkeit selbst dann, wenn sie am Kühlschrank pinnen statt in Archivalben oder hinter Glas gesichert zu sein. Kodak schätzt, dass mit den speziellen Print Packs (Tinte und 10×15-Papier) ein Ausdruck ca. 10 Cent kostet – das ist ein Drittel weniger als bei Ausdrucken anderer Tintendrucker.

Ein Programm, das man sich genauer anschauen sollte, ist Fluid Mask von Vertus, ein Photoshop-Plug-in, mit dem sich Bilder einfach maskieren und freistellen lassen. Neu auch onOnes Softwaresammlung für Photoshop Elements und eine Betaversion von MaskPro 4.0, die mit Photoshop CS3 kompatibel ist. Corel führte Painter X vor und Tribeca Labs präsentierte die automatische Photobot-Software – eine Programm für Amateure, das Bilder automatisch erkennt und korrigiert – der Anwender tut nichts.

Image Trends bewarb ein Programm namens SensorKleen („Sensorrein“). Augenblicklich nur für Windows erhältlich, plant die Firma später auch eine Mac-Version. Im Laufe des Jahres soll es auch eine professionelle Version geben (wer jetzt die erste Version kauft, dem wird der Kaufpreis auf die Pro-Version angerechnet). Das ist ein gutes Angebot und nach dem, was ich während der Demonstration sehen konnte, klappt die Staubentfernung mit dieser Software unglaublich einfach und genau.

Es gab etliches wundervolle – und einiges sehr verrückte – Zubehör auf diversen Ständen im Kongresscenter. Einer meiner Lieblinge ist das Gorillapod (ein biegsames Stativ, das um einen Pfosten oder eine Stuhllehne gewickelt werden kann). Joby hat das Programm ausgebaut und bietet nun unterschiedlichste Größen, Formen und Farben.

Aufgefallen ist mir auch Camera Armor; die Firma macht Schutzgehäuse für digitale Spiegelreflexkameras und Objektive. Sie bietet auch Neopren-ummantelte Behälter an, die ins Stativgewinde der Kamera passen und tatsächlich winzige Füßchen haben, die als Standbein dienen: Very cool stuff.

LensBabies – die Firma mit den ulkigen Objektiven, die die Wahl der Scharfstell- und der Unschärfeebene erlauben – zeigte einige Produkte, darunter ein LensBaby für ausgewählte Mittelformatkameras. Auch hier: Very cool stuff.

Ich war auch überhaupt nicht überrascht, ganz viele Speicherkarten mit hoher Kapazität zu sehen. Etwa die 16-GB-CompactFlash-Karte von SanDisk; daneben Speicherkarten von Kingston, Lexar, PNY und ATP, um nur einige zu nennen.

Obwohl ich drei volle Tage in den Gängen, auf den Ständen und bei Treffen mit vielen Herstellern zugebracht habe, habe ich doch nicht alles gesehen, was die Aussteller auf dieser PMA zu zeigen hatten. Und ich weiß, dass es bis zur nächsten CES und PMA noch viele weitere spannende Neuankündigungen geben wird. Doch für jetzt soll es der Neuheiten erst einmal genug sein.

(Theano Nikitas)