Verdacht auf Insolvenzverschleppung, Untreue und Gläubigerbegünstigung – Uwe Gesper, im Jahre 2003 Käufer der Kodak-Laborsparte KFS, sieht sich derzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Doch heute steht erstmal die Kodak vor Gericht: der Insolvenzverwalter will 74,5 Millionen Euro einklagen:

Wie das Handelsblatt heute ausführlich berichtet (Kodaks ehrenwerter Investor), hat die KFS-Pleite von vor drei Jahren nun ein gerichtliches Nachspiel und in dem stehen alle Beteiligten auf dem Prüfstand:

• Kodak, die die zehn KFS-Fotolabore im November 2003 für 1 Euro verkaufte. Nur drei Monate später waren sie pleite. Insovlenzverwalter Werner Schreiber will nun heute KFS-Verluste in Höhe von 74,5 Millionen Euro vor dem Landgericht Stuttgart von der Kodak einklagen.
• Uwe Gesper, dem „Privatinvestor“ (ein Rechtsanwalt, spezialisiert auf Insolvenzen), wird von der Staatsanwaltschaft Mannheim Insolvenzverschleppung, Untreue und Gläubigerbegünstigung vorgeworfen.
• Zwei ehemalige Geschäftsführer der KFS sind auf jeweils fünf Millionen Euro verklagt, weil sie nach Ansicht Schreibers zum Schaden ihrer eigenen Gesellschaft handelten (sie kündigten einen Vertrag auf, der der KFS Vorteile, der Kodak aber Nachteile einbrachte).
• Gegen die Sparkasse Heidelberg und deren drei Vorstände wird ebenfalls ermittelt. Bei ihnen vermutet die Staatsanwaltschaft, Gesper Beihilfe geleistet zu haben.

Über all dem schwebt auch der Verdacht der rund 1.500 entlassenen Mitarbeiter, hierbei habe es sich um eine „kalte Entsorgung“ gehandelt – nach deren Lesart nämlich wollte der Konzern damals die Abfindungen für die 1.500 Mitarbeiter sparen.

(thoMas)