Glaubt man den Anwenderberichten in den Internetforen, fallen Konica-Minoltas Spiegelreflexkameras Dynax 5D und 7D derzeit reihenweise aus: Grund ist ein zu schwach dimensioniertes Bauteil. Ist die einjährige Garantiezeit vorbei, müssen die Anwender im Zweifelsfall die Reparaturkosten selbst tragen:

Reparatur-Anleitungen, eigentlich für den internen Gebrauch gedacht, sind im Zuge der Abwicklung der Fotosparte von Konica-Minolta an die Öffentlichkeit gelangt: Und die Repair-Manuals bestätigen eine unterdimensionierte Nocke im Autofokusantrieb, die für einen Komplettausfall der Kamera sorgen kann. Das unter Spannung stehendes Bauteil verursacht anscheinend einen zu schnellen Verschlussablauf, eine stark unterbelichtete Aufnahme und möglicherweise ein Festhängen des Rückschwingspiegels sind die Folge. An einer Überbeanspruchung der Kameras liegt es nicht, anfangs tritt das in den Service-Unterlagen als „Error 58“ bezeichnete Problem beim ersten Einschalten nach einer längeren Pause auf.

Nach einer Umfrage des Minolta-Forums ist jede vierte Dynax 5D und 7D der im Forum registrierten Mitglieder betroffen, die Mitglieder des Sony-Forums (ehemals D7-Userforum) haben den Fehler derzeit bei 56 Kameras diagnostiziert.

Die gute Nachricht: Der Fehler lässt sich durch die Reparaturwerkstätten beheben, beim aus der Minolta-Werkstatt hervorgegangenen Service-Center von Runtime Contract in Bremen sind wieder Ersatzteile vorhanden. Nachdem Anwender von mehreren Monaten Wartezeit berichteten, erstattete Runtime inzwischen in einigen Fällen den Kaufpreis zurück. Mittlerweile dauert der Service-Aufenthalt der Kameras Forenbeiträgen zu Folge vielfach nur noch wenige Tage, ausgetauscht werden – wie in den öffentlich gewordenen Reparaturanweisungen empfohlen – der Verschluss der Kameras sowie Teile des Autofokusantriebs.

Die schlechte Nachricht: Während Runtime die Minolta-Kameras nach wie vor kostenlos repariert, in die fehlerhafte Sony-CCDs verbaut wurden, gibt es eine Zusage, dass der offensichtliche Konstruktionsfehler bei den Dynax-Modellen über die Garantiezeit der Kamera hinaus kostenlos repariert würde, bisher nicht. Konica-Minolta gewährte auf seine Kameras eine freiwillige Herstellergarantie von einem Jahr. Um die gesetzliche Gewährleistung von zwei Jahren gegenüber den Händlern geltend zu machen, müssten die Privatkunden, zumindest sechs Monate nach dem Kauf, gegenüber ihrem Händler nachweisen, dass der Fehler schon zum Kaufzeitpunkt vorlag. Im Einzelfall könnte dies schwierig werden. Anwender berichten von Kosten zwischen 150 und 200 Euro für die Instandsetzung ihrer Kamera.

Neben Teilen der Kamerasparte hat der japanische Elektronik-Riese Sony auch den Service für Minolta- und Konica-Minolta-Modelle vom ehemaligen Kamerahersteller übernommen, und beauftragt in Deutschland Runtime in Bremen als „Sony-autorisiertes Servicecenter“ mit der Reparatur. Wir wollten von Sony unter anderem wissen, in welchen Margen die unterdimensionierten Bauteile verbaut wurden, wie groß die Ausfallwahrscheinlichkeit bei den beiden Kameramodellen ist und ob eine über die Herstellergarantie hinausgehende Kulanzregelung zu erwarten ist. Sony Deutschland war trotz mehrmaliger Nachfrage noch nicht zu einer Stellungnahme zu bewegen.

Siehe auch:
Eine der vielen Diskussionen zum „Error 58“ im Minolta-Forum
Einer der zahlreichen Diskussionszweige zum „Error 58“ im SonyUserforum

(mts)